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Der Flirt

Titel: Der Flirt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen Tessaro
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tun?«
    Hughie war es nicht gewohnt, mit so viel Begeisterung begrüßt zu werden. Das konnte nur der Anzug sein. »Nun, ich konnte nicht umhin, die herzförmigen Ohrringe im Schaufenster zu bemerken.«
    Mr. Bryce explodierte förmlich vor Begeisterung. »Eine ausgezeichnete Wahl! Geschmackvoll! Diskret! Und so günstig! Möchten Sie sie sehen, Sir?«
    »Ja«, sagte Hughie. »Warum nicht?«
    Der Schublade eines Empire-Tisches aus vergoldetem Mahagoni entnahm Mr. Bryce eine beachtliche Schlüsselsammlung, um das Fenster aufzuschließen.
    »Also, wenn wir günstig sagen«, wagte Hughie sich vor, »dann reden wir von wie viel?«
    Mr. Bryce legte die Ohrringe in einem kunstvollen Winkel
auf ein schwarzes Samttuch. »Fünftausend Pfund!« Die Wörter rollten ihm über die Zunge, als wäre es die entzückendste Summe der Welt. »Kommen Sie! Setzen Sie sich davor! Nehmen Sie sie in die Hand, wenn Sie möchten!« Er zog einen Stuhl heraus und klopfte einladend auf die Sitzfläche. »Ist es das erste Mal, dass Sie Diamanten kaufen?«
    »Ja, das ist es in der Tat. Oder das könnte es sein«, verbesserte Hughie sich, denn der Preis schreckte ihn ab. »Eigentlich war ich nur neugierig.«
    »Ausgezeichnet! Neugier ist der wunderbarste aller menschlichen Wesenszüge. Wir wissen nie, wohin sie uns führt. Ah!« Er seufzte verträumt. »Zum ersten Mal Diamanten kaufen. Es gibt doch nichts, was damit zu vergleichen wäre! Das ist einzigartig auf der Welt! Darf ich Ihnen ein Glas Champagner servieren? Deirdre! Deirdre, ein Glas Champagner, bitte!«
    Eine hübsche junge Frau erschien mit einem Glas Champagner auf einem Silbertablett.
    »Vielen Dank.« Hughie nahm es.
    »Möchten Sie sie angezogen sehen? Was meinen Sie? Ja, warum nicht!«, beantwortete Mr. Bryce seine Frage selbst. »Deirdre, wären Sie so freundlich?«
    Deirdre legte die Ohrringe an. »Schauen Sie nur, wie das Licht sich darin fängt!« Mr. Bryce hob ihr Haar hoch. »Phantastisch! Und die Herzen! So romantisch!«
    »Ja. Ziemlich.« Hughie trank seinen Champagner.
    Mr. Bryce trat, vor Vergnügen strahlend, einen Schritt zurück. »Gibt es etwas Schöneres als eine Frau, die Diamanten trägt? Ich frage Sie, Sir! Ist sie nicht ein Traum?«
    »Sehr schön, zweifellos«, pflichtete Hughie ihm bei.
    »Nun« - Mr. Bryce zog die Augenbrauen zusammen -, »ich muss Sie fragen, bitte halten Sie mich nicht für impertinent, aber haben Sie schon etwas gegessen? Große Entscheidungen
sollte man nicht auf leeren Magen treffen. Das ist schier unmöglich, würde ich sagen! Deirdre wird Ihnen gerne etwas zaubern, falls Sie möchten. Vielleicht ein Croissant? Oder ein wenig Toast?«
    Hughie lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Ich gehe nicht davon aus, dass Sie ein Pain au Chocolat da haben?«
    »Ein Pain au Chocolat !« Er klatschte in die Hände. »Welch ausgezeichnete Wahl! Wir haben es hier mit einem Mann mit Geschmack zu tun, Deirdre!«
    Sie lächelte.
    »So, wie es ist, oder ein wenig aufgewärmt?«
    »Oh, ein wenig aufgewärmt, glaube ich.«
    »Ja, ja, selbstverständlich. Ein kurz aufgewärmtes Pain au Chocolat , Deirdre, sofort!«
    Sie nahm ihr Tablett und eilte ins Hinterzimmer.
    »Deirdre!« Mr. Bryce’ Ton wurde schärfer, als würde er einen streunenden Hund zu sich rufen. »Die Ohrringe, bitte!«
    Errötend legte sie sie ab.
    »Nun, Mr. …?«
    »Mr. Venables-Smythe.«
    Sämtliche Farbe wich aus Mr. Percival Bryce’ unjahreszeitlich gebräuntem Gesicht, doch sein Lächeln blieb intakt.
    »Venables-Smythe?«, wiederholte er.
    »Ja, das ist richtig.«
    »Wie in Rowena Venables-Smythe, ehemalige Rowena Compton-Jakes?«
    »Das ist meine Mutter! Hey, das ist ja unglaublich! Woher kennen Sie meine Mutter?«
    »Ich kenne sie nicht. Ich meine, ich habe sie gekannt … allerdings vor vielen Jahren. Sie hat bei Tiffany’s auf der anderen Straßenseite gearbeitet.« Er fummelte an dem Samt herum. »Sie erinnert sich sicher nicht an mich. Bitte, erwähnen Sie es nicht. Unnötig zu erwähnen, dass Sie mich
gesehen haben oder hereingeschaut haben … Oh, sehen Sie! Hier kommt Ihr Pain au Chocolat . Vielen Dank, Deirdre. Geht es ihr gut? Ist sie glücklich? Ihre Mutter, meine ich. Ich denke doch. Warum auch nicht? Schließlich«, schloss er grimmig, »ist Ihr Vater ein sehr eleganter, sehr wohlhabender Mann!«
    »Dad ist vor Jahren gestorben. Ein Angelunfall vor der Küste von Malta. Seine Leiche wurde nie gefunden.«
    Mr. Bryce’ Stimmung schien sich zu heben. »Ehrlich? Wie leid

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