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Der Fliegenfaenger

Der Fliegenfaenger

Titel: Der Fliegenfaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Willy Russell
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nur wüsste, worum es geht! Ich weiß ja noch gar nicht, was eigentlich los ist!«
    Jetzt lachte der Detective Sergeant und sagte: »Hey, Mrs. Marks! Sie wissen nicht, was los ist? Was soll ich da erst sagen? Ich werde einfach losgeschickt, um den Leuten ein paar Fragen zu stellen. Mehr erfahre ich auch nicht. Ich weiß ja selber nicht, um was es geht! Vermutlich irgendeine Bagatelle. Irgendein Kinderstreich, über den sich ein Nachbar beschwert hat. Völlig belanglos. Aber wir müssen beweisen, dass wir tätig werden. Also werde ich alter Esel losgeschickt, um ein paar Erkundigungen einzuziehen.«
    Jetzt klang meine Mam richtig erleichtert. »Sie können mir glauben«, sagte sie, »dass Raymond bestimmt nichts angestellt hat. Im Grunde hat er ja die ganzen Sommerferien über kaum das Haus verlassen!«
    Der Detective Sergeant nickte. »Tja, wie gesagt, das beruhigt die Öffentlichkeit, wenn ich einfach so ein bisschen herumfrage. Dann sehen die Leute, dass wir was tun.«
    Auch ich war erleichtert. Wenigstens ein bisschen. Denn irgendwie kam mir die Sache komisch vor; wenn es wirklich nur um irgendeinen Kinderstreich ging, warum saßen dann hier zwei uniformierte Polizisten und der Detective Sergeant in unserem Wohnzimmer?
    Aber vielleicht war ja doch alles in Ordnung. Denn jetzt klang meine Mam nicht mehr ängstlich und besorgt. »Warum haben Sie das denn nicht gleich gesagt?«, fragte sie. »Als Sie sagten, Sie seien Detective Sergeant, da hab ich einen Riesenschreck gekriegt. Ich hab immer gedacht, ein Detective Sergeant sei jemand ganz Wichtiges. Ich hab gedacht, dann muss es sich um etwas sehr Schlimmes handeln. Ich hab nicht gewusst, dass Detective Sergeants so etwas machen müssen, Leute befragen, wenn ein paar Kinder irgendwas angestellt haben!«
    »Oh, Sie würden sich wundern!«, erwiderte er lachend. »Bei uns gibt es nicht immer nur Action und Glamour, wie man es aus dem Fernsehen kennt. Das Meiste ist Routine, Mrs. Marks. Öde, langweilige, stumpfsinnige Routine.«
    »Das kann ich Ihnen lebhaft nachfühlen!«, erwiderte meine Mam. »Ich arbeite als Kassiererin bei KwikSave.«
    »Hey!«, rief er kumpelhaft, als sei er mit meiner Mam schon ewig dick befreundet. »Da können Sie wirklich von Glück reden. Im Vergleich zu meinem Job kommt mir eine Supermarktkasse wie das Paradies vor!«
    »Oje«, erwiderte meine Mam lachend, »der Glamour von Konservendosen und Strichcodes!«
    Der Detective Sergeant gluckste. »Also dann, vielen Dank, Mrs. Marks, dass Sie sich so viel Zeit für uns genommen haben«, sagte er. »Wenn alle Leute so hilfsbereit und offen wären wie Sie, dann wär unser Job nicht ganz so öde!«
    Und die beiden Polizisten forderte er auf: »Na dann, packen wir’s.«
    Als ich sah, wie sie vom Sofa aufstanden, huschte ich wieder zum Treppenabsatz rauf und duckte mich, damit sie mich nicht entdeckten, wenn sie in den Flur kamen. Ich war heilfroh, dass sich anscheinend alles in Wohlgefallen auflöste. Ich wusste ja, dass ich nichts ausgefressen hatte. Aber wenn plötzlich drei Polizisten vor der Tür stehen, denkt man natürlich, man hätte vielleicht doch irgendwas angestellt, auch wenn man gar nicht weiß, was. Aber jetzt war ja alles in Ordnung. Als sie in den Flur kamen, sagte der Detective Sergeant zu den beiden Polizisten: »Ich bin sicher, dass Mrs. Marks was Besseres zu tun hat, als ihre Zeit an uns zu verschwenden.«
    Lachend erwiderte meine Mam, die ihnen zur Tür gefolgt war: »Ja, da haben Sie Recht. Ich war den ganzen Tag weg und hab noch nicht mal die Waschmaschine angestellt.«
    »Na, wer sagt’s denn!«, erwiderte der Detective Sergeant. »Das ist bestimmt kein Honigschlecken, arbeiten zu gehen und gleichzeitig noch einen Jungen großzuziehen. Man hat’s nicht immer leicht mit Kindern, wie?«
    »Das können Sie laut sagen!«, stimmte meine Mutter lachend zu. Und von meinem Platz aus sah ich durchs Treppengeländer, wie meine Mam ihnen die Haustür öffnete.
    Alles war okay. Gleich waren sie weg und ich würde schnell ins Bett schlüpfen und meine Mam würde in mein Zimmer raufkommen. Sie würde mir eine gute Nacht wünschen und mich erinnern, dass ich nicht mehr allzu lange lesen solle, »weil das nicht gut für deine Augen ist, bei künstlichem Licht!« Ich überlegte gerade, ob ich lieber ein Buch lesen sollte oder doch meine Comics, als plötzlich der Detective Sergeant zu meiner Mam sagte:
    »Ach ja, da fällt mir noch ein: Die Sache ist doch hoffentlich wieder in

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