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Der Flirt

Titel: Der Flirt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen Tessaro
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konzentrierte Hughie sich auf die bewundernden Blicke der Frauen, die vorbeigingen. Es schmeichelte
ihm, dass einige ihm galten, doch er musste einräumen, dass Marco mehr als seinen gerechten Anteil abbekam.
    »Das ist die einzige Arbeit, für die ich tauge«, fuhr Marco fort und kippte seinen Kaffee in einem Zug hinunter. »Rein und raus, kein echter Kontakt. Wenn ich einen normalen Beruf hätte, würde ich eine Spur gebrochener Herzen hinter mir herziehen. Hier kann ich der Welt wenigstens ein bisschen was Gutes tun. Bedienung! Noch einen Espresso, bitte.«
    Die junge Frau klimperte mit den Wimpern. »Der geht aufs Haus!«
    »Siehst du?« Marco stöhnte kläglich. »Es ist hoffnungslos!« Er hielt einen Teelöffel hoch und betrachtete sein Spiegelbild. »Wenn doch bloß meine Nase größer wäre oder mein Kinn nicht so ausgeprägt …«
    Einen Augenblick wirkte er so, als würde er gleich anfangen zu heulen.
    Hughie war erleichtert, als Henry, der auf dem Weg ins Büro war, vorbeigeschlendert kam.
    »Hughie! Zu dir wollte ich! Ich habe einen Job für dich.« Er unterbrach sich. »Alles in Ordnung?«
    Hughie sprang auf. »Könnte nicht besser sein!«
    Marco blinzelte nur.
    »Okay, also, wir machen uns besser auf den Weg. Wir haben heute viel zu tun«, sagte er und schaute auf seine Uhr. »Bis später, Marco! Marco?«
    Doch Marco war in einer anderen Welt. Als sie gingen, drehte er seine Espressotasse auf ihrem kleinen Unterteller und schaute ins Leere.
    »Lass mich raten.« Henry ging mit Hughie zu einem weißen Lieferwagen, der auf der anderen Straßenseite parkte. »Er hat dir sein Leid geklagt wegen seiner hoffnungslosen Suche nach Liebe.«

    »Woher weißt du das?«
    »Das haben wir uns alle schon anhören müssen.« Er schüttelte den Kopf. »Armer Marco! Aber was mich im Augenblick mehr interessiert: Wie geht es dir, alter Junge? Fühlst du dich besser? Ich habe mir wirklich Sorgen gemacht, als wir uns gestern getrennt haben.«
    »Hm …« Hughie wusste nicht recht, ob es ihm eine tragische Tiefe verleihen würde, wenn er weiterhin den verletzten Liebhaber spielte. Es würde auf jeden Fall einen ziem lichen Einsatz erfordern. Also wechselte er das Thema. »Ich bin bereit für meinen ersten richtigen Arbeitstag. Wo fangen wir an.«
    »Wir liefern Blumen aus.« Henry öffnete die Hecktüren des Lieferwagens und warf ihm ein T-Shirt und eine Mütze zu. »Zieh das an. Sobald wir auf der Straße sind, briefe ich dich. Dieser Auftrag ist ein gutes Beispiel für eine klassische Zielperson; eine Weile verheiratet, drei Kinder, ein viertes Kind unterwegs … ertrinkt förmlich in Haushalt und Kindern. Du siehst« - er lächelte -, »die verheirateten Frauen dieser Welt brauchen uns, Hughie, mehr als sie je ahnen werden.«

Professionelle Massage des weiblichen Egos ganz allgemein
    (1. Teil)
    In der weniger eleganten Gegend von South London öffnete Amy Mortimer die Tür ihres Kleiderschranks. Eine Etage unter ihr konnte sie dumpf das sirenenartige Brüllen ihrer Kinder hören. Sie wankte und kämpfte gegen den Wunsch an, hinuntergehen und sich darum zu kümmern.
    Nein. Das Kindermädchen war da. Und das Kindermädchen kam, damit Amy Zeit für sich hatte, um zu baden, sich anzuziehen und um manchmal sogar das Haus zu verlassen. Dafür bezahlten sie es.
    Nur dass ihr von dem, was in ihrem Schrank war, nichts mehr passte. Sie starrte auf die Kleider vor ihr, die zur Hälfte immer noch in Plastikhüllen von der Reinigung steckten. Die einzigen verbliebenen Beweise ihres früheren Lebens als elegante Frau mit Kleidergröße 38. Es war Jahre her, dass sie in eines davon gepasst hatte - Erinnerungen einer Frau, die vollkommen ausgelöscht worden war.
    Amy seufzte.
    »Mami! Mami! Maaaaaaaaaaaaaaaaamiiii!«, schrie Angus. Sie hörte, wie er die Treppe hinaufkletterte und wie das Kindermädchen ihm den Weg abschnitt und sich abmühte, seine Fingerchen vom Treppengeländer zu lösen.
    »Neeeeeeein! Mami! Neeeeeeein!« Er hörte sich an wie ein kleiner Komparse in Schindlers Liste , der von den Nazis weggeschleift wurde.
    Amy überwand sich, die Schlafzimmertür zu schließen.
Warum hatte die Natur es so eingerichtet, dass die Schreie kleiner Kinder einer Mutter das Herz zerrissen? Das Muttersein war doch eine einzige lange Übung in Schuldgefühlen und Kompromissen. Sie setzte sich auf die Kante des ungemachten Betts und fing an zu weinen. Je mehr sie weinte, desto fester trat das Baby in ihrem Bauch.
    Bei ihrem Glück war es

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