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Der Feuergott der Marranen

Der Feuergott der Marranen

Titel: Der Feuergott der Marranen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
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herbeieilen und sich auf sie stürzen wird. Dabei wird er in die
Grube fallen, und dort wird er _ verrecken.”
Über diese Worte gerieten die Käuer in Entzücken. Sie hüpften und tanzten so lange, bis
sie erschöpft umfielen. Wenige Tage später taten die Einwohner des Blauen Landes, wie
Tim ihnen geraten hatte, und wie erwartet fand der Tiger in der Grube seinen Tod.
Die Käuer schlugen neben der Grube einen Pflock in die Erde, an den sie ein Täfelchen
mit der Aufschrift anbrachten:
    Hier sind die Überreste des letzten Tigers des Zauberlandes begraben. Wir haben ihm
den Garaus gemacht, wie der wunderbare Tim, ein Junge von der anderen Seite der
Berge, es uns gelehrt hat. Wir
loben und preisen ihn!
    Auf dem Weg in die Smaragdenstadt, sagten die Käuer, würden die Kinder durch ein
großes Dorf der Unterirdischen Erzgräber kommen. Es seien zwar viele Jahre
vergangen, seitdem die Erzgräber ihre Höhle verlassen und sich in der oberen Welt
angesiedelt hatten, aber aus Gewohnheit nenne man sie bis auf den heutigen Tag die
Unterirdischen. „Werden sie uns nichts Böses antun?” fragte Arto.
„O nein, das sind herzensgute Menschen”, versicherten die Käuer. „Freilich haben sie
die Gewohnheit, beim Sprechen zu Boden zu blicken, was nicht einem jeden gefällt.
Aber sie können nicht anders, weil das grelle Tageslicht sie immer noch stört.”
Beim Abschied versprachen Tim und Ann, auf dem Heimweg wieder bei den Käuern
einzukehren.
Cäsar und Hannibal waren froh über den Aufbruch, denn Bewegung war ihnen das
liebste auf der Welt. - das lag eben in ihrer Natur.
An diesem Tag kamen die Kinder durch mehrere Käuerdörfer. Alles war dort blau: die
Häuser mit den Spitzdächern, die Tore und Zäune, die Einfriedungen der Gärten und
Felder und die Kleider der Einwohner. Unsere Reisenden wurden überall freundlich
begrüßt. Auf eine geheimnisvolle Weise hatten die Leute erfahren, daß die kleine
Schwester der Fee des Tötenden Häuschens eingetroffen sei und den Kampf mit dem
grausamen Urfin Juice aufnehmen wolle.
Im letzten blauen Dorf zeigte man Tim und Ann die Richtung, die sie einschlagen
mußten, um auf den gelben Backsteinweg zu gelangen.
Bald erreichten die Kinder die Lichtung, in der die Hütte John Smith’ nach der
wunderbaren Luftreise gelandet war. Der Wohnwagen stand noch immer da, allerdings
geschwärzt von Wind und Wetter. Auf der Tür war noch die halbverwischte Aufschrift
zu lesen: „Ich bin nicht zu Hause”, die Elli hingekritzelt hatte, als sie noch ein kleines
Mädchen war.
Natürlich traten die Kinder in den Wagen ein.
Drinnen herrschte eine große Unordnung. Die Stühle waren umgefallen, und ein Teil
des Geschirrs, das aus dem Küchenschrank gerutscht war, lag zerbrochen auf den Dielen. Ann nahm zum Andenken ein mit Blumen bemaltes Tellerchen mit, Tim stellte die
Stühle um den Tisch auf und staubte sie ab.
Schweigend verließen die Kinder das Häuschen, das seit zehn Jahren keines Menschen
Fuß betreten hatte.
„Da muß irdendwo in der Nähe die Höhle Gingemas sein”, sagte Ann leise. „Mir ist so
bange…”
„Hab keine Angst”, beruhigte sie Tim. „Mit unseren Maultieren und dem Silberreif
brauchen wir nichts zu fürchten… Außerdem bin ich ja auch noch da!” Bei diesen
Worten richtete sich der Junge im Sattel auf und machte ein grimmiges Gesicht.
„Prahlhans!” lächelte Ann. „Du vergißt anscheinend, daß wir noch sehr klein sind,
lieber Tim.”
VIERTER TEIL

Der Silberreif
BEI DEN ERZGRÄBERN
    Bald kamen die Reisenden an eine Kreuzung, von der drei Wege abzweigten. Auf
dem Wegweiser waren drei Schildchen angebracht. Eines trug die Aufschrift
„WEG DORTHIN”, das andere „WEG HIERHER”, das dritte „GBP - WEG”.
„Das ist der richtige!” rief Ann.
„Was bedeutet diese Aufschrift?” fragte Tim.
„Das ist doch leicht zu verstehen: Gelber Backsteinpflasterweg”, erklärte das
Mädchen. „Genauso habe ich ihn mir vorgestellt. Mir ist, als sehe ich Elli in
ihren silbernen Zauberschuhen diesen Weg gehen, gefolgt vom treuen Toto…”
„Gut, daß du es sagst”, rief Arto aus dem Sack. „Es muß sehr angenehm sein, auf
diesem glatten Weg zu laufen, mir sind vom Liegen die Pfoten schon ganz
geschwollen.”
Tim und Ann stiegen von den Maultieren und ließen den Hund aus dem Sack. Es war
angenehm zu gehen auf den gelben Backsteinen, die von der Zeit schon abgewetzt
waren. Die Maultiere folgten ihnen, während Arto in den Büschen

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