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Der Fluch der Makaá

Der Fluch der Makaá

Titel: Der Fluch der Makaá Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Talbiersky
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Karawane an, dicht gefolgt von Oliver und Robert, dann kam ich.
    Es gab eine Menge Treibholz und nicht selten stießen wir gegen Äste, was nicht ganz ungefährlich war.
    „Alles klar bei euch?“, rief Mateo, nachdem wir die ersten Meter überwunden hatten.
    „So weit, so gut“, antwortete ich.
    Die Steine waren zwar rutschig und die Strömung stark, dennoch hatte ich es mir schwieriger vorgestellt. Wir kamen in der Tat gut voran. Langsam tasteten wir uns Zentimeter um Zentimeter vorwärts, balancierten auf den höher gelegenen Steinen und triumphierten über das schäumende Brausen des Flusses. Als wir bis zum Bauch im Wasser standen, war der erste Kälteschock überwunden, und das andere Ufer schien mir gar nicht mehr so weit zu sein, obwohl wir noch nicht einmal die Hälfte geschafft hatten. Nun ja, die paar Meter – das wäre ja gelacht, wenn wir die nicht packen würden. So roh und stürmisch wie das Wasser tat, war es letztendlich gar nicht. An dem Sprichwort ist halt doch etwas dran: Bellende Hunde beißen nicht! Gut der Vergleich hinkt – ein Fluss ist kein Hund, aber sinngemäß…
    „Mel!“, hörte ich eine Stimme. „Mel, verdammt, was machst du denn? Pass doch gefälligst auf!“ Robert riss mich aus meinen abschweifenden Gedanken. Ohne es zu bemerken und ohne Roberts Hand loszulassen, hatte ich einen anderen Weg eingeschlagen als die Jungs vor mir. War ich zuvor noch hinter Robert gewesen, so befanden wir uns nun auf gleicher Höhe, aber auf zwei verschiedenen Felsbrocken, mit ausgestreckten Armen – und einem reißenden Strudel zwischen uns. Roberts zweite Hand wurde durch Oliver festgehalten, der wiederum auf einem anderen Stein wartete, sodass Robert wie eine Vogelscheuche mit ausgestreckten Armen auf seinem Felsen herumbalancierte. Das Wasser reichte ihm bis zur Hüfte und riss gefährlich an ihm. Rasch suchte ich nach einer Möglichkeit, den Abstand zwischen uns zu verringern, doch es gab keinen Weg: vor mir lag kein Stein, auf dem ich hätte stehen können und zurück ging es auch nicht, da Roberts Armlänge nicht ausreichte. Einen kurzen Moment überlegte ich seine Hand loszulassen, doch alleine hatte ich der Strömung, die gerade an dieser Stelle äußerst stark war, nichts entgegenzusetzen.
    „Du musst versuchen auf Roberts Felsen zu gelangen!“, rief Mateo mir zu.
    „Schön, und wie?“, entgegnete ich. Soweit war ich in meinen Überlegungen schließlich auch schon gekommen. „Egal wie, spring rüber, oder schwimm – aber so kommen wir nicht weiter. Ich weiß nicht, wie es euch geht – aber ich spüre meine Beine kaum noch vor Kälte!“
    Mateo hatte recht, die Wassertemperatur kühlte unsere Körper allmählich aus. Wir hatten den Kälteschock überhaupt nicht überwunden – es waren unsere Gliedmaßen, die allmählich gefühllos wurden! Mit einem Male spürte ich die Kälte wieder. Sie ging mir bis ins Mark und ich zitterte. Schwimmen? Unmöglich! Es reichte, bis zum Bauchnabel nass zu sein. Also gut, dann blieb nur noch eins: ich musste springen. Ich weiß nicht, ob ihr schon mal versucht habt, einen Meter zu springen, wenn euch das Wasser bis zum Bauchnabel steht, aber lasst euch sagen: es ist verdammt schwer. Die Strömung bremste meinen Sprung, dann erfasste mich ein Sog und riss mich aus Roberts Händen. Das Wasser schlug über meinem Kopf zusammen und ich ging unter wie eine Bleiente. Die Eiseskälte, die mich nun gänzlich umhüllte, raubte mir beinahe den Atem und machte mich bewegungsunfähig. Ich wurde hart gegen einen Felsen geworfen und mit der Strömung fortgerissen. Ich schluckte Wasser und wusste nicht, wo oben und unten war. Augenblicklich wurde mir klar: mir ging die Luft aus, und wenn ich mich nicht sofort bewegen würde, dann würde ich bald nie wieder Gelegenheit dazu haben. Mit meiner ganzen Willenskraft ruderte ich mit Armen und Beinen, um schließlich prustend an die Oberfläche zu gelangen. Wie ein Fisch schnappte ich nach Luft, um im nächsten Moment wieder unter Wasser gedrückt zu werden. Im Bruchteil einer Sekunde rang ich nach Atem, und sah zugleich meine Brüder und Mateo fernab von mir im Fluss stehen, mit entsetzten Gesichtern. Sie riefen irgendetwas, doch meine Ohren waren bereits taub vom Lärm des tosenden Wassers. Ein Strudel drückte mich bis auf den Grund, mit den Händen suchte ich Halt, bekam aber nur ein paar lose Kiesel zu fassen. Erneut schaffte ich es an die Wasseroberfläche, meine Brüder und Mateo konnte ich aber nur noch

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