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Der Fluch der Totenleserin totenleserin4

Der Fluch der Totenleserin totenleserin4

Titel: Der Fluch der Totenleserin totenleserin4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: franklin
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Schuld.«
    »Nein.« Sie hob den Kopf, und ihre Stimme ließ alle zusammenfahren. »Dieser
Bastard!
«
     
    In diesem Augenblick hebt auch Scarry den Kopf, als hätte ihn ein ferner Hörnerruf unversehens von allen Würmern befreit. In die Löcher, die sie hinterlassen haben, strömt Wissen.
    »Ich weiß, wo ich sie finde«, sagt er zu Wolf.
    »Wo?«
    »In Palermo. Sie wird nach Palermo kommen.«
    »Woher weißt du das?«
    »Weil der Auftrag, den Henry ihr gegeben hat, darauf lautet, sich um seine Tochter zu kümmern. Ich lese ihre Gedanken, mein Wolf. Sie ist eine pflichtbewusste Frau, sie wird ihren König nicht enttäuschen wollen.«
    »Und werden wir sie dort töten?«
    »Ja, Geliebter.« Scarrys Lächeln wirkt fast normal. »So wie sich die Armeen von Octavian und Marcus Antonius auf dem Schlachtfeld von Philippi getroffen haben, werden wir in Palermo aufeinandertreffen.«
     
    Der Steuereintreiber verabschiedete sich wieder und drückte sein starkes Missfallen über die Dürftigkeit des Zehnten aus, den er und seine Männer dem Bischof überbringen würden.
    Der junge Master Pons saß wieder oben in seinem Kirchenfenster und beobachtete, wie die Männer dem Pfad den Berg hinunter folgten. Die Glocke stand griffbereit neben ihm für den Fall, dass die diebischen Mistkerle auf den Gedanken kommen sollten, noch einmal umzukehren.
    Das taten sie nicht. Sie verschwanden in die Sonne, den von der kalten Erde aufsteigenden Nebel zwischen den Hufen ihrer Pferde. Bérenger ließ in seiner Aufmerksamkeit jedoch nicht nach. Der Steuereintreiber war unberechenbar.
     
    Zwei Tage später sah er eine andere Gestalt mit einer Reihe Maultiere aus dem gleichen Nebel kommen. Seine Hand langte nach der Glocke, dann zog er sie zurück.
    Er rutschte die Leiter hinunter und tanzte erwartungsvoll um den Besucher herum. Manchmal hatte dieser Mann Süßigkeiten in seinem Gepäck.
    Gemeinsam stiegen sie den Pfad zur Burg hinauf.
    Adelia war bereits in der Küche. Sie wollte sie benutzen, bevor Thomassia kam, um das Frühstück für sie alle zu machen. Sie kochte den Saft aus zerschnittenen Aloe-vera-Blättern zu einer dicken Paste ein. Jacques Lizier hatte Mansur verlegen hinter vorgehaltener Hand gestanden, dass er unter »einem Jucken« leide, ohne den Bereich genauer zu bezeichnen, wo es ihn juckte. Mansur hatte das ihm Anvertraute an sie weitergegeben, und Adelia hoffte, dass es sich nur um einen Ausschlag handelte, und stellte eine lindernde Salbe für Jacques her.
    »Zeit, aufzubrechen, Lady«, rief eine Stimme hinter Adelia. Sie drückte den Rücken durch. Deniz’ Koboldgestalt stand in der Tür. Sie hielt nach dem Iren hinter ihm Ausschau, aber Deniz schüttelte den Kopf. »Der Admiral ist noch in Saint-Gilles. Wir treffen ihn später. Ihr alle kommt jetzt mit. Packt. Schnell.«
    Obwohl sie nicht viel zusammenzupacken hatten, brauchte der Abschied von Caronne seine Zeit. Es war schwer, dem Dank und der Schuldenlast Ausdruck zu geben, die sie gegenüber so vielen Menschen hier empfanden. Es schmerzte, sie zu verlassen.
    »Von mir müsst Ihr Euch noch nicht verabschieden«, sagte Fabrisse. »Ich komme bis Salses mit Euch mit. Ich habe dort ein kleines Château als Ritterlehen von Raymond von Toulouse, oder besser gesagt, mein kleiner Graf von Caronne hat es. Deniz sagt, O’Donnell hat meine Seide in Saint-Gilles abgeliefert, und sein Schiff wird sie nach Salses bringen, bevor er nach Italien fährt. Na Roquas Tochter wird meinen kleinen Grafen bis zu meiner Rückkehr stillen. Ein paar der Roqua-Männer kommen ebenfalls mit, weil wir Salz brauchen. Unser Vorrat geht zur Neige.«
    Und dann gab es noch einen besonders schweren Abschied … Adelia sah die Traurigkeit in zwei Gesichtern.
    Rankin kam als Letzter die Treppe herunter, seinen Dudelsack unter dem Arm. Adelia sah ihn an. »Ihr kommt nicht mit uns«, sagte sie.
    »Was soll das Gerede, Frau? Natürlich komm’ ich mit.«
    »Nein. Ihr bleibt hier und heiratet Thomassia.«
    Die Augen des Schotten begannen zu leuchten. »Ich leugne nicht … Aber über Rankin von den Highlands wird es niemals heißen, dass er ’n dreckiger Deserteur war.«
    »Das ist kein Desertieren.« Sie hatte genug Ärger über ihn gebracht. »Ihr wart ein Fels für uns. Wir lieben Euch, aber jetzt sind wir sicher, und Thomassia braucht Euch. Ihr gehört hierher.«
    »Jepp, sie sagt, sie will, die muntere Kleine, und ich hab diesen Flecken ins Herz geschlossen, aber …«
    Adelia küsste ihn. »Also

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