Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Fetisch-Mörder

Titel: Der Fetisch-Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moss Tara
Vom Netzwerk:
weitere Leute, um sämtliche Sexualstraftäter zu überprüfen, die wegen ähnlicher Verbrechen registriert waren.
    »Nein. Er hat kein Wort zu mir gesagt.«
    Andy überraschte das nicht. Es war allgemein bekannt, dass er Inspector Kelleys Liebling war. Als sein Chef ihn zu einer Fortbildung bei der Spezialeinheit des FBI für kriminologische Verhaltensforschung nach Quantico geschickt hatte, hatte Jimmy nicht den Hauch einer Chance gehabt, ihn begleiten zu dürfen, und folglich war er auch nicht von der neu gebildeten Einheit in Canberra eingeladen worden. Allerdings hatte Andy das Gefühl, dass sein Partner gar nicht so unglücklich darüber war, die zweite Geige zu spielen. Auf diese Weise war er nicht solchem Druck ausgesetzt, denn es war Andy, von dem die Wunder erwartet wurden.
    Dank Inspector Kelleys Fürsprache hatte Andy die seltene Gelegenheit gehabt, bei der FBI-Spezialeinheit für Serienverbrechen zu lernen, wie man Täterprofile erstellte. Die Einheit galt als die beste auf der ganzen Welt. Dieser Fall bot ihm die Gelegenheit, zu beweisen, dass das Vertrauen, das sein Chef in ihn gesetzt hatte, begründet war. Andy wusste das, und er empfand es als Privileg, sich dieser Herausforderung zu stellen.
    »Wenn er uns keine zusätzlichen Kräfte zur Verfügung stellt, müssen wir es eben mit unserer normalen Besetzung schaffen – wie immer.«
    Und das hieß Überstunden für alle.

27
    Mak hatte sich an der Armlehne des Sofas in Fötusposition eingerollt, als die Sprechanlage summte.
    »Hallo?«
    »Ich bin’s, Andy.«
    »Hallo. Kommen Sie rauf.«
    Einen Augenblick später stand er vor ihrer Tür, und als er lächelnd auf sie zukam, spürte sie, wie ihre Anspannung ein wenig nachließ.
    Ich bilde mir das alles nur ein.
    »Hallo«, begrüßte er sie und studierte aufmerksam ihre Augen. »Alles in Ordnung? Noch mehr solche Anrufe?«
    Mak wich seinem Blick aus. »Ein paar«, gestand sie. Es waren nicht nur ein paar gewesen. Und die Möbel brachten sie auch zusehends um den Verstand. Irgendwie schienen sie jeden Tag ein Stück woandershin verrückt zu sein.
    »Wie viele?«
    Sie versuchte sich zu konzentrieren. »Heute acht, vielleicht auch zehn.«
    Er runzelte die Stirn. Zwischen seinen Augenbrauen formten sich zwei tiefe Falten, und er schob die Unterlippe ein wenig vor. »Das gefällt mir nicht. Das hört sich nicht so an, als ob sich einfach nur jemand verwählt hätte.«
    Sie setzte sich auf das Sofa, und er tat es ihr gleich, allerdings nahm er auf der anderen Seite Platz, gerade weit genug von ihr entfernt, um nicht in ihre persönliche Sphäre einzudringen. Sie wusste seine Zurückhaltung zu schätzen, doch in Wahrheit wünschte sie, er würde sie in den Arm nehmen.
    »Haben Sie überhaupt Hunger?«, wollte er wissen. »Wir müssen nicht ausgehen, wenn Sie nicht wollen.«
    »Doch, doch, ich möchte schon. Aber können wir vielleicht einfach noch einen Moment hier sitzen bleiben?«
    »Selbstverständlich. Was immer Sie wollen. Haben Sie schon mit irgendjemandem über all das geredet? Mit einem Therapeuten? Wer so etwas durchgemacht hat, braucht vielleicht …«
    »Ich brauche keinen Psychologen«, fiel sie ihm ins Wort. »Grundsätzlich habe ich natürlich überhaupt nichts gegen den Besuch bei einem Psychologen. Schließlich will ich selber einmal Psychologin werden. Aber ich brauche wirklich keinen – jedenfalls nicht im Moment.« Sie wusste, dass das nicht unbedingt stimmte. Die Warnzeichen waren nicht zu übersehen.
    »Ich meinte gar nicht, dass Sie einen brauchen, ich wollte nur sagen, es könnte vielleicht hilfreich …«
    »Nein!«, widersprach sie entschieden und vielleicht ein bisschen zu laut.
    Andy sah sie an. Seine tiefgrünen Augen verrieten, dass er wirklich besorgt war. So mitfühlend hatte sie schon lange niemand mehr angesehen.
    »Erzählen Sie mir von Catherine. Standen Sie sich sehr nahe?«
    »Sie war eine gute Freundin …« Sie stockte und wusste nicht, ob sie es fertig brachte, über dieses Thema zu reden.
    »Es ist völlig in Ordnung, wenn Sie darüber reden möchten«, ermutigte er sie.
    Sie wusste, dass sie, wenn sie erst einmal anfing, nicht mehr würde aufhören können. Schließlich kam sie zu dem Schluss, dass sie es ihm ruhig erzählen konnte. »Seit sie ein kleines Mädchen war, hat sie ganz bei uns in der Nähe gewohnt. Ihre Eltern sind gestorben, als sie noch sehr klein war, und dann haben diese furchtbaren Pflegeeltern sie zu sich geholt. Sie ist sehr oft zu uns nach

Weitere Kostenlose Bücher