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Der Fluch Der Bösen Tat

Der Fluch Der Bösen Tat

Titel: Der Fluch Der Bösen Tat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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gewischten Küchenboden ruiniert!« Dave blieb an der Tür stehen und richtete die Augen himmelwärts.
    »Bitte, lieber Gott«, murmelte er.
    »Bitte mach, dass heute irgendetwas nicht schief geht.«
    Seine Bitte war erhört worden. Als er endlich auf der Arbeit ankam, fünfzehn Minuten zu spät statt einer halben Stunde vor der Zeit, wurde er von Ginny Holding begrüßt.

    »Wir haben eine Antwort!«, sagte sie.
    »Auf die Bitte um Mithilfe, die wir in der einheimischen Presse veröffentlicht haben. Eine Frau hat angerufen und gesagt, sie hätte Hester Millar an jenem Morgen gesehen, bevor sie ermordet wurde.«
    »Wer? Wo?«, fragte Pearce eifrig, während er nach dem Blatt

Papier griff, mit dem Ginny vor seiner Nase wedelte.
    »Im Dorf. In Lower Stovey. Um ungefähr zwanzig Minuten vor zehn. Die Frau ist eine gewisse Mrs. Linda Jones. Sie und ihr Mann bewirtschaften die Greenjack Farm außerhalb von Lower Stovey. Sie haben eine dreizehnjährige Tochter, die sie jeden Morgen zur Schule fährt, und sie war auf dem Rückweg zur Farm. Unterwegs ist sie Hester an der Hauptstraße begegnet.« Ginny verdrehte die Augen.
    »Sie sagt, es wäre ihr eben erst wieder eingefallen.« Pearce bekam das Blatt zu fassen und hielt es triumphierend.
    »Ich fahre sofort raus und rede mit ihr!«
    Die Greenjack Farm lag am Ende eines schmalen Fahrwegs, der von der Straße abzweigte, die von Lower Stovey bis zum Rand von Stovey Woods führte. Die Farm stand in einer Senke, eine Ansammlung von Gebäuden aus grauem Feldstein und Holz. Das Haupthaus war ein niedriger, schmuckloser Zweckbau. Es nahm drei Seiten eines Hofes ein, mit einem offenen Schuppen mit Wellblechdach zur einen und alten Ställen zur anderen Seite. Auf dem Hof war niemand zu sehen.
    Pearce stieg aus dem Wagen. Über ihm krächzten Krähen, und in der Ferne hörte er den Motor eines Traktors, während er den Hof überquerte. Die Tür stand einen Spaltbreit offen. Er klopfte an und rief
    »Hallo?« durch den Spalt ins Innere.
    »Jemand zu Hause?«
    Schritte näherten sich, langsam und vorsichtig. Die Tür wurde knarrend weiter geöffnet, und Pearce blickte in die blassen blauen Augen eines alten Mannes in einer alten Jacke über einem grünen Pullover und einem Hemd. Sein Haar war dünn und weiß und seine Gesichtsfarbe rosig.

    »Wer sind Sie?«, fragte er an Dave gewandt, nicht aggressiv, sondern mit nahezu kindlicher Neugier.
    »Mein Name ist Inspector Pearce«, stellte Dave sich vor und hielt ihm seinen Dienstausweis hin. Der alte Mann beachtete ihn gar nicht, sondern starrte Pearce an, als würde er sich insgeheim über das Erscheinungsbild seines Besuchers amüsieren.
    »Ich bin eigentlich gekommen, um mit Mrs. Linda Jones zu sprechen«, sagte Pearce ein wenig lauter. Er wusste nicht, ob der alte Bursche schwerhörig war – möglich war es.
    »Linda ist meine Schwiegertochter«, sagte der Alte. Nachdem er Pearce diese Information hatte zukommen lassen, schien er der Meinung, es wäre genug und Pearces Neugier damit befriedigt.
    »Also dann, Junge, auf Wiedersehen«, sagte er und machte Anstalten, die Tür zu schließen. Pearce schob rasch den Fuß zwischen Tür und Rahmen.
    »Könnte ich bitte mit Mrs. Jones sprechen?« Nicht taub, sondern verkalkt, dachte er. Der alte Mann starrte nach unten auf Pearces Fuß und runzelte die Stirn.
    »Sie haben den Fuß in meiner Tür«, stellte er fest.
    »Ich weiß«, sagte Pearce frustriert.
    »Ich möchte bitte mit Mrs. Jones sprechen.«
    »Das haben Sie nicht gesagt.«
    »Doch, habe ich. Hören Sie – ist sie zu Hause?« Glücklicherweise rief genau in diesem Augenblick eine fragende Frauenstimme:
    »Was gibt es denn da draußen, Dad?« Die Tür wurde vollends geöffnet, und Pearce erblickte eine Frau in Jeans, kariertem Hemd und ärmelloser Jacke mit wettergegerbtem Gesicht. Das blonde, von grauen Strähnen durchsetzte Haar war auf dem Kopf zu einem Knoten hochgesteckt und wurde von langen Nadeln gehalten. Einzelne Strähnen hatten sich gelöst und hingen ihr ins Gesicht, das bar jeglichen Make-ups war. Trotzdem war sie eine attraktive Frau. Wahrscheinlich Anfang vierzig, schätzte Pearce.
    »Mrs. Jones?«, erkundigte er sich mit neuer Hoffnung.
    »Ich bin Inspector Pearce. Sie haben uns angerufen und gesagt …«
    »Ich hatte nicht erwartet, dass Sie deswegen den ganzen Weg hier herauskommen würden!«, unterbrach sie ihn erstaunt.
    »Ich muss wirklich dringend mit Ihnen sprechen, Mrs. Jones.« Sie schien

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