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Der Fluch der Sphinx

Titel: Der Fluch der Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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deutete mit dem Stiel seiner Pfeife auf Achmed. »Wie Sie angedeutet haben, ist ja irgend etwas, da sich Stephanos Markoulis in Kairo aufhält, im Anzug.«
    »Kann sein, Zaki, daß Sie recht haben«, sagte Achmed, »aber ich glaube, ich muß mal fort und mich für ein oder zwei Tage in mein Haus am Nil zurückziehen. Ich kann mir nicht helfen, ich fühle mich für den Tod des armen Gamal verantwortlich. Wenn ich mich so bedrückt fühle, ist Luxor der reinste Balsam für meine Seele.«
    »Und was ist mit dieser Amerikanerin, Erica Baron?« Zaki zündete sich mit einem Feuerzeug aus rostfreiem Stahl die Pfeife an.
    »Es geht ihr einigermaßen gut. Sie hat natürlich Angst; aber als sie jetzt ging, hatte sie sich allem Anschein nach wieder in der Gewalt. Ich bin mir nicht sicher, wie ich reagierte, würde ich innerhalb von vierundzwanzig Stunden Zeuge von zwei Morden, vor allem, wenn eines der Opfer auf mich fällt.«
    Nachdenklich paffte Zaki mehrmals an seiner Pfeife, ehe er antwortete. »Merkwürdig, Achmed, aber als ich nach Miss Baron fragte, wollte ich mich nicht nach ihrer gesundheitlichen Verfassung erkundigen. Ich wollte wissen, ob Sie wünschen, daß sie weiterhin beschattet wird.«
    »Nein«, sagte Achmed verärgert. »Heute abend ist es überflüssig. Sie wird mit de Margeau zusammen sein.« Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, wurde Achmed verlegen. Seine Gefühle waren hier fehl am Platze.
    »Sie sind irgendwie verändert, Achmed«, sagte Zaki, der den Direktor aufmerksam musterte. Er kannte Achmed seit mehreren Jahren und hatte noch nie erlebt, daß Achmed irgendwelches Interesse an Frauen zeigte. Nun kam es ihm beinahe so vor, als wäre Achmed eifersüchtig. An Achmed eine mögliche menschliche Schwäche festzustellen, freute Zaki insgeheim. Seit langem war ihm Achmeds untadelige Lebensweise ein Dorn im Auge. »Vielleicht ist es tatsächlich am besten, wenn Sie für ein paar Tage in Luxor ausspannen. Es wird mir selbstverständlich ein Vergnügen sein, hier in Kairo unterdessen die Dinge zu leiten, und in Saqqara schaue ich persönlich nach dem Rechten.«

 
Kairo, 17 Uhr 35
     
    Als das Dienstauto vor dem Hilton vorfuhr, konnte Erica noch immer nicht ganz glauben, daß man sie freigelassen hatte. Sie öffnete die Wagentür, noch ehe das Auto völlig stand, und bedankte sich so überschwenglich bei dem Fahrer, als habe er mit ihrer Freilassung irgend etwas zu tun. Es glich einer Heimkehr, wieder das Hilton zu betreten.
    Wieder herrschte im Foyer großer Betrieb. Aus den am Nachmittag eingetroffenen Maschinen der internationalen Fluglinien waren ständig neue Passagiere angekommen. Die Mehrzahl saß auf dem Gepäck und wartete darauf, daß das geschulte Hotelpersonal der Lage Herr werde. Erica merkte, wie deplaziert sie wirken mußte. Sie war erhitzt, verschwitzt und abgerissen. Den Rücken ihrer Bluse zierte immer noch der riesige Blutfleck, und ihre Baumwollhose war in übler Verfassung, beschmiert mit Dreck und am rechten Knie zerfetzt. Hätte es einen Umweg zu ihrem Zimmer gegeben, wäre es ihr lieber gewesen. Doch unglücklicherweise mußte sie quer über den großen, in Rot und Blau geknüpften Orientteppich unter dem riesigen Kristallkronleuchter gehen. Es war, als hätte sie ihren Auftritt im Scheinwerferlicht, und die Leute begannen sie anzustarren.
    Als einer der Männer hinter der Anmeldung sie sah, fuchtelte er mit seinem Stift, deutete in ihre Richtung. Erica beschleunigte den Schritt und steuerte auf die Aufzüge zu. Sie drückte den Knopf und sah sich nicht um, aus Furcht, es könnte jemand sie zurückhalten. Mehrmals drückte sie den Knopf, während der Leuchtanzeiger langsam auf Erdgeschoß herabruckte. Die Tür öffnete sich; sie betrat die Kabine, bat den Fahrstuhlführer, sie ins neunte Stockwerk zu befördern. Er nickte wortlos. Die Tür begann sich zu schließen, aber ehe sie sich vollends schloß, schob sich flink eine Hand in den Spalt, und der Fahrstuhlführer mußte wieder öffnen. Erica wich an die Rückwand der Kabine zurück und hielt den Atem an.
    »Hallo, Sie«, sagte ein hünenhafter Mann mit einem Stetson auf dem Kopf und Cowboystiefeln. »Sind Sie Erica Baron?«
    Ericas Kinnlade fiel herunter, sie brachte kein Wort heraus.
    »Mein Name ist Jeffrey John Rice, ich komme aus Houston. Sie sind Erica Baron?« Der Mann verhinderte noch immer das Schließen der Aufzugtür, und der Fahrstuhlführer stand reglos wie eine steinerne Statue.
    Erica nickte zur Bestätigung wie

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