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Der Fluch der grünen Steine

Der Fluch der grünen Steine

Titel: Der Fluch der grünen Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Er zeigte auf den Dreifuß und die Kartons. »Da ist er!«
    »Er kann uns gegen Christus Revaila helfen.«
    »Das habe ich mir auch gedacht.« Dr. Simpson musterte Dr. Mohr nachdenklich. »Sie kennen den neuen Major Gomez gut?«
    »Wir haben uns angefreundet. Warum?«
    »Dreißig Granaten sind schnell aufgebraucht, Pete.«
    »Aldi, Sie sind verrückt!«
    »Wenn Ihr Gomez – nur theoretisch – drei Munitionskisten nicht vermissen würde, dann wäre uns allen sehr geholfen.«
    »Das ist unmöglich! Das tut Gomez nie!«
    »Experten würden das nur eine Frage der Pflasterzahl auf Gomez' Augen nennen.«
    »Der Major ist unbestechlich. Er will hier endlich aufräumen!«
    »Das sind die Schlimmsten! Die drücken die Preise hoch!« Dr. Simpson hob den Kopf. »Halt! Still! Hören Sie etwas?«
    Er legte den Finger auf die Lippen und beugte sich lauschend vor.
    Dr. Mohr strengte sein Gehör an, vernahm aber nichts als das dünne Rauschen der Bäume im Nachtwind.
    »Nichts«, sagte er leise.
    »Ich bewundere Ihren Mut, mit so laienhaften Vorstellungen zu den Guaqueros zu pilgern! Hier muß man den Instinkt eines Raubtieres haben, um zu bestehen! Die Hölle muß man riechen oder hören, ehe man sie sieht! Da, hören Sie denn immer noch nichts? Das sind Maultiere! Viele Maultiere. Sie tasten sich den Weg herauf.«
    Dr. Simpson schnürte einen Sack auf und entnahm ihm ein Gewehr mit abgesägtem Lauf. »Wecken Sie die Familie Pebas.«
    »Sie hören Gespenster, Aldi! Hier kann kein heimlicher Überfall erfolgen!«
    »Ha?! Und warum nicht?«
    »Die Männer von der ›Burg‹ haben Wachen aufgestellt. Wenn Sie ihnen verdächtig vorgekommen wären, glauben Sie, Sie hätten mich jemals erreicht?!«
    »Ich bin durch einen Sicherungsring gekommen?«
    »Bestimmt.«
    »Du meine Güte, und ich habe nichts davon bemerkt.«
    »Hier muß man den Instinkt eines Raubtieres haben«, wiederholte Dr. Mohr lächelnd. »Sie scheinen eine ziemlich zahme Sorte zu sein, Aldi.«
    »Und es sind doch Maultiere!« rief Dr. Simpson und sprang auf. Er lud das Gewehr durch und stellte sich mit dem Rücken gegen die Felswand. »Verdammt, jetzt müssen Sie's selbst hören! Da, das Getrappel! Wo sind Ihre Bewacher, Pete? Rennen Sie und holen Sie sich Ihre Waffe.«
    Tatsächlich, jetzt hörte es Dr. Mohr auch: ein Klappern von Hufen, ein unregelmäßiges Klopfen, ab und zu ein noch weiter entferntes Schnauben. Da war sogar eine menschliche Stimme, die etwas schrie und sofort wieder erstarb. Dr. Mohr starrte Dr. Simpson entgeistert an.
    »Mein Gott, das ist ja Miguel«, sagte er, als ein bulliger Mann auf einem Muli sitzend um die Biegung kam. »Aldi, den müssen Sie doch kennen: den Portier Miguel von ›Mamá‹!«
    »Unmöglich!« Dr. Simpson hob sein Gewehr. »Halt!« brüllte er. »Stehenbleiben! Sofort!«
    Der bullige Mann schien diesen Ton zu kennen. Er hielt ruckartig an und winkte nach hinten. Die Mulis schlossen auf, bildeten einen Klumpen prustender und scharrender Körper und glotzten Dr. Simpson an.
    »Wo wollt ihr hin?« schrie Simpson.
    »Geh aus dem Weg!« schrie der Fleischberg zurück. »Oder ich schiffe dich um!«
    »Miguel!« sagte Dr. Simpson entgeistert. »Tatsächlich! Er ist es!«
    Mit dem letzten Muli kam der zweite Mann um die Biegung und rutschte von dem Rücken des Tieres. Dr. Mohr schlug das Herz bis zum Hals. Er ist gekommen, dachte er und spürte, wie die Freude ihm fast Tränen in die Augen drückte. Cristobal Montero ist gekommen. Er hat es wahrgemacht. »Wenn du dein Krankenhaus errichtest, baue ich meine Kirche direkt daneben!« Das hatte er gesagt. »Das Leid braucht den Himmel …«
    »Gott segne dich, mein Sohn!« sagte Pater Cristobal feierlich.
    Dr. Simpson wackelte mit dem Kopf.
    »He?!« sagte er unsicher. »Was ist los?!«
    »Du kennst dich hier aus, mein Sohn?«
    »Leck mich am Arsch!« schrie Dr. Simpson.
    »Aber erst badest du, nicht wahr?« Pater Cristobal kam näher.
    Dr. Mohr, der im Schatten des Zeltes stand, sah er noch nicht.
    »Ich bin ein Feinschmecker.«
    »Halt!« sagte Simpson kalt. Er zitterte vor Wut. »Bleib stehen, Freundchen. Wenn du glaubst, mit solchen Mätzchen Eindruck zu schinden, hast du gegen den Wind gepinkelt! Weißt du, was das gibt? Eine Urethritis anterior.« Dr. Simpson legte das Gewehr an und zielte auf Pater Cristobal. »Bleib stehen, Bürschchen!« sagte er gefährlich langsam.
    Auch Montero spürte die Gefahr. Er verhielt seinen Schritt und blickte furchtlos in den Gewehrlauf. »Wir

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