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Der Flirt

Titel: Der Flirt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen Tessaro
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und ihn einließ.
    Er lächelte.
    Sie hatten sich einige Tage nicht gesehen. Und jetzt überlief beide ein köstlicher Schauer, eine gewisse Scheu, die ihm das Gefühl gab, sie würden noch einmal ganz von vorn anfangen. Sie sah vollkommen aus an diesem Abend, zart und jung in einem schlichten rosafarbenen Seidenkleid. Wieder traf es ihn wie ein Keulenschlag, wie sehr er sie vermisst hatte. Der Raum war nur schwach beleuchtet, sinnlich, und eine leichte Brise kräuselte die hauchfeinen Vorhänge am offenen Fenster.
    »Ich hatte ein Vorstellungsgespräch«, erklärte er, umfasste ihre Hüfte und zog sie an sich. »Und da dachte ich, wenn ich mich schon in Schale geworfen habe, könnte ich dich doch gut zum Essen ausführen, oder?«
    Sie ließ sich gegen ihn sinken, drückte die Nase an seinen Hals und fuhr mit den Fingern zart über seinen Oberkörper. »Besorg’s mir vorher, Schatz. Du weißt, dass ich Sex auf vollen Magen nicht mag.«
    Er seufzte.
    Es war ein langer, verrückter Tag gewesen, und manchmal wünschte er, er könnte sie wie ein normales Mädchen einfach ausführen.

    Doch als ihre Hand tastend über seine Hose glitt, überlegte er es sich noch einmal. »Oh, na gut.«
    »Du siehst sehr vornehm aus in dem Anzug.« Ihre Augen schimmerten. »Wie ein großer, erfolgreicher Geschäftsmann.«
    Sie schob ihn nach hinten, bis er rücklings auf einen Sessel stolperte. Sie schlängelte sich ein wenig, und das Seidenkleid geriet ins Rutschen und bewegte sich langsam über ihre nackten Schultern abwärts. Sie fuhr mit dem Mund über seine Lippen und stieg auf ihn drauf, und das Kleid fiel ihr weich um die Hüfte. »Es tut mir sehr leid, Sir«, flüsterte sie und liebkoste mit den Lippen seinen Hals. »Ich fürchte, ich habe vergessen, die Briefe zu tippen, die Sie so dringend brauchten.« Er wollte sie an sich ziehen, doch sie arbeitete sich weiter nach unten vor. »Ich bin eine sehr schlechte Sekretärin.« Geschickt öffnete sie den Reißverschluss seiner Hose. »Aber vielleicht kann ich es wiedergutmachen.«
    Hughie schloss die Augen.
    Ihr Mund war so warm, weich, feucht …
    Inmitten der gewohnten Parade pornografischer Bilder sickerten Eindrücke des Tages durch seinen Kopf. Die Frau auf der Bank, Kricket-Ergebnisse, gelbe Haftnotizen, die »Du schaffst es!« kreischten. Plötzlich war er müde und unerwartet rührselig. Einsamkeit drohte, ihn zu übermannen, wie er sie als Schuljunge empfunden hatte, wenn er mit seinem Koffer und seiner Schuluniform zu Beginn des neuen Halbjahrs am Bahnhof abgesetzt wurde.
    Er öffnete die Augen und konzentrierte sich auf Leticias Brüste, die mit steifen, rosa Brustwarzen zwischen seinen Oberschenkeln auf und ab hüpften. Ihre Lippen waren leicht geschwollen, ihre Augen vor Lust halb geschlossen; sie tat etwas Magisches − streichelte ihn sanft, und ihre Zunge war
überall. Trotzdem fiel es ihm schwer, sich zu konzentrieren. Doch er wollte sie nur ungern enttäuschen.
    Er nahm ihr Gesicht zwischen beide Hände und unterbrach sie. Sie schaute überrascht auf.
    Hughie erhob sich. »Wenn Sie vergessen haben, diese Briefe zu tippen, stecken Sie in ernsten Schwierigkeiten, Miss … Miss …«
    Sie blinzelte ihn an. »Miss Lecktgerndeinenschwanz?«
    »Nun, wie dem auch sei, ich fürchte, das ist eine sehr ernste Angelegenheit.« Schwungvoll schob er einen Stapel Skizzenbücher von dem großen Mahagonitisch, sodass sie durchs ganze Zimmer schlidderten. »Ziehen Sie Ihren Schlüpfer aus, Miss Lecktgerndeinenschwanz. Ich werde Ihnen den Hintern versohlen müssen.«
    »Ich trage aber keinen Schlüpfer, Sir«, hauchte sie kichernd.
    »Wie praktisch.«
    Er zwang sie auf den runden Tisch und schob den weichen Kleiderstoff auf eine Seite. Ihre Pobacken waren rund und weiß. Als er die Hand hob, erhaschte er in dem wandhohen Spiegel gegenüber einen Blick auf ihr Gesicht: zerzaustes Haar, erwartungsvoll geöffnete Lippen − sie wusste, dass er etwas im Schilde führte. »Ich warne Sie, Miss Lecktgerndeinenschwanz, wenn Ihr Hintern zu rot wird, bin ich womöglich gezwungen, Sie von hinten zu nehmen.«
    Sie kreischte.
    »Oder mir eine andere Grausamkeit auszudenken«, fügte er hinzu.
    »O ja, mehr Grausamkeit!«
    Seine Hand landete grob auf ihren kühlen Hinterbacken.
    »Oh, Sir!«
    »Halten Sie den Mund, Miss Lecktgerndeinenschwanz!«
    »Aber, Sir!«

    Er schlug sie noch einmal. Ein roter Fleck bildete sich.
    »Oh, Sir! Ich habe auch die Schreibmaschine kaputtgemacht, Sir! Und alle

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