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Der Fetisch-Mörder

Titel: Der Fetisch-Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moss Tara
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sie achtlos auf den Boden. Seine Latexhandschuhe waren blutverschmiert.
    Seine Geduld war zu Ende.

29
    Am nächsten Morgen um kurz vor elf wurde Detective Flynn vom durchdringenden Klingeln seines Handys geweckt, das durch den stillen Raum gellte. Obwohl das Apartment so klein war, hatte er Schwierigkeiten, seine Hose zu finden, und tappte verschlafen umher.
    Sie hatten kaum ein Auge zugemacht.
    Makedde schlief nun endlich tief und fest, und er wollte das Telefon finden, ehe das nervtötende Klingeln sie weckte. Er bückte sich, warf auf allen vieren einen Blick unters Bett und entdeckte seine dunkelblaue Anzughose, die sich um eines der Bettbeine gewickelt hatte. Das Handy lugte aus einer der Taschen hervor.
    Makedde regte sich und murmelte irgendetwas Unverständliches.
    Als Andy das Gespräch gerade annehmen wollte, hörte das Klingeln auf. Er schob das Handy zurück und betrachtete Makeddes weiche Kurven. Die Decke war bis unter ihre Knie hinabgerutscht, und ihr nackter Körper war lediglich in ein dünnes Laken gehüllt. Bestimmt fror sie. Er zog behutsam die Decke hoch.
    »Andy …«, murmelte sie mit geschlossenen Augen. Sie drehte sich um, und er sah ihr Gesicht vor sich, nur wenige Zentimeter von seinem entfernt. An ihren langen, makellosen Augenwimpern haftete etwas verlaufenes Make-up. Bei jedem ihrer tiefen Atemzüge öffneten sich ihre vollen Lippen ein wenig. Neben ihr auf dem Bett war noch ein bisschen Platz. Er beugte sich vorsichtig nach hinten, als tanze er unter einer unsichtbaren Querstange Limbo, stützte sich auf dem Bettpfosten ab und schaffte es, sich unter die Decke gleiten zu lassen, ohne seine schlafende Schönheit zu wecken. Als er sich gerade bequem eingekuschelt hatte, klingelte das Telefon erneut. Er fischte es schnell vom Boden auf und flüsterte wütend: »Hallo?«
    »Na, du perfekter Gentleman!« Jimmy klang beeindruckt.
    »Was ist los?«
    »Tut mir Leid, dass ich dich stören muss, aber wir haben wieder eine gefunden.«
    Andy legte eine Hand über den Mund und flüsterte: »Willst du damit das sagen, was ich fürchte?«
    »Du wirst es nicht glauben. Becky Ross, der Soap-Star. Sie haben sie eben gerade gefunden – unter ein paar Büschen im Centennial Park. Eine Riesensauerei.«
    »O Gott!« Er war für den Verlust eines weiteren Menschenlebens verantwortlich, weil er nicht schlau genug war, die einzelnen Teile des Puzzles zusammenzufügen. Er lag hier herum und trieb es mit einer schönen Frau, während eine andere brutal ermordet wurde. Und er lag nicht etwa neben irgendeiner schönen Frau, sondern neben einer Hauptzeugin in dem Fall, für dessen Aufklärung er verantwortlich war.
    »Du bist mit ihr im Bett, habe ich Recht?«
    »Psst!«, zischte Andy.
    »Du geiler Bock! Soll ich dich abholen?«
    »Nein. Ich bin in zwanzig Minuten da.«
    »Bring uns ihr Höschen mit!«
    »Halt dein verdammtes Maul!«
    Andy beendete das Gespräch und genoss noch einen letzten Moment neben Makeddes warmem schlafendem Körper. »Ich muss los«, flüsterte er ihr ins Ohr. »Ich rufe dich an.« Widerwillig stemmte er sich aus dem Bett, stakste über die leeren Plastikschachteln eines thailändischen Lieferservices und stellte fest, dass seine Kleidung, die irgendwie ihren Weg in sämtliche Ecken des Zimmers gefunden hatte, total verknittert war. Bevor er Kelley unter die Augen trat, musste er noch zu Hause vorbei.
    Er nahm die Speisekarte mit thailändischen Gerichten und der Aufschrift ›Lieferung frei Haus‹ zur Hand, riss ein Stück ab und kritzelte eine Nachricht für Makedde auf den Papierfetzen:
    Musste los. Ich rufe dich an. A.
    Es dauerte noch ein paar Minuten, bis er sich wieder in die reale Welt eingefunden hatte. Er fühlte sich ein wenig unbehaglich angesichts dessen, was er getan hatte. Was Makedde wohl empfinden würde, wenn sie allein aufwachte?
    Im Centennial Park herrschte Chaos. Überall waren uniformierte Polizisten dabei, weiträumige Flächen und etliche der Straßen und Fußwege abzusperren. Die Sonntagsspaziergänger sahen sich verwirrt um, als Andy langsam durch den Park fuhr und sich mit gelegentlich aufheulender Sirene einen Weg bahnte. Es war ein wunderschöner, wolkenloser Tag, und die Leute waren in Scharen zu einem sonnigen Familienpicknick oder einer kleinen Fahrradtour in den Park geströmt. Dass sie ihre Kinder an den Schauplatz eines Schwerverbrechens führen würden, hätten sie sich niemals träumen lassen.
    Andy hielt einem der uniformierten Beamten kurz seine

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