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Der Fluch der Halblinge

Der Fluch der Halblinge

Titel: Der Fluch der Halblinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prisca Burrows
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gepflanzt. Das ist ein Zeichen! Hafrens Weg! Und damit auch der meines Volkes. Genau wie Pellinore gesagt hat!«
    Tuaghs Wangenmuskel zuckte. »Ich hätte es wissen müssen«, sagte er betroffen. »Was bin ich für ein Narr gewesen, es nicht zu erkennen.«
    »Weil dir der Sinn für Romantik fehlt«, sagte Fionn und meinte es keineswegs spaßhaft. »Wir müssen jetzt den Eingang suchen, und …«
    Er kam nicht mehr weiter. In diesem Moment kam plötzlich Blaufrost aus einer Höhle von einem Felszacken weiter links hervorgeschossen und rannte quer über den Hang auf sie zu.
    »Waffen raus, schnell!«, brüllte er, dass der gesamte Hang erzitterte. In der rechten Hand schwang er seine Keule. »Ich konnte sie nich’ aufhalt’n! Die kommen von überall her!«
    Tuagh stellte keine Fragen, sondern reagierte sofort, zückte Axt und Schwert und ging in Bereitschaft. Fionn zog seinen Dolch und stellte sich an Tuaghs Rücken; langsam drehten sie sich im Kreis.
    »Was is’?«, fragte Gru Einzahn und nahm seine mächtige geschwungene Axt in die Hände.
    Auch die Elben und Valnir hatten beim ersten Warnruf zu den Waffen gegriffen.
    Und da kamen sie auch schon aus dem Berg heraus, genau wie Blaufrost gesagt hatte: schwarze, diffuse Schemen, die über das Gestein flossen, bevor sie sich aufrichteten und feste Gestalt annahmen. Eine eiskalte Welle wie ein winterlicher Frosthauch schlug Fionn entgegen, gefolgt von der furchtbaren Ausstrahlung einer magischen Aura. Hohe Gestalten, um mindestens eine Handspanne größer als Tuagh, aber dünn wie ein Finger. Sie trugen schwarze Rüstungen, hohe Stiefel, schwarze Umhänge, schwarze, stachelgekrönte Helme mit einem unheilvollen Glühen in den Augenschlitzen … selbst ihre Haut war grauschwarz. Der einzige Lichtpunkt an ihnen waren ihre blank polierten scharf blitzenden Schwerter.
    Nur einer trug keinen Helm und offenbarte ein langes, hageres Gesicht mit bartlosem spitzem Kinn, umrahmt von pechschwarzen, feinen langen Haaren. Er hatte lange spitze Ohren bis zum Scheitel hinauf. Seine Augen waren fast nur Schlitze, schräg nach oben gestellt, orangeglühend mit katzenartiger Pupille. Seine dünnen Augenbrauen waren ebenfalls sehr lang, folgten der Form der Augen und ragten noch darüber hinaus.
    »Myrkalfr!« , schrie Valnir. »Er führt Schattenkrieger an! Verflucht sollen sie alle sein!«
    Der Anführer hob den Arm mit dem Schwert.
    Fionns Herz rutschte hinab und versuchte, sich tief in ihm zu verstecken. Seine Mutter hatte ihm Schauergeschichten von diesen Unholden erzählt, den mächtigen Prinzen der Nacht, die selbst von den finstersten Nachtvölkern gefürchtet wurden. Und sie waren noch schlimmer als alles, was er sich jemals unter ihnen vorgestellt hätte. Allein die grauenvolle Aura dieses einen Schwarzalben erschlug ihn beinahe.
    Dass er und seine Schattenkrieger sich bei Tage ins Freie wagten, konnte nur denselben Grund haben wie bei dem Troll: Das Dämmerlicht genügte ihnen. Wahrscheinlich hatten sie das Wetter sogar für diesen Angriff heraufbeschworen.
    Der Anführer senkte den Arm, und die Schattenkrieger stürmten los.
    Die vorderste Reihe fiel sofort, als Blaufrost sie in diesem Moment erreichte und mit der Keule ausholte. Gru Einzahn war nicht faul, er rollte das Feld von hinten her auf.
    Morcant und Valnir stürmten gemeinsam vorwärts, die Zwillinge standen Seite an Seite und verschossen Pfeil um Pfeil.
    Doch es waren viele, so viele …
    »Du bleibst bei mir, Fionn«, sagte Tuagh.
    »Aber sollten wir nicht den anderen …«
    »Der Kampf kommt zu uns, mach dir darum besser keine Gedanken.«
    Fionn zitterte. Ich kann doch gar nicht kämpfen , dachte er. Wie soll ich da jetzt auf ihn aufpassen?
    Voller Entsetzen sah er der Schlacht zu. Der Troll und der Oger richteten verheerende Verluste unter den Angreifern an, doch damit war es nicht getan. Schon halb in Stücke zerschlagen, standen sie immer wieder auf. Und sie hatten fürchterliche Waffen, denn die Schwerter schlugen in Blaufrosts normalerweise unempfindliche Haut tiefe Scharten, die sich brennend ins Fleisch fraßen. Das Schmerzgebrüll des Trolls löste einige kleinere Lawinen aus, und seine Stachelkeule mähte wie eine Sense durch die Reihen der Angreifer und riss sie in Stücke.
    Gru Einzahn ging unter dem Ansturm von einem Dutzend Schattenkrieger unter, doch er kämpfte sich knurrend wieder hoch und ließ seine mächtige Axt ein fürchterliches Blutgericht halten.
    Morcant, dessen schlanke Finger sonst die

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