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Der Fluch der Hebamme

Titel: Der Fluch der Hebamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Ebert
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lassen, wenn es doch jeden Augenblick so weit sein könnte …«
    »Dabei kannst du mir nicht helfen«, meinte Clara lächelnd. Nun war sie es, die ihn zu beruhigen versuchte. »Und falls das Kind kommt, während Mutter noch mit euch in Meißen ist – Johanna ist sehr gut in diesen Dingen.«
    »Guntram ist doch noch in Meißen auf dem Burgberg?«, fragte Reinhard. »Ich spreche mit ihm ein Zeichen ab. Falls sich Gefahr andeutet, soll er sofort hierherkommen und dich warnen.«
     
    Abt Peter empfing die fürstliche Gesellschaft selbst am Tor und geleitete sie zum Gästehaus. Doch Albrecht war viel zu ungeduldig für Höflichkeiten.
    »Nun, da wir uns begrüßt haben und Ihr mich als Vogt anerkannt habt, sollten wir sogleich zu dringenden Angelegenheiten kommen«, erklärte er, noch während Konversen die vielen Pferde in Empfang nahmen.
    »Wie ich erfahren musste, sind unlängst im Auftrag meines Vaters dreitausend Mark Silber diesem Kloster zur Aufbewahrung gegeben worden. Ich wünsche, das Geld umgehend wieder nach Meißen mitzunehmen.«
    Ein enttäuschter Zug legte sich über das faltige Gesicht des Abtes, und er verlangsamte seine Schritte über das Klostergelände.
    »Gnädiger Fürst, es war der Wille Eures Vaters, dieses Geld dem Kloster zu schenken – für sein Seelenheil und für das Gedeihen dieses Ortes, den er sich und seiner Familie als letzte Ruhestätte zugedacht hat«, sagte er würdevoll.
    »Doch sollte man meinen, dass eine Schenkung von solchem Wert schriftlich bezeugt ist«, erwiderte Albrecht schroff.
    Nun hielt der Abt mitten im Gehen inne, wartete, bis sich der Markgraf ungeduldig nach ihm umsah, und blickte ihm ins Gesicht.
    »Euer Vater erachtete das nicht als nötig. Ich schwöre bei Gott, und wenn Ihr es wünscht, auch auf die Heilige Schrift, dass er dieses Geld dem Kloster geschenkt hat.«
    »
Wo
ist das Geld?«, rief Albrecht drohend und legte die Hand warnend an den Griff seines Schwertes.
    Abt Peter zuckte zusammen – nicht aus Angst um sein Leben, das lag in Gottes Hand, sondern angesichts dessen, dass jemand auf diesem friedlichen Gelände mit Waffengewalt drohte.
    »Es ist sicher verwahrt unter dem Schutz des Herrn«, sagte er ruhig.
    Breitbeinig stellte sich Albrecht vor dem Abt auf und schrie: »Wo ist das Geld? Gebt es heraus, oder ich erteile meinen Männern den Befehl, das gesamte Kloster danach zu durchsuchen!«
    Peter sah, dass die Konversen verängstigt in die Ställe liefen und diejenigen seiner Brüder, die in der Nähe waren, voller Furcht erstarrten. Zur gleichen Zeit traten ein Dutzend bewaffnete Männer näher an den Fürsten und legten ebenfalls die Hand an die Waffen.
    Würde der neue Markgraf es tatsächlich wagen, ihr Heiligstes zu entweihen?
    Ja, das würde er, dachte er. Dem Allmächtigen sei Dank, dass wir gewarnt wurden und Vorkehrungen getroffen haben. Du weißt, himmlischer Vater, es ist nicht Gier, die mich treibt, sondern das Wissen, dass dieses Silber Dir zusteht.
    »Es ist in Sicherheit. Und der sicherste Platz auf Erden ist auf dem Altar der Heiligen Mutter Gottes, unter dem Kreuz.«
    Am liebsten wäre der Abt losgerannt, um sich schützend vor den Altar zu stellen. Doch hier ging es nicht nur darum, die Würde und den Frieden des Klosters zu wahren. Diese Männer mit Schwertern waren wie Raubtiere. Sobald ihre Beute fortlief, konnten sie nicht anders, als hinterherzujagen und zu reißen. Sie würden ein Blutbad unter den Brüdern anrichten, auch wenn es ein unsägliches Verbrechen war, Hand an einen Geistlichen zu legen.
    »In die Kirche, folgt mir!«, befahl Albrecht seinen Bewaffneten, und mit großen Schritten lief er voran.
    Der Abt hastete hinterher, so schnell es ging, ohne dass ihm das Skapulier um die Beine flatterte.
    Kraftvoll öffnete Albrecht die Kirchentür und betrat das Gotteshaus. Tatsächlich – da lagen die Barren auf dem steinernen Altar und funkelten im Licht der brennenden Kerzen. Sein Silber!
    Abt Peter hatte sich inzwischen an den Bewaffneten vorbeigezwängt und stellte sich wortlos vor den Schatz. Seine Miene ließ keinen Zweifel daran, dass er nicht freiwillig zur Seite gehen würde.
    »Aus dem Weg!«, brüllte Albrecht.
    Er gab seinen Männern das Zeichen, vorzurücken, doch die zögerten.
    Gerald, der Marschall, trat neben den Markgrafen.
    »Wollt Ihr wirklich Hand an einen Gottesmann legen, Hoheit?«, mahnte er leise. »Ich kann meinen Männern nicht befehlen, eine solche Sünde auf sich zu laden.«
    »Lasst es gut

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