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Der Fluch der Halblinge

Der Fluch der Halblinge

Titel: Der Fluch der Halblinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prisca Burrows
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Lyra zupften, führte sein Schwert nicht minder kunstvoll wie das Instrument, und es schnitt sich durch Sehnen und Muskeln und zerfetzte Organe.
    Valnir wusste ihre Axt gezielt bei den Beinen einzusetzen, und reihenweise fielen die Schattenkrieger vor ihr nieder, um dann den tödlichen Streich zu erhalten.
    Blut floss in Bächen den Hang hinab, und es war immer noch nicht genug. Màni und Màr waren ebenfalls in den Nahkampf verwickelt und handelten, als wären sie eine Person.
    Alle waren inzwischen verwundet, doch an Aufgabe dachte niemand.
    Fionn spürte Tuaghs Anspannung der Muskeln, und dann sprang der Krieger plötzlich vor und hieb mit der Axt zu. Einer fiel, vier weitere Schattenkrieger kamen auf ihn zu. Wie schon einmal sah Fionn, wie Tuaghs Gesicht völlig versteinerte und ausdruckslos wurde, sein Blick völlig konzentriert aufs Töten.
    Und dann bewegte er sich. In einer Geschwindigkeit und mit traumwandlerischer Sicherheit, dass Fionn davon schwindlig wurde. Geschmeidig wie eine Raubkatze wich er den Hieben aus, schlug gleichzeitig zu und wehrte einen weiteren Hieb ab. Er war so schnell, dass die Schattenkrieger ihn nicht erreichen konnten. Tuaghs Axt in der Linken streckte den Ersten nieder, sein Schwert in der Rechten den Zweiten, dann sprang er zurück, nahm mit blutigen Waffen Aufstellung und erwartete den Angriff. Die beiden verbliebenen Schattenkrieger stürmten gleichzeitig vor, und da sprang auch er mit einem lauten Schrei los, tauchte mit gestreckten Armen unterhalb ihrer schwingenden Schwerter und genau zwischen ihnen hindurch, führte die Arme noch im Sprung wieder zusammen, kam hinter ihnen auf, und stand fest, während sie, nahezu in zwei Hälften zerteilt, fielen.
    Er drehte sich zu Fionn um, wollte etwas sagen, und erstarrte, seine Augen weiteten sich.
    Fionn dachte nicht nach, etwas ergriff von ihm Besitz, das unerkannt tief in seinem Inneren geruht hatte, und er wirbelte im selben Augenblick herum und stieß den Arm mit dem Urram vor. Er fühlte, wie der Dolch auf etwas Weiches, Nachgiebiges traf und darin eindrang, riss ihn zurück und sah, dass er genau unterhalb der Rüstung getroffen hatte. Ein Blutschwall schoss ihm entgegen, der Schattenkrieger stieß einen Schrei aus und stürzte genau auf Fionn, der nicht mehr ausweichen konnte und von ihm umgerissen wurde.
    Doch schon im nächsten Moment war Tuagh bei ihm, riss den Dunklen von ihm herunter, schleuderte ihn beiseite und schlug ihm den Kopf ab.
    Für den Moment hatten sie Ruhe, und Tuagh hielt ihm die Hand hin. Fionn ergriff sie und ließ sich hochziehen. Dann musste er sich übergeben.
    »Das war verdammt gut«, hörte er Tuaghs Stimme über sich, während er vornübergebeugt würgte.
    »Das habt ihr aus mir gemacht«, keuchte er.
    »Das ist wahr. Und es wird nicht das letzte Mal sein, dass du es brauchen wirst.«
    Fionn schob das Bild von sich, das sich in ihn eingebrannt hatte, und sah sich um.
    Gru Einzahn und Blaufrost beendeten soeben den Kampf unten. Der Hang war übersät mit Leichen, und die Überlebenden samt ihres Anführers waren fort, zurück in den Berg geflossen, wie ein schwarzer Windhauch. Sie hatten nichts mehr zu gewinnen.
    Der Troll wollte sich soeben abwenden, da entdeckte er eine Bewegung mitten unter den Leichen, ein gutes Stück unterhalb.
    Alle sahen diese Bewegung, die so langsam und doch so rasend schnell war.
    Ein sterbender Schattenkrieger nahm seine letzten Kräfte zusammen, richtete sich auf …
    Blaufrost stieß einen Schrei aus und sprang.
    … hob den Speer in der blutigen Rechten …
    Màni und Màr verschossen die letzten beiden Pfeile.
    … und warf.
    Die Elbenpfeile schlugen in der Brust des Attentäters ein. Der Troll brach fast gleichzeitig wie ein Unwetter über den Schattenkrieger herein und begrub ihn zermalmend unter sich.
    Der Speer flog …
    Morcant schrie eine Warnung.
    Valnir schleuderte seine Axt, sie verfehlte den Speer knapp.
    Tuagh versetzte Fionn einen heftigen Stoß, der ihn einige Schritt weit katapultierte, wo er zu Boden stürzte.
    … und traf.
    Schlagartig trat geisterhafte Stille ein, die ganze Welt schien für diesen eisigen Moment angehalten.
    Tuagh stand, aus seiner Brust ragte höhnisch der Speer. Er stieß einen keuchenden Laut aus. Dann gaben seine Beine nach und er fiel auf den Rücken.
    Die Welt bewegte sich wieder, und alles geschah gleichzeitig. Fionn hörte sich schreien, und ebenso schrien alle anderen. Sie stürmten los, den Hang hinauf. Der Bogin kam taumelnd

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