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Der fliegende Brasilianer - Roman

Der fliegende Brasilianer - Roman

Titel: Der fliegende Brasilianer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edition Diá <Berlin>
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D’Acostas entschiedenen Widerstand gegen die Freundschaft ihrer Tochter mit diesem schmächtigen Ausländer verlassen.
    Der Mann, den Ferber sucht, ist der Präsident des Aéro Club.
    Welchem Umstand habe ich die Ehre zu verdanken? Sie haben sich doch noch nie für Sport begeistert und erst recht nicht für Ballons.
    Sie wissen, dass ich meinen Kopf schon immer lieber bei weniger gefährlichen Unternehmen riskiert habe, mein lieber Archdeacon.
    Bei weniger gefährlichen Unternehmen? Und seit wann ist es ungefährlich, Ehemännern Hörner aufzusetzen?
    Hören Sie, Frankreich ist doch ein zivilisiertes Land …
    Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass der Begriff zivilisiert auch nachsichtige Ehemänner bedeutet.
    So weit würde ich auch nicht gehen, aber doch sagen, dass Zivilisiertsein Ehemännern ein besseres Verständnis des sechsten Gebotes ermöglicht.
    Aber Sie sind sicherlich nicht hergekommen, um über Zivilisiertsein und nachsichtige Ehemänner zu diskutieren.
    Der Präsident betrachtet den Hauptmann mit ironischem Gesichtsausdruck.
    Ferber, was führen Sie im Schilde?
    Der Hauptmann sieht sich verschwörerisch um.
    Es geht um einen Ihrer Kollegen!
    Nach dieser Antwort führt Archdeacon den Hauptmann in seinen Hangar, in dem sich ein kleines, im englischen Stil eingerichtetes Büro befindet. Er setzt sich in einen Sessel und bietet den anderen dem Hauptmann an.
    Möchten Sie etwas trinken?
    Einen Portwein, es ist ja bald Zeit zum Mittagessen.
    Archdeacon steht auf, öffnet einen Bücherschrank und entfernt eine Reihe falscher dicker Buchrücken, hinter denen eine Flaschenkollektion erscheint. Er nimmt eine Portweinflasche heraus und füllt zwei kleine Gläser.
    Auf Ihr Wohl!
    Auf das Ihre!
    Es geht um Petitsantôs!
    Archdeacon verschluckt sich am Portwein und prustet fast den ganzen Schluck heraus, den er gerade mit Genuss hinunterschlucken wollte.
    Um Gottes willen, was ist? Ferber klopft erschrocken dem korpulenten Präsidenten des Aéro Club auf den Rücken. Er klopft beharrlich und, bedingt durch seine Nervosität, sogar fast zu heftig.
    Hören Sie auf, mich zu schlagen, sonst werde ich noch schwindsüchtig.
    Pardon … aber meine Frage galt nur …
    Ja, ich hab’s gehört … Bitte sprechen Sie den Namen nicht noch einmal aus …
    Aber … aber warum denn nicht?
    Warum nicht? Ach, das ist unwichtig. Außerdem hat er hier keinen Hangar mehr.
    Ach, wie schade! Sie sind wohl gar nicht gut auf ihn zu sprechen?
    Ob ich auf diesen Herrn gut zu sprechen bin oder nicht, tut nichts zur Sache.
    Woher kommt er?
    Aus Brasilien, in Buenos Aires geboren, glaube ich.
    Ist er reich?
    Er finanziert seine Projekte aus eigenen Mitteln, das besagt genug.
    Und der Name Dumont? Ist der nicht französisch?
    Der kommt anscheinend von einer Juweliersfamilie.
    Also Bürgerliche.
    Ja. Aber sein Reichtum kommt vom Kaffee.
    Aha! Kaffee. Argentiniens wichtigstes Produkt.
    Und statt da bei den Kannibalen zu bleiben, ist er hergekommen, um sich hier aufzuplustern. Was hat er nicht alles unternommen, um nur aufzufallen. Dreiradrennen auf dem Velodrom organisiert, sich in sämtlichen Salons herumgetrieben und dann die Luftfahrt entdeckt.
    Heute Morgen hat er mich fast umgeworfen … mit einem Ballon.
    Der Aéro Club übernimmt keine Verantwortung für Schäden, die durch Ungeschick seiner Mitglieder verursacht werden, falls Sie darauf hinauswollen.
    Keine Sorge, ich will keine Entschädigung. Ihn auf irgendeine Weise zu Fall bringen, das möchte ich.
    Wollen Sie einen Ballon mieten? Ein Aufstieg kostet 4000 Francs.
    Ferber stößt einen Pfiff aus.
    Mein Gott, so teuer ist das?
    Dazu kommen noch die Versicherungsprämien für eventuell Dritten zugefügte Schäden.
    Ferber erhebt sich.
    Sie müssen mir helfen, Archdeacon. Ich muss diesen Mann vernichten.
    Aber … aber warum denn?
    Er verführt die Frau, die ich liebe.
    Nicht möglich. Dann hat sich also der Zauber gegen den Zauberer gekehrt? Der Verführer Ferber ist auf einen Rivalen gestoßen, wer hätte das gedacht!
    Scherzen Sie nur darüber, aber die Sache ist ernst. Wenn dieser Kerl sie heiratet, wird er noch mächtiger. Sie ist Millionärin, Archdeacon. Und Alleinerbin, verstehen Sie. Wenn er dieses Vermögen in die Hand bekommt, kann er die tollsten Sachen anstellen.
    Und Sie bleiben weiter arm, Hauptmann Ferber.
    Archdeacon denkt ein paar Sekunden nach und stellt sich vor, dass Petitsantôs noch mehr Geld hat, als er schon besitzt, und damit die waghalsigsten

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