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Der Fluch der Finca

Der Fluch der Finca

Titel: Der Fluch der Finca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Dalton
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Sekunden, bis sie einen regelrechten Lachkrampf hatte.
    Dieser Lachanfall wurde so heftig, dass sie sich auf den Boden setzen musste.
    „Was ist bloß los mit mir?“, fragte sie japsend.
    „Du bist vollkommen gaga“, antwortete sie sich selbst mit tiefer und tadelnder Stimme.
    Ein weiterer Lachanfall war das Resultat.
    Fünf Minuten später hatte sie es unter die Dusche geschafft. Sie ließ die sanften
Brausestrahlen über ihren Kopf laufen und atmete tief und gleichmäßig.
    Träume haben im Allgemeinen die Eigenschaft, dass man sich schon Sekunden nach
dem Aufwachen nicht mehr an die erinnern kann und wenn doch, dann löst sich die
Erinnerung spätestens nach einigen Minuten auf. Es bleibt, wenn überhaupt, nur eine
vage Ahnung zurück, worum es in dem Traum gegangen war.
    Michelle war jetzt in dieser Phase. Hier stand sie unter der Dusche und konnte sich nur
noch erinnern, dass sie einen Alptraum gehabt hatte. Worum war es gegangen? Sie
wusste es nicht mehr.
    Warum hatte sie einen solch blödsinnigen Lachkrampf gehabt? Wahrscheinlich hatte
der Traum noch nachgewirkt. Jetzt war jedenfalls alles wieder gut und die Dusche
brachte ihre Lebensgeister zurück.
    Sie erinnerte sich an den gestrigen Tag. Da hatte sie mit Jake unter dieser Dusche
gestanden. Nun, eigentlich hatte nur er gestanden. Ihre Füße hatten den Boden ja
kaum berührt.
    Bei diesem Gedanken musste sie lächeln. Ihr fiel etwas ein.
    „Ich muss ja noch telefonieren!“
    Warum hatte sie nicht gleich daran gedacht, noch bevor sie unter die Dusche gegangen
war? Oder hatte sie daran gedacht Nein, wohl doch nicht.
    Sie stellte die Dusche ab und schüttelte sich das Wasser aus den Haaren. Mit dem
Wasser schüttelte sie auch den letzten Rest der schlechten Gefühle ab, die
unterschwellig in ihr wühlten. Heute war ein schöner Tag.

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    9. 10. KAPITEL
    Es wurde bereits wieder Abend und bald würde sie sich wieder auf den Weg ins El sol
de la noche machen, wo Jake auf sie wartete. Es wurde also Zeit für einen Anruf, denn
mit leeren Händen wollte sie nicht kommen.
    Juanita war sofort hellauf begeistert, von Michelle angerufen zu werden. Sie hatte mehr
Fragen, als Michelle bereit war, zu beantworten und so machte sie von ihrem neu
entdeckten Lügentalent Gebrauch.
    Schließlich gelang es Michelle mit viel Geduld und Geschick, das Gespräch an sich zu
ziehen und ihr Anliegen vorzubringen. Juanita war ein wenig überrascht, erklärte sich
aber sofort bereit, mit ihrem Vater zu sprechen.
    „Du hast was übrig für Jake Thorn, das alte Schlitzohr, oder?“
    „Er war sehr freundlich und großzügig zu mir, wenn du das meinst, ja. Ich denke, ich
schulde ihm etwas und deshalb wäre es ganz toll, wenn du dich bei Daddy ordentlich
ins Zeug legen würdest. Du dürftest bestimmt weiterhin in der Finca wohnen, wenn du
auf der Insel bist. Jake würde dir das bestimmt nicht vergessen.“
    Michelle verdrängte, dass sie Jake gegenüber mit keiner Silbe erwähnt hatte, dass sie
mit Juanita statt mit Mr. Tirado persönlich sprechen würde. Sie ging einfach davon aus,
dass er es ebenso sehen würde.
    „Ich lasse meinen Charme spiele, Süße. Daddy hängt zwar aus sentimentalen Gründen
an dem Haus, aber in erster Linie ist er Geschäftsmann. Wenn das Angebot gut ist, wird
er bestimmt drüber nachdenken. Ich rufe ihn gleich in der Firma an und melde mich
dann wieder. Bis dann, Süße!“
    Juanita legte auf, ohne eine Antwort abzuwarten. Das war typisch für sie. Wenn ihr eine
Idee in den Kopf kam oder es etwas zu erledigen gab, machte sie sich ohne
Umschweife direkt ans Werk In dieser Hinsicht ähnelte sie ihrem Vater sehr und sicher
würde sie eines Tages die Firma übernehmen. Das notwendige unternehmerische
Talent dazu hatte sie jedenfalls.
    Jetzt blieb Michelle nur, abzuwarten, bis der Rückruf kam. Zwischendurch das Haus zu
verlassen kam nicht in Frage, denn ihr Handy war nicht aufgeladen. Sie beschloss
stattdessen, sich eine Weinschorle zu machen und den Blick vom Balkon auf die
Yachten der Superreichen im Hafen zu genießen.
    Sie hatte es sich gerade gemütlich gemacht, als das Telefon klingelte. Lange hatte das
Gespräch zwischen Juanita und ihrem Vater ja nicht gedauert. Michelle nahm das
Telefon hoch und drückte die Rufannahmetaste.
    „Und?“, fragte sie atemlos. „Was hat er gesagt?“
    Michelle war bei dem Gedanken, Jake später mit einer guten Nachricht überraschen zu
können, ganz aus dem Häuschen. Endlich

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