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Der Fetisch-Mörder

Titel: Der Fetisch-Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moss Tara
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beruhigt. Hier wird auch nur das beste Hundefleisch und das ausgewählteste Affenhirn verwendet. Viel besser als weiter unten an der Straße.«
    Andy begann zu husten.
    »Das war ein Witz! Ich habe nur Spaß gemacht!«, stellte sie rasch klar. »Wirklich! Tut mir Leid, ich weiß auch nicht, was heute Abend in mich gefahren ist. Es ist Schweinehack, Gewürze und Zwiebeln, ich schwöre es.«
    »Aha.«
    »Ehrlich gesagt ist es das einzige Schweinefleischgericht, das ich überhaupt esse. Die Vegetarierversion von Sang Choi Bao ist einfach nicht so gut. Normalerweise esse ich vor allem Früchte und Gemüse«, plapperte sie weiter drauflos, »dazu gelegentlich etwas Fisch oder Hühnchen. Manche nennen es Semi-Vegetarier. Aber ich kann auch richtige Vegetarier verstehen. Gemüse schreit eben nicht so laut, wenn es klein gehackt wird.«
    »Ja, so ist das wohl«, meinte er ausweichend, und es entstand eine bedeutungsschwangere Pause. »Und?«, fragte er schließlich. »Was haben Sie heute so gemacht?«
    Ein weiteres heiteres Gesprächsthema. Makedde sah sich die Finger in Stanleys Augenhöhlen stoßen und seine Weichteile mit vernichtenden Tritten bearbeiten. »Das wollen Sie bestimmt nicht wissen, glaube ich«, erwiderte sie schließlich.
    Andy sah sie neugierig und ein bisschen beunruhigt an. »Und wenn ich es doch wissen will.«
    »Ich habe mit unsichtbaren Eiern Squash gespielt«, sagte sie schließlich im Flüsterton. Diesmal sah ihr Begleiter sie nicht nur neugierig und ein bisschen beunruhigt an, sondern regelrecht verwirrt.
    »Ich habe heute im Bondi Community Centre mit einem Selbstverteidigungskurs angefangen. Er findet jeden Freitagnachmittag statt. Aber ich verspreche Ihnen, die Griffe, die ich dort lerne, nicht bei Ihnen anzuwenden – außer im absoluten Notfall natürlich.«
    »Oh … gut. Man kann nie vorsichtig genug sein. Und, haben Sie schon ein bisschen von Sydney gesehen?«
    »Na ja, ich bin ja schon zum zweiten Mal hier. Abends bleibe ich allerdings meistens zu Hause. Ich kenne hier ja kaum jemanden, wie Sie schon richtig vermutet haben.«
    »Ich gehe auch nicht oft aus. Die Arbeit kann einen ganz schön auffressen.«
    Makedde dachte an den Streit in seinem Büro, den sie mitangehört hatte, und bevor sie sich zurückhalten konnte, waren die Worte auch schon herausgerutscht: »Wer war die Frau neulich in Ihrem Büro? Sie war sehr hübsch.«
    Sie glaubte, Schmerz in seinen Augen aufflackern zu sehen, bevor er antwortete: »Ach, das war Cassandra. Meine Exfrau. Fast-Exfrau, um genau zu sein. Wir sind gerade dabei, uns scheiden zu lassen.«
    Makedde schämte sich furchtbar. »Oh, tut mir Leid. Ich wusste ja nicht …«
    »Ist schon gut. Wir leben bereits seit über einem Jahr getrennt. An dem Tag, an dem Sie sie gesehen haben, ist sie bloß mit neuem Papierkram von ihrer Anwältin gekommen. Es ging um die Gütertrennung. Keine große Sache. Zum Glück sind keine Kinder im Spiel. Nur ein bisschen Eigentum und ein Auto.«
    »Ein Auto?«
    »Nicht so wichtig. Ist eine lange Geschichte.«
    Die Entenröllchen wurden serviert, und Andy schien erleichtert, dass sie über etwas anderes reden konnten als über Cassandra. Doch als er sah, was da vor ihnen auf dem Tisch stand, nahm sein Gesicht vorübergehend einen völlig entgeisterten Ausdruck an. Auf einem großen Teller lagen fächerförmig angeordnet Entenfleischscheiben und Gurken- und Chilischeibchen, daneben standen eine pilzfarbene Soße und ein geheimnisvolles dampfendes Bambuskörbchen. Mit schlechtem Gewissen beugte Mak sich vor und bot Andy an, ihm zur Hand zu gehen.
    »Lassen Sie mich das machen.«
    Sie öffnete behutsam das Bambuskörbchen und nahm etwas heraus, das wie ein kleiner platter Pfannkuchen aussah. In der Mitte der pfannkuchenartigen Scheibe arrangierte sie etwas Entenfleisch, ein Stückchen Gurke, auf das sie etwas Chili legte, träufelte ein wenig Hoi-Sin-Sauce darüber und rollte das Ganze zusammen. Dann schob sie Andy den Teller hin, wobei sie versehentlich seine Hand streifte. Es war, als würde sie von einem Stromstoß durchzuckt. Als sie aufblickte, sah sie, dass Andy sie mit der gleichen Intensität ansah, die sie gerade gespürt hatte.
    Makedde wich seinem Blick aus und errötete. »Sie … äh, Sie brauchen das nicht mit den Stäbchen zu essen«, brachte sie hervor. »Nehmen Sie lieber die Hände.«
    Ihre Hände.
    O Gott, dachte sie. Wenn das mal gut geht.
    Auf der anderen Seite der Straße stand, verborgen im Schatten einer

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