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Der Fluch Der Bösen Tat

Der Fluch Der Bösen Tat

Titel: Der Fluch Der Bösen Tat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Empörung. Markby fragte sich, ob die Tatsache, dass Dilys die Pension für ihren Vater abheben ging, gleichbedeutend damit war, dass sie einen großen Teil für den Haushalt einbehielt und ihrem Vater stets nur kleine Beträge gab, die seine Möglichkeiten im einheimischen Pub beträchtlich einschränkten.
    »Es gab eine Reihe von Übergriffen gegen Frauen in Stovey Woods«, fuhr Markby fort.
    »Das war der Grund, aus dem ich damals hier war.«
    »Ich erinnere mich«, murmelte Billy und starrte in seinen leeren Becher. Er blickte auf, und seine verschrumpelten Lippen verzogen sich zu einem unfreundlichen Lächeln.
    »Ich hab nie viel davon gehalten. Diese jungen Dinger treiben es, und dann kriegen sie es mit der Angst, sie könnten schwanger geworden sein. Sie erfinden Geschichten. Fragen Sie im Dorf, wen Sie wollen.« Markby erinnerte sich sehr wohl an diese Einstellung der Dorfbewohner von damals. Es ärgerte ihn heute genauso wie früher.
    »Zwei der Opfer kamen von außerhalb, eine Anhalterin und eine Radfahrerin auf der alten Viehtrift«, stieß er aufgebracht hervor.
    »Da haben Sie’s!«, entgegnete Old Billy Twelvetrees ungerührt.
    »Was hatten sie hier draußen zu suchen, so ganz allein? Junge Dinger wie diese? Das ist nicht schicklich. Sie haben den Ärger herausgefordert und ihn bekommen.« Er stieß den Zeigefinger in Markbys Richtung.
    »Die Polizei hat nie einen Täter gefunden, oder? Kein Wunder, wenn Sie mich fragen. Es hat nie einen Kartoffelmann gegeben.«
    »Sie erinnern sich sehr gut an den Spitznamen, den die Presse ihm damals gegeben hat«, beobachtete Markby trocken.
    »Natürlich erinnere ich mich! Aber das bedeutet noch lange nicht, dass der Kerl echt war! Das war er nämlich nicht. Seit ich ein Junge war, hat es immer wieder Geschichten über Stovey Woods gegeben. Die Leute meinten, es wäre ein verwunschener Ort. Sie sagten, der Grüne Mann triebe dort sein Unwesen. Kennen Sie die Geschichten vom Grünen Mann?«
    »Ich hab davon gehört, ja«, sagte Markby.
    »Schön, dann wissen Sie ja alles, was Sie wissen müssen. Die Leute haben immer geglaubt, dass irgendwas in diesen Wäldern sein Unwesen treibt, und als diese jungen Dinger anfingen mit ihren Geschichten, erinnerten sich die Leute an die alten Legenden. Nur, dass sie ihn nicht den Grünen, sondern den Kartoffelmann nannten. Aber es ist der gleiche Bursche, und es ist der gleiche Unsinn wie damals.« Billy deutete auf das Foto von Sandra vor dem Hintergrund von Disneyland.
    »Es ist genauso echt wie alles, was man dort sehen kann. Zwerge und Feen und Hexen und so weiter. In den alten Tagen haben die Leute allen möglichen Unsinn geglaubt. Sie waren einfache Menschen«, schloss Billy, indem er seine Vorfahren herabwürdigte.
    »Dumm wie Bohnenstroh.« Markby erhob sich von seinem Platz.
    »Ich halte Sie jedenfalls nicht für dumm wie Bohnenstroh, Mr. Twelvetrees. Ich möchte, dass Sie sorgfältig über den heutigen Tag nachdenken, über Ihren Spaziergang, über den Kirchhof, ob Sie in der Kirche gewesen sind und sich mit Miss Millar oder sonst wem unterhalten haben oder nicht. Die Polizei wird sich wieder bei Ihnen melden. Wahrscheinlich nicht ich, sondern ein anderer Beamter.«
    »Ich werd ihm das Gleiche sagen wie Ihnen«, entgegnete Billy Twelvetrees mürrisch. Dann hellte sich seine Miene auf.
    »Hey, sagen Sie denen doch, sie sollen mir eine von diesen jungen Polizistinnen schicken!« Er zwinkerte Markby verschlagen zu.
    »Vielleicht würde ich mit so einer reden, wer weiß?«
    »Ich finde allein nach draußen«, sagte Markby und ignorierte den Vorschlag. Was für ein unangenehmer alter Teufel Billy Twelvetrees doch war. Und er log wie gedruckt. Entweder hatte er Hester vor der Kirche oder in der Kirche gesehen, so viel stand fest. Markby war bereit, seinen letzten Penny darauf zu verwetten. Der Flur war leer, doch Markby konnte hören, wie Dilys sich in der Küche zu schaffen machte. Er klopfte an die Tür und öffnete sie vorsichtig. Er wurde mit dem Anblick von Dilys’ pinkfarbener Kehrseite belohnt; sie stand über einen gesprungenen emaillierten Küchentreteimer gebeugt. Markby räusperte sich. Dilys zuckte zusammen und richtete sich auf. Der Deckel des Treteimers fiel krachend zu. Sie wirbelte zu ihm herum.
    »Ich wollte nur Bescheid sagen, dass ich gehe«, sagte Markby.
    »Schön, gut, gehen Sie.« Sie wirkte erleichtert.
    »Dad hatte also nichts zu sagen, wie?«
    »Ich schätze, das wird er Ihnen selbst erzählen. Wenn

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