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Der Fluch der Sphinx

Titel: Der Fluch der Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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als im Gefängnis zu sitzen. Wie lange wird es nach Ihrer Schätzung dauern, bis ich abreisen kann?«
    »Schwer zu sagen. Vielleicht eine Woche. Und – obwohl es Ihnen sicher schwerfallen wird – ich möchte Sie bitten, Ihre Erlebnisse hier als eine Verkettung unglücklicher Umstände zu betrachten. Ich hoffe, es wird Ihnen trotzdem in Ägypten gefallen.« Achmed spielte mit seinen Bleistiften, ehe er weitersprach. »Als Vertreter unserer Regierung würde ich Sie gerne für heute abend zum Essen einladen und Ihnen beweisen, daß Ägypten auch sehr reizvoll sein kann.«
    »Danke«, sagte Erica, von Achmeds Fürsorge aufrichtig gerührt, »aber leider habe ich bereits Yvon de Margeau zugesagt.«
    »Oh, verstehe«, sagte Achmed und schaute zur Seite. »Nun, dann entschuldige ich mich im Namen meiner Regierung. Ich lasse Sie zu Ihrem Hotel fahren und verspreche Ihnen, daß wir miteinander in Kontakt bleiben.«
    Er stand auf und schüttelte Erica über den Schreibtisch hinweg die Hand. Sein Händedruck war angenehm kräftig. Erica ging hinaus, überrascht vom plötzlichen Ende der Unterhaltung, und geradezu fassungslos darüber, frei zu sein.
    Sobald sie fort war, rief Achmed seinen Stellvertreter zu sich, Zaki Riad. Riad arbeitete fünfzehn Jahre länger in der Behörde als Achmed. Aber während dieser kometengleich zum Direktor aufstieg, war Riad einfach übergangen worden. Zwar war er ein intelligenter, scharfsinniger Mann, in seinem Äußeren jedoch das genaue Gegenteil von Achmed. Er war korpulent, besaß schwammige Gesichtszüge und hatte schwarzes, dicht gekräuseltes Haar wie ein Karakulschaf.
    Achmed war vor die große Wandkarte Ägyptens getreten, und sobald sein Stellvertreter sich gesetzt hatte, wandte er sich um. »Was halten Sie von alldem, Zaki?«
    »Ich habe nicht die entfernteste Vorstellung«, antwortete Zaki und wischte sich die Stirn; er schwitzte trotz der Klimaanlage. Es machte ihm Spaß, Achmed unter Druck zu sehen.
    »Ich kann mir absolut nicht denken, warum jemand hätte Gamal erschießen wollen«, sagte Achmed und klatschte eine Faust in die offene Handfläche. »Gott, einen jungen Mann mit Kindern! Glauben Sie, sein Tod steht in irgendeinem Zusammenhang mit der Tatsache, daß er Erica Baron beschattete?«
    »Ich wüßte nicht, wie«, sagte Zaki, »aber ich nehme an, diese Möglichkeit läßt sich nie ausschließen.« Die Antwort war bissig gemeint. Zaki schob sich eine kalte Pfeife zwischen die Zähne, ohne darauf zu achten, daß ihm Asche auf die Brust rieselte.
    Achmed bedeckte seine Augen mit dem Handballen und kratzte sich mit den Fingern am Kopf; dann fuhr er sich mit der Hand bedächtig übers Gesicht und streichelte seinen buschigen Schnurrbart. »Es ergibt alles schlichtweg keinen Sinn.« Er drehte sich zur Seite und starrte erneut die große Karte an. »Ich frage mich, ob in Saqqara irgend etwas im Gang ist. Vielleicht haben gesetzesfeindliche Elemente neue Grabstätten entdeckt.« Er kehrte an seinen Schreibtisch zurück und nahm dahinter Platz. »Ferner beunruhigt es mich, daß nach Mitteilung der Einreisebehörde heute Stephanos Markoulis in Kairo eingetroffen ist. Wie Sie wissen, kommt er selten her.« Achmed beugte sich vor und sah Zaki direkt an. »Sagen Sie mir, was die Polizei über Abdul Hamdi zu berichten wußte.«
    »Sehr wenig«, erteilte Zaki Auskunft. »Anscheinend ein Raubüberfall. Die Polizei konnte ermitteln, daß die Vermögensverhältnisse des Alten sich seit kurzem auffällig verbessert haben, aufgrund dessen er seinen Antiquitätenhandel von Luxor nach Kairo verlegen konnte. Gleichzeitig hat er mehrere wirklich wertvolle Stücke erworben. Er mußte wohl Geld besessen haben. Also ist er beraubt worden.«
    »Irgendein Hinweis, woher sein Geld stammte?« fragte Achmed.
    »Nein, aber es gibt jemanden, der das wissen könnte. Der Alte hat einen Sohn in Luxor, der auch im Antiquitätenhandel tätig ist.«
    »Hat die Polizei mit dem Sohn gesprochen?« fragte Achmed.
    »Nicht daß ich wüßte«, sagte Zaki. »Das wäre der Polizei ja viel zu naheliegend. Sie hat ohnehin wenig Interesse an dem Fall.«
    »Aber ich habe daran Interesse«, betonte Achmed. »Lassen Sie mir für heute abend einen Flug in einer Maschine nach Luxor buchen. Ich werde Abdul Hamdis Sohn morgen früh einen Besuch abstatten. Und schicken Sie einige zusätzliche Wächter zur Saqqaraer Nekropolis.«
    »Sind Sie sicher, daß dies ein geeigneter Zeitpunkt ist, um Kairo zu verlassen?« meinte Zaki und

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