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Der fliegende Brasilianer - Roman

Der fliegende Brasilianer - Roman

Titel: Der fliegende Brasilianer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edition Diá <Berlin>
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Beim Zerlegen und Zusammenbauen des Luftschiffmotors sind so viele Teile übrig geblieben, dass Chapin zwei Tage braucht, um den Motor wieder zusammenzusetzen. Mademoiselle hat ein bildschönes Taftkleid mit Schmiere verschmutzt.
    Die Pionierin  Mademoiselle kann inzwischen den Motor zünden und das Luftschiff aufsteigen lassen. Aber der Lehrer erlaubt noch nicht, dass die Mechaniker die Leinen loslassen.
    Die Macht des Schicksals  Mademoiselle beschmutzt sich wieder ein Kleid mit Schmieröl, aber sie bringt etwas am Motor in Ordnung, dessen Ursache Chapin nicht herausgefunden hat. Der stolze Lehrer geht mit seiner Schülerin in Paris Kleider kaufen.
    Tief im Herzen  Alberto und die Frauen, bemerkte Sem Jahre später. Wie viel Gerede hat es über dieses Thema gegeben … damals und noch lange danach. Was mag Alberto dazu bewogen haben, seinen geliebten Ballon Nr. 9 dem schönen jungen Mädchen anzuvertrauen? Das wird immer ein Geheimnis bleiben … mir hat er es nie gesagt … Er wachte so eifersüchtig über seine Apparate … Nun ja, eins weiß ich noch, Alberto war glücklich in jenem Sommer, und ich glaube, er ist nie wieder so glücklich gewesen wie in diesen wenigen Monaten des Jahres 1903 …
    Ballade für einen Zauberer ohne Zauberstab  Das Glück verwandelt Alberto in einen ruhigen Mann, der die Nachmittage über seinem Zeichenbrett in seinem Atelier verbringt, immer in Gesellschaft von Aída, und neuartige aerodynamische Formen studiert. Obwohl er nichts über seine Studien verrät, weiß sie, dass Alberto dabei ist, neue Wege einzuschlagen.
    Das Atelier ist ein fast leerer Raum, nur mit ein paar Sitzkissen und einem langen, hellen Samtsofa möbliert, das an einer Wand steht. Aída liegt auf den Sitzkissen und beobachtet stundenlang die Experimente. Manchmal wirft er merkwürdig geformte Pfeile durch die Luft und notiert sich das Verhalten der mysteriösen Gebilde, die er eigenhändig gebaut hat.
    Hin und wieder durchbricht er eine strenge Disziplin und nimmt ihre Anwesenheit zur Kenntnis.
    Langweile ich dich nicht?
    Dann nutzt Aída die Gelegenheit, ihm ein paar Worte zu entlocken.
    Nein, mir geht es sehr gut …
    Ich finde, du riskierst zu viel, Aída.
    Mama ist nach Nizza gefahren, um sich da mit Papa zu treffen.
    Dein Vater ist in Frankreich?
    Er muss gestern mit dem Zug angekommen sein. Aus Holland, glaube ich.
    Sie wird es herausbekommen, Aída. Sie wird erfahren, dass du den ganzen Tag hier verbracht hast.
    Mama! Sie kann nur Geschrei machen, aber im Grunde nimmt sie niemand außer sich selbst wahr.
    Aber wenn sie es erfährt …
    Das wird sie nicht, ich habe gesagt, dass ich das Wochenende im Haus des kubanischen Botschafters verbringe.
    Das … das … das Wochenende …
    Ist das nicht wunderbar? Wir haben das ganze Wochenende nur für uns.
    Dieser kubanische Botschafter ist dir offensichtlich sehr ergeben.
    Er würde es nicht wagen, mich anzuschwärzen, er hat seinen jetzigen Posten meinem Vater zu verdanken. Und er weiß, dass mein Vater mir nichts abschlägt.
    Bist du sicher, dass es nur das ist?
    Natürlich, warum?
    Alberto wirft einen Pfeil und sieht sie nicht an.
    Ach! Solltest du etwa eifersüchtig sein?
    Nein, das nicht unbedingt, aber …
    Er ist fast 70.
    Alberto nimmt einen Pfeil in die Hand, mustert ihn und dreht sich zu Aída um.
    Du bist fast so weit, dass du fliegen kannst.
    Das Mädchen reagiert auf diese Worte bewusst gleichgültig, denn sie weiß ja, dass es so ist.
    Alberto, ich glaube, du hast es mir schon gesagt, aber ich möchte, dass du mir noch einmal erzählst, welcher Flug für dich der aufregendste gewesen ist.
    Das war der, bei dem ich dich im Boulevard Edgar Quinet gesehen habe und du mich nicht beachtet hast.
    Ach, wie du lügst … komm, der war es nicht …
    Alberto wirft den Pfeil und setzt sich vor das Sofa. Er hat die Hemdsärmel aufgekrempelt und ist barfuß.
    Mein aufregendster Flug? Lass mich überlegen … Habe ich dir davon wirklich schon erzählt?
    Sie bestätigt es, ihre Augen leuchten erwartungsvoll.
    Ja, an dem ersten Abend, weißt du noch? Wir haben so viel geredet, dass wir nicht merkten, wie die Stunden vergingen.
    Alberto sucht in der Erinnerung. Das ist nicht einfach. Alle Flüge sind aufregend, und er kann nicht besonders gut erzählen.
    Ach, aufregende Flüge habe ich so viele erlebt. Habe ich dir davon erzählt, wie ich in Belgien gelandet bin? Ich fing gerade erst an, der Ballon war nicht mal von mir entworfen … Es war

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