Der Fluch Der Bösen Tat
sehr entgegenkommend sein, und sie absolvierten ihre Runde um den Sportplatz in Rekordzeit. Manchmal jedoch schien er geradezu in eine meditative Phase zu verfallen. Er hielt aus keinem erkennbaren Grund inne und stand einfach da, während er in eine unbestimmte Ferne starrte (in der Pearce nichts, absolut gar nichts zu sehen vermochte), taub gegenüber jeder Beschwörung. Er schien dann, oder wenigstens bildete Dave sich das ein, einen glasigen Blick in den Augen zu haben – genau wie jetzt, still wie eine Statue, während er sich mit jemandem zu beratschlagen schien, der für menschliche Augen unsichtbar war.
»Blöder Hund!«, brummte Pearce.
»Ich komme zu spät zur Arbeit!« Und er hatte extra früh da sein wollen. Er hatte es zu Tessa gesagt und damit begründet, dass ein so wichtiger Fall zusätzlicher Anstrengungen seinerseits bedurfte.
»Überleg nur, Liebling, wenn es mir gelingt, ihn ohne die Hilfe des alten Mannes zu lösen, dann bringt mich das einer Beförderung einen mächtigen Schritt näher!« Der
»alte Mann« – Markby – war glücklicherweise nicht in der Nähe, um diese wenig nette Beschreibung seiner Person zu hören. Tessa jedoch hatte sie gehört und war geradewegs zum Kern der Sache gekommen.
»Ich gehe heute Morgen nicht schon wieder mit Henry aus!«, sagte sie brüsk.
»Du bist an der Reihe!« Also war Pearce losgezogen, Plastiktüte in der Tasche, Hund an der Leine. Bisher waren sie noch niemandem begegnet, was ungewöhnlich war. Normalerweise waren um diese Zeit schon einige Leute mit ihren Hunden unterwegs. Sowohl Tessa als auch Dave wachten mit Adleraugen über diejenigen unter ihnen, die keine Plastiktüte bei sich trugen. Pearce hatte einmal einen Mann am Eingang zum Sportpark angehalten und ihn darauf aufmerksam gemacht, dass es eine Ordnungswidrigkeit darstellte, die Hinterlassenschaften seines Hundes nicht zu beseitigen. Der Mann, ein schmächtiger kleiner Bursche mit einer spitzen Nase und einer bemerkenswerten Ähnlichkeit mit dem Hund, den er ausführte, hatte sich als störrisch erwiesen.
»Kümmer dich um deinen eigenen Kram, Kumpel!«, hatte er zu Pearce gesagt.
»Es ist mein Kram, Sir, ich bin Polizist«, hatte Pearce geantwortet, was ihm einen weiteren vernichtenden Kommentar eingetragen hatte.
»Und warum suchen Sie dann keine Verbrecher? Kein Wunder, dass die Kriminalität so hoch ist, wenn alle ihre Zeit damit verschwenden, unbescholtene Bürger zu verfolgen, die ihre Hunde ausführen, während andere Leute überfallen und beraubt werden!« Die Feststellung, dass er seine Zeit verschwendete, anstatt Verbrecher zu jagen, war Pearce an diesem Morgen einmal mehr machtvoll zu Bewusstsein gekommen. Glücklicherweise hatte Henry beschlossen, dass es Zeit war weiterzugehen, doch bevor sie weit gekommen waren, raschelte es in der Hecke neben dem Weg, und Henrys ein wenig stumpfe Jagdinstinkte erwachten. Er sprang auf die Quelle des Geräuschs zu. Die ausrollbare Leine spulte sich auf volle Länge ab, bevor Pearce es verhindern konnte. Henry wand sich durch eine kleine Lücke im dichten Gewirr aus Zweigen und Blättern, die Leine verfing sich in einem Ast, und abrupt ging es nicht mehr weiter. Er stieß ein beklagenswertes Jaulen aus.
»Geschieht dir recht«, brummte sein wenig mitfühlender Besitzer. Er schüttelte die Leine, doch sie löste sich nicht. Pearce war gezwungen, über den Graben zu steigen und die niedrige Böschung hinaufzuklettern, wobei sich Dornen in seiner Kleidung und seinen Haaren verfingen, um Henry zu befreien. Während dieser Operation setzte er versehentlich einen Fuß mitten in den Graben, in dem kaltes, morastiges Wasser stand. Henry, der überhaupt nicht einverstanden war, von etwas so Interessantem weggezerrt zu werden, wehrte sich nach Kräften und hinterließ Schleifspuren auf der Böschung, wo er um Halt gekämpft hatte.
»Das reicht jetzt!«, sagte Pearce zu seinem Hund.
»Wir gehen nach Hause, auf der Stelle.« Er machte sich unzufrieden und frustriert auf den Heimweg. Am Tor vor dem Haus löste er die Leine von Henrys Halsband, sodass der Hund vorausrennen konnte, und zog seinen nassen Schuh aus. Er musste beide Schuhe und die Socken wechseln, bevor er zur Arbeit fuhr. Den durchnässten Schuh in der Hand humpelte er zur Hintertür. Als er sie erreicht hatte, durchbrach ein schriller Schrei die Stille.
»Dave Pearce! Was hast du dir dabei gedacht, den Hund mit verdreckten Pfoten ins Haus rennen zu lassen? Er hat den sauber
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