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Der Fliegenfaenger

Der Fliegenfaenger

Titel: Der Fliegenfaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Willy Russell
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Rückkehr von wo, Mrs. Marks?«
    Meine Mam nickte. »Vom … Psychotherapeuten«, sagte meine Mam. Der Detective Sergeant sah sie an. Meine Mam lachte nervös und winkte ab. »Es war nichts«, sagte sie, »nichts. Es stimmt alles mit ihm. Dr. Janice hat es mir jetzt genau erklärt.«
    Der Detective Sergeant räusperte sich. Und dann schniefte er. Aber ich sah, wie er den beiden andern Polizisten einen Blick zuwarf. »Na gut«, sagte er. »Aber zurück zu … wie spät dürfte es also gewesen sein, als Sie vom … Psychotherapeuten zurückkamen?«
    Meine Mam dachte angestrengt nach. Dann sagte sie: »Na ja, es muss so gegen halb sechs gewesen sein. Ich kann es natürlich nicht mit letzter Sicherheit sagen, aber …«
    »Halb sechs«, unterbrach er meine Mam und machte sich eine Notiz. »Dann können Sie also nicht bezeugen, wo Ihr Sohn in der Zeit zwischen 17.30 und 18.35 Uhr gewesen ist.«
    »Was soll das heißen?«, sagte meine Mam. »Natürlich kann ich es bezeugen, ich kann Ihnen ganz genau sagen, wo er war. Er hat draußen im Garten gesessen!«
    Jetzt trat eine Pause ein, als wisse der Detective Sergeant nicht, was er dazu sagen solle. Und dann fragte meine Mam: »Aber warum wollen Sie das denn alles wissen? Was zum Teufel ist denn los?«
    »Hätten Sie etwas dagegen«, erwiderte der Detective Sergeant »wenn ich mal kurz aus dem Fenster schaue?«
    »Aus dem Fenster?«, erwiderte meine Mam. »Nein, natürlich habe ich nichts dagegen.Warum sollte ich?«
    Wieder wurde es einen Moment still. Dann hörte ich die Stimme des Detective Sergeant von weiter hinten. »Als Ihr Sohn draußen im Garten saß, Mrs. Marks, da waren Sie also bei ihm?«
    »Nein«, antwortete meine Mam. »Ich war nicht im Garten. Ich war hier im Wohnzimmer.«
    »Die ganze Zeit?«, fragte er. »Sie haben also die ganze Zeit, während Ihr Sohn draußen im Garten war, hier gesessen?«
    »Ja«, bestätigte meine Mam.
    »Wie können Sie dann so sicher sein«, fragte der Mann und kam wieder zurück, »dass Ihr Sohn definitiv draußen im Garten war?«
    »Weil er eben da war!«, antwortete meine Mam. »Er hat draußen gesessen und mit seinen Star Wars -Figuren gespielt.«
    Wieder hörte ich den Detective Sergeant schniefen. Und dann sagte er: »Aber ganz sicher können Sie sich nicht sein, Mrs. Mark, oder? Sie haben mir doch gerade gesagt, dass Sie hier in diesem Zimmer waren. Und selbst wenn Sie am Fenster gesessen hätten, Mrs. Marks, hätten Sie trotzdem nicht wissen können, ob Ihr Sohn da draußen ist. Ich habe nämlich gerade bemerkt, dass man von diesem Zimmer aus nicht in den Garten sehen kann.«
    Jetzt wurde meine Mutter richtig sauer und sagte: »Also, hören Sie mal! Sie kommen hier rein, stellen mir alle möglichen Fragen und schauen aus dem Fenster und ich habe nicht den blassesten Schimmer, worum es hier eigentlich geht! Ich weiß nicht, auf was Sie hinauswollen, aber ich sage Ihnen ein für alle Mal: Ich weiß, wo mein Sohn gewesen ist. Er hat draußen im Garten gesessen und geschmollt und ich war hier drin und das weiß ich deshalb noch so genau, weil zwischen uns immer noch Funkstille herrschte; ich war wütend über ein paar Dinge, die er gesagt hatte! Er ist einfach mit seinen Star Wars- Figuren in den Garten gegangen und hat dort gespielt. Und ich saß hier drin. Sie können doch nicht einfach hier reinkommen und mir erzählen, was passiert ist und was nicht, wenn ich Ihnen sage, dass Raymond im Garten war!«
    Jetzt klang der Detective Sergeant plötzlich ganz sanft und betroffen und sagte zu meiner Mam, es tue ihm Leid.
    »Ganz bestimmt«, sagte er. »Glauben Sie mir, Mrs. Marks, ich finde es ja selber schrecklich, dass ich den Leuten lästig fallen und ihnen alle möglichen Fragen stellen muss. Aber Sie sind nicht die Einzige«, sagte er, »ich muss alle möglichen Leute befragen. Doch glauben Sie mir, Mrs. Marks, ich tue es nicht gern. Es wird einfach von mir verlangt, dass ich zu den Leuten hingehe und bestimmte Nachforschungen anstelle. Die Leute werden quasi auf einer Liste abgehakt. Ich bin sozusagen das Mädchen für alles. Ich muss einfach überprüfen, wo sich gewisse Personen zu welcher Zeit aufgehalten haben, und dann werden sie auf der Liste abgehakt, das ist alles.«
    Als meine Mam wieder sprach, merkte ich gleich, dass seine Masche funktioniert hatte: Sie empfand jetzt fast ein bisschen Mitleid für ihn und all seine Probleme.
    »Ich will Ihnen Ihre Arbeit ja nicht noch schwerer machen«, sagte meine Mam, »aber wenn ich

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