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Der Feuer-Dämon

Der Feuer-Dämon

Titel: Der Feuer-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hüten, ihn als alt zu bezeichnen. Das war er nicht, denn wäre dies der Fall gewesen, hätte er seinen Posten als Chef der Weißen Macht längst verloren.
    Probleme gab es immer. Die Welt war nicht schlecht, sie war nur schlechter geworden. Viele Völkergruppen konnten und wollten sich nicht vertragen, und so war oft genug auch die Kirche gefordert, wenn sie in diesen Teufelskreis geriet.
    Die Weiße Macht war nicht zu unterschätzen. Sie besaß ein gewaltiges Netzwerk, das sich über die gesamte Welt zog. In den Pfarreien, den Bistümern, den kirchlichen Organisationen, den Klöstern und Universitäten, überall gab es Menschen, die der Weißen Macht sehr nahestanden und als Zuträger ihre Dienste taten. Egal, wo etwas passierte, Father Ignatius und seine Weiße Macht waren stets informiert. Doch nur wenn die eigenen Interessen auf dem Spiel standen, wurde eingegriffen, und das war diesmal wieder der Fall.
    Es war etwas Furchtbares passiert, und das auf dem Petersplatz. Dort war ein Gardist der Schweizer Garde verbrannt. In einem höllischen Feuer, wie erste Zeugen behauptet hatten, und dieser Vorgang war natürlich ein Fall für Ignatius. Bereits Minuten später war er informiert worden. Es hatte auch eine erste Zusammenkunft mit einigen hoch gestellten Persönlichkeiten der Schweizer Garde gegeben. Auch der Papst war informiert worden und verlangte natürlich eine lückenlose Aufklärung.
    Father Ignatius hatte es versprochen, aber bisher waren nur wenige Spuren ausgewertet worden. Das sollte sich ändern, und deshalb hatte er an diesem Abend noch einen Termin mit dem Chef der Schweizer Garde verabredet.
    Der Mann hieß Mario Carlesi und stammte aus dem Tessin, wo Italienisch gesprochen wurde. Andere Gardisten mussten die Sprache erst lernen, wenn sie ihren Dienst angetreten hatten.
    Treu und tapfer zum Papst stehen. So lautete ihre Devise. Und auch der Gardist mit dem Namen Urs Meyer war in diesem Sinne gestorben. Doch sein Tod war so unnötig gewesen wie nur irgendetwas, und Ignatius befürchtete, dass es nicht bei einem Toten bleiben würde. Möglicherweise hatte es jemand auf die Garde abgesehen, die in diesem Jahr ihr 500-jähri-ges Bestehen feierte.
    Das wäre schon so etwas wie ein perfekter Zeitpunkt gewesen, aber das war nicht mehr als eine Theorie. Sicherlich konnte es auch andere Gründe geben, und die bereiteten Father Ignatius besondere Sorgen.
    Er selbst sprach von einer Gegenmacht, die es schon seit Urzeiten gab. Auf der einen Seite das Gute, auf der anderen das Böse. Die Welt war ein Dualismus und befand sich in einem ständigen Kampf, der auf verschiedenen Schauplätzen ausgetragen wurde.
    Sehr wohl war Ignatius über die Mächte des Bösen informiert. Schon vor Jahren, als sich seine Heimat noch im Kloster St. Patrick befunden hatte, hatte er dies erlebt und war mit vier Horror-Reitern konfrontiert worden. Da hatte die Hölle zum ersten Mal ihre Pforten geöffnet, was im Laufe der Zeit immer und immer wieder geschehen war und Ignatius in so manchen Strudel mitgerissen hatte.
    Ebenso wie seinen englischen Freund John Sinclair, von dem er lange nichts mehr gehört hatte. An diesem Abend allerdings drang der Name stets in seine Erinnerung ein, als wollte man ihm eine Botschaft übermitteln und einen Weg zeigen.
    Es war durchaus möglich, dass er John Sinclair nach Rom bitten würde, denn der Tod des Gardisten warf viele Fragen auf, die nicht so leicht zu beantworten waren.
    Noch hatte sich Ignatius nicht dazu entschlossen. Er wollte erst abwarten, was ihm Mario Carlesi zu berichten hatte. Einige Fragen hatte sich Ignatius notiert, und jetzt wartete er auf eine Nachricht des Mannes.
    Er lehnte sich in seinen Stuhl zurück und spürte das weiche Stoffpolster der Lehne in seinem Rücken. Er schloss für einen Moment die Augen und lauschte seinem eigenen Herzschlag.
    Wie von selbst drangen die Fragen in ihm hoch. So dachte er darüber nach, ob er nicht zu alt war, um die Arbeit weiterhin zu erledigen. In einem normalen Job wäre er längst pensioniert worden, aber in diesem Kirchenstaat tickten die Uhren eben anders, was letztendlich gar nicht mal so schlecht war.
    Da meldete sich Carlesi über sein Handy und erklärte, dass er das Gebäude bereits betreten hatte.
    »Dann kommen Sie so schnell wie möglich.«
    »Danke.«
    Ignatius stand auf. Er ging zu einem Schrank, dessen obere Hälfte er aufzog. Dann schaute er in den dort eingebauten Kühlschrank, der sehr gut gefüllt war. Es gab auch einen

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