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Der Fluch der Halblinge

Der Fluch der Halblinge

Titel: Der Fluch der Halblinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prisca Burrows
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Buch nicht und hoffen wohl, es dort zu finden.«
    »Oder ihn .«
    »Gut möglich. Vielleicht vermuten sie das Buch bei ihm.«
    »Dann hätten wir beide auf einen Schlag. Dubh Sùil wird begeistert sein!«
    »Oder zutiefst erzürnt, sollten wir uns irren oder versagen. Deshalb werden wir keinen Fehler begehen. Informiere unseren Verbündeten dort. Er soll zuschlagen, sobald der Moment gekommen ist.«
    »Und was werden wir tun?«
    »Wir beziehen Stellung auf dem Weg nach Sìthbaile.« Er gab dem Vogel auf seinem Arm ein Stück rohes Fleisch, das er bereitgehalten hatte. Der Greif verschlang es in einem kurzen Zuschnappen. »Flieg wohl, mein Schöner, und sei meine Augen …«, flüsterte sein Herr ihm zu, dann ließ er ihn wieder fliegen.
*
    »Ihr müsst uns nun nicht mehr weiter begleiten«, sagte Tuagh zu Blaufrost und Gru Einzahn früh am nächsten Morgen, kurz vor Sonnenaufgang.
    »Hä?«
    »Wie jetz’?«
    Tuagh presste kurz zwei Finger an die Nasenwurzel und sprach dann ruhig weiter. »Gru Einzahn, du hast deine Schuld erfüllt. Du bist mir nicht mehr verpflichtet. Und du, Blaufrost, für dich ging es doch hauptsächlich um Clahadus, weil du dort erlöst werden wolltest.«
    Aus den tiefliegenden, rotglühenden Augen des Trolls schlugen Flämmchen. »Ich bin’n Fiandur, ob’s dir passt oder nich’«, sagte er und verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust. »Klar, ich bin nur inner Nacht nützlich, aber besser als nix.«
    »Hä?«, wiederholte der Oger und kratzte sich den Kopf.
    »Du bist frei, Gru Einzahn.«
    »Seit wann war ich’n Gefangener?«
    »Ich meinte nur, dass …«
    Die beiden Riesen sahen sich an. »Der Burschi wird’s nie nich’ lern’n«, sagte Blaufrost und schüttelte erschüttert den Kopf.
    »Tja, kannste mach’n, wasde wills’. Manche sin’ einfach schwer von Kapee.«
    »Also, ich geh dann ma’, Sonne is’ gleich da. Du übernimmst, Kohlkopf. Bis heut ahmd.«
    Fionn grinste Tuagh an, der ein wenig verdattert dastand, sagte aber nichts.
*
    Pirmin eilte durch die Gänge. Heute konnte ihn niemand mehr aufhalten, so wie in der letzten Zeit. Die Àrdbéana hatte nach ihm verlangt!
    Kein Hauptmann Tiarnan, der ihm den Weg verstellte. Auch die Wachen gaben sofort den Zugang frei.
    Seit dem schrecklichen Tod seines Schreibers und der Bedrohung durch die Vermummten hatte der Oberste Haushofmeister auf jeden seiner Schritte geachtet. Er verrichtete seine Aufgaben streng, wie bisher, doch er mischte sich nicht mehr ein, wenn es um die Angelegenheiten der Bogins ging. Er nahm es auch hin, als die Tore verschlossen wurden und ihm gesagt wurde, dass er den Palast nicht mehr zu verlassen habe. Es wurde ernst, bitterernst, und sein Leben währte vielleicht nicht mehr lange.
    Alles hätte er ertragen können, doch dass er nicht mehr zu seiner Herrscherin durfte, traf ihn hart. Er sorgte sich mehr denn je um sie und befürchtete, dass sie nun völlig in der Hand des Bösen hinter diesen Mauern war.
    Daher konnte er es kaum fassen, dass sie tatsächlich nach ihm verlangte, dass sein Besuch ihr und ihm gestattet werden sollte. Und der nächste Schock traf ihn, als er sie nicht in ihrem Bett, sondern aufrecht in einem Sessel am Fenster vorfand. Sie war sehr schmal und bleich geworden, eine filigrane Schönheit, doch es ging ihr ohne jeden Zweifel besser! Glanz lag wieder in dem klaren Blau ihrer Augen.
    Pirmin stürzte zu seiner Herrin und warf sich zu ihren Füßen nieder. »Ich – ich kann es nicht fassen, Áladís«, stammelte er. Er war der Einzige, der sie mit Namen ansprechen durfte – allerdings niemals in der Öffentlichkeit. »Wie ist es gelungen, Euch zu heilen?«
    »Ich bin nicht geheilt, mein guter Pirmin«, sagte sie und berührte sanft seinen Kopf. »Aber ich kann den Kampf nicht aufgeben. Ich zwinge mich dazu, und es fällt mir schwer. Ich habe auf geheimen Wegen ein Mittel erhalten, das mich stärkt und aufrichtet. Auch hält der Frühling Einzug, und das ist gut für mich.« Sie neigte sich zu ihm herab. »Wir müssen diesen Kampf gewinnen, Pirmin!«, flüsterte sie in sein Ohr. »Es kann nicht angehen, dass ich Gefangene in meinem eigenen Palast bin. Was wird mit dem Volk draußen geschehen? Dem Obersten Gesetz? Nein, ich werde es nicht zulassen.«
    »Auf wessen Seite steht Hauptmann Tiarnan?«, stellte Pirmin die Frage, die ihm am schwersten auf der Seele lastete.
    »Er tut das Richtige, vertrau ihm. Es ist sehr schwierig, die Balance zu halten. Er hat veranlasst, dass wir uns

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