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Der Fluch der Maorifrau

Der Fluch der Maorifrau

Titel: Der Fluch der Maorifrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Walden
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Deutsch: »Ich Manono, weil gefunden am Strand von Manono!«
    »Er ist ein Findelkind. Er spricht bereits sehr gut Englisch, weil er in der Mission aufgewachsen ist. Manono wird in der Hütte neben dem Kochhaus wohnen. Ob du ihm alles zeigen könntest? Paula braucht eine kleine Pause.« Granny sprach nun wieder englisch. Wenn sie unter sich waren, sprachen sie nur englisch, denn Paula weigerte sich entschieden, das ungeliebte Deutsch zu lernen.
    Kate bat Manono, ihr zu folgen. Sie zeigte ihm das Wohnzimmer im Untergeschoss des Haupthauses und die drei Schlafräume im Obergeschoss. Ihre Zimmertür zog sie allerdings schnell wieder zu. Es war ihr ein wenig peinlich, dass einige ihrer Kleidungsstücke auf dem Boden verstreut lagen.
    Die eigentlichen Wohnräume bildeten mehr oder minder die zwei Veranden; eine bot die Aussicht auf den Hafen, während die andere einen Blick in den üppig blühenden Tropengarten gewährte, durch den Kate Manono nun stolz führte. Wo man hinsah, leuchtete es in allen nur denkbaren Farben. Selbst die Veranda war mit leuchtend rot blühenden Ranken nahezu überwuchert. Schließlich gelangten sie zu dem Kochhaus, das von Bäumen beschattet wurde.
    Die Küche war üppig ausgestattet. Begeistert erklärte Manono: »Kochen meine Stärke!«
    Sein Strahlen ging Kate durch und durch. Sie ließ den Blick verstohlen über seinen Körper gleiten. Manono war ein ganzes Stück größer als sie, und das wollte etwas heißen. Schon in ihrer Klasse in Dunedin war sie die Größte gewesen, und auch hier, an der deutschen Schule, hatte sie sogar die gleichaltrigen Jungen stets überragt. Manono trug einen Lava-Lava, den traditionellen Wickelrock der Samoaner, der bis zu den Knien reichte. Seine Beine und Arme waren muskulös. Kate bedauerte es, dass er ein Stück Stoff um den Oberkörper geschlungen hatte. Eigentlich bedeckten die Einheimischen ihre Oberkörper nicht. Bestimmt hat Granny ihm befohlen, sich vollständig anzukleiden, schoss es Kate durch den Kopf, sie ist entsetzlich prüde. Kate erinnerte sich noch genau daran, wie entsetzt ihre Großmutter am Anfang darüber gewesen war, dass die Einheimischen halbnackt und durch die Straßen liefen. Ob Granny wohl jemals einen nackten Mann gesehen hat?, fragte sich Kate nun und musste unwillkürlich grinsen. Nein, da wäre sie wahrscheinlich schreiend weggelaufen. Kate hielt ihre Großmutter für die Tugend in Person.
    »Soll ich etwas kochen?«, fragte Manono jetzt.
    Kate nickte. »Gute Idee, wir haben noch kein Mittag gegessen. Ich helfe dir.«
    Manono aber erwiderte energisch: »Aber, ich der Diener.«
    »Manono! Ich kann sowieso nicht kochen. Aber du sagst mir, was ich säubern und schneiden soll. Glaube mir, dann geht es schneller.«
    Der Samoaner zuckte mit den Achseln und bedeutete ihr, eine Ananas zu zerteilen.
    Kate griff zum Messer und sah aus dem Augenwinkel, dass Manonos Beine tätowiert waren. Ein Zeichen, dass er über sechzehn und schon ein Mann ist, geisterte es Kate durch den Kopf, und sie spürte, dass dieser Gedanke sie in inneren Aufruhr versetzte.
    Als er sich umdrehte, um nach dem Kokosöl zu greifen und dabei versehentlich ihren nackten Arm berührte, durchfuhr ein Blitz ihren Körper. Manono begann nun beim Kochen in einer fremden Sprache zu singen. Kate konnte sich kaum mehr auf das Zerschneiden von Ananas und Tomaten konzentrieren, weil der Klang seiner Stimme sie bis in das Innerste ihrer Seele berührte. Sie betete, dass er nur niemals erraten würde, wie seine Anwesenheit sie verunsicherte.
    Kate hatte Glück. Er schien nichts von alledem wahrzunehmen. »Willst du Tisch decken? Ich bringe Speisen auf große Veranda«, bat er sie lächelnd.
    Wie in Trance eilte Kate zum Haus hinüber, um das Geschirr aus den Schränken zu nehmen. Paula und Granny hatten es sich inzwischen auf den Korbliegen der schattigen Gartenveranda bequem gemacht. Fröhlich pfeifend deckte Kate den Tisch und rief die beiden zum Essen.
    Granny warf einen prüfenden Blick auf die vier Teller und sah Kate durchdringend an. »Erwarten wir Besuch?«
    Kate sah sie verdutzt an. »Manono muss doch auch etwas essen!«
    Granny ignorierte es. Als der junge Mann die Schüsseln auftrug, sagte sie nur: »Danke! Du kannst dir jetzt auch etwas zum Essen machen.«
    Manono deutete eine leichte Verbeugung an und verschwand im Garten.
    »Warum isst er nicht mit uns?«
    »Kate, Manono ist unser Angestellter. Vergiss das bitte nie! Ich halte nichts von zu großer Nähe zwischen

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