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Der Fluch der Totenleserin totenleserin4

Der Fluch der Totenleserin totenleserin4

Titel: Der Fluch der Totenleserin totenleserin4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: franklin
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große Mühe dahingelaufen. Adelia stand vorbeugt da und versuchte ihr Seitenstechen loszuwerden. »Ihr scheint so was gewohnt zu sein«, bemerkte sie keuchend.
    »Zum ersten Mal passiert mir das nicht.« Der Mann klang amüsiert und verbeugte sich vor ihr.
    Adelia stellte ihm sich und die anderen vor.
    »Wie heißen die Leute noch, die ihn Höhlen hausen? Troglodyten, genau das werden wir«, grummelte Ulf. »Verdammte Troglodyten. Nun, wenigstens haben wir damit heute mal einen arbeitsfreien Tag.«
    So war es, und wie die Bauern, zu denen sie langsam wurden, nutzten er und Rankin, Mansur und Boggart die Zeit, um vor sich hinzudösen.
    Adelia sprach als Einzige ein annehmbares Katalan und hatte das Gefühl, sich mit dem
Perfectus
unterhalten zu müssen, sagte aber nichts und hoffte, dass der Mann nicht von sich aus auf das Thema kam, das sie fürchtete.
    Aber er tat es. »Ihr wart mit Ermengarde in Aveyron, als sie umgekommen ist«, sagte er.
    »Ja.«
    Er überraschte sie. »Ich habe Euch gesehen. Ich war auch dort, ein Zeuge, in der Menge versteckt. Ich habe für sie gebetet. Nicht, dass sie es gebraucht hätte, sie war eine gute, gute Frau. Und ich habe auch für Euch und die Euren gebetet. Ich freue mich über Eure gelungene Flucht.«
    Adelia sagte dazu nur knapp: »Es war mutig von Euch, dort zu sein«, und wechselte gleich das Thema: »Habt Ihr von Schwester Aelith gehört?«
    »Wir haben sie in die Pyrenäen geschickt, bis sie ihren Mut wiederfindet zurückzukommen und ihre Mission neu aufzunehmen.«
    »Ich hoffe, das wird sie nicht.«
    »Doch, das wird sie. Sie ist die Tochter ihrer Mutter. Auch sie war in Aveyron.«
    »Oh, mein Gott, sagt mir nicht, dass sie zugesehen hat!«
    »Nein, sie war im Haus eines Freundes, nicht weit vom Eingang des Palastes, aber sie wollte in der Nähe sein, so nahe bei ihrer Mutter wie nur möglich.«
    Adelia nickte. Das konnte sie verstehen.
    Bruder Pierre redete weiter.
    »Entschuldigung.« Adelia riss sich von den Gedanken an die Qualen der Tochter los. »Ich habe nicht richtig zugehört.«
    »Ich sagte, es war noch jemand aus dem Gefolge Prinzessin Joannas da. Aelith hat in durch das Palasttor gehen sehen. Vielleicht noch jemand, der für Ermengarde beten wollte.«
    »Wie bitte?«
    »Jemand, den sie bei Euch gesehen hat, als Ihr und die Kranken zu Ermengarde in die Berge kamt. Ich glaube, das war es, was sie gesagt hat.«
    »Nein«, sagte Adelia, »das kann niemand gewesen sein, den wir kannten.«
    »Oh, doch«, sagte Bruder Pierre. »Aelith hat ihn wiedererkannt.«
    Adelia spürte, wie ihr das Blut aus dem Gesicht wich. Jemand, den sie kannten, war bei Ermengardes Hinrichtung gewesen. Jemand hatte sie in Ketten gesehen, und nichts dagegen getan. Hatte nichts unternommen.
    »Wie …« Sie brachte die Worte nicht heraus, und machte einen neuen Anlauf. »Wie sah er aus?«
    »Wer?« Der
Perfectus
war mit seinen Gedanken bereits bei anderen Dingen.
    »Der Mann, den Aelith gesehen hat. Wie sah er aus?«
    Bruder Pierre zuckte mit den Schultern. »Das hat sie nicht gesagt.«
    Aber sie hatte ihn als einen der Unseren erkannt.
    Den Kopf in den Händen vergraben, versuchte Adelia die Geschehnisses des Tages zu rekonstruieren, als die Ruhr über sie gekommen war. Ulf war unterwegs plötzlich krank geworden, andere folgten. Locusta ging nach einem Ort suchen, wohin sie die Kranken bringen konnten …
    Er war mit Schwester Aelith zurückgekommen, ja, so war es gewesen. Sie erinnerte sich, wie er und die kleine Katharerin den Hang heruntergekommen waren und an das Angebot, den Kuhstall als Krankenhaus zu benutzen. Und dann … Was war dann gewesen? Es hatte eine Diskussion gegeben, Doktor Arnulf hatte behauptet, es sei die Pest … Wer war da noch auf der Straße gewesen, den Aelith später gesehen haben konnte?
    Der
Perfectus
machte ein besorgtes Gesicht. »Fühlt Ihr Euch nicht wohl, mein Kind?«
    Adelia stand auf und lief zu Ulf. Er schlief. Sie schüttelte ihn. »Wer sonst war noch da?«
    »Äh?«
    »Auf der Straße an dem Tag … die Ruhr … Als wir Aelith zum ersten Mal gesehen haben …
Wer
war da noch da?«
    »Wovon redet Ihr?«
    Adelia erklärte es ihm
    Ulf holte tief und befriedigt Luft. »Was hab’ ich gesagt? Hab’ ich nicht gesagt, dass da die ganze Zeit schon ’ne Schlange unter uns ist?«
    »Aber
wer
ist es?« Sie schüttelte ihn. »Wer war an jenem Morgen noch da?«
    Die anderen waren jetzt auch wach.
    »Joanna und die anderen Ladies kann sie nicht gesehen haben,

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