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Der Fluch der Totenleserin totenleserin4

Der Fluch der Totenleserin totenleserin4

Titel: Der Fluch der Totenleserin totenleserin4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: franklin
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Tage, bis er sich so weit beruhigt hatte, dass sie über Rankins Abtrünnigkeit reden konnten.
    Das hob seine Laune auch nicht gerade. »Glücklich ist er? Er hat kein Recht, glücklich zu sein, der verdammte Deserteur.«
    Überhaupt waren Adelia und die anderen eher frostig begrüßt worden. Nur die Prinzessin wurde freudig willkommen geheißen, aber auf gewollte, übertriebene Weise, denn insgeheim wurde ihr die Bereitschaft vorgeworfen, unter Zauberern und Fremden wieder zu Kräften zu kommen, statt darauf zu bestehen, möglichst schnell zu ihrem Gefolge zurückzukehren.
    Der Empfang, den Joannas Kinderfrau ihr bereitete, war noch der ehrlichste: »Du unartiges kleines Widderchen du. Warum hast du mich nicht mitgenommen? Was haben sie nur mit dir gemacht, so blass, wie du bist? Aber nun, mein Honigtöpfchen, du lebst, und das verdanken wir der Gnade Gottes.«
    Blanche wurde von den beiden anderen Hofdamen äußerst schmallippig begrüßt. Sie hatte sich über alle Ränge hinweggesetzt, sich nicht mit ihnen beraten und einen Sarazenen und eine Hexe der Strenggläubigkeit des von Königin Eleonor ausgewählten Arztes vorgezogen.
    Was sie sagen würden, wenn sie die Narbe auf Joannas Bauch entdeckten, daran wagte Adelia nicht einmal zu denken.
    Der Bischof vom Winchester hielt Blanche und O’Donnell einen Vortrag über ihre Unbesonnenheit, die Prinzessin zu entführen. Joannas gute Verfassung ließ seinen Tadel jedoch gemäßigt ausfallen. Im Übrigen war es auffällig, dass er Mansur und Adelia in seine Dankesgebete für die sichere Rückkehr seiner Schutzbefohlenen nicht mit einschloss.
    Vater Guy zeigte sich hart und weigerte sich, das Wort an die beiden zu richten.
    Doktor Arnulf versuchte sich zurück in die königliche Gunst zu winden. Es war ein unglücklicher Zwischenfall gewesen, aber er war bereit, ihn zu übersehen. Unter seiner Aufsicht wäre die Prinzessin jedoch nicht so blass geworden und ginge auch nicht so steif.
    Joanna wollte nichts davon hören. Sie verdankte Adelia ihr Leben und wusste es, auch wenn sie sich an die Geschichte hielt, dass es Mansur gewesen sei, der ihre Genesung herbeigeführt habe. Beide mussten in ihrer Gegenwart mit Ehrerbietung behandelt werden, und Mistress Adelia rückte sogar so weit auf, dass sie die königliche Kabine mit ihr teilte, und ja, der Hund mit ihr. (Ward wie auch ihr neuer Freund Ulf brachten Joanna zum Lachen.)
    Die Narbe auf ihrem Bauch schien der Prinzessin keinerlei Sorge zu bereiten. Vielleicht dachte sie, dass sie niemals entdeckt würde. Nacktheit war für eine Edeldame
infra dig,
unter ihrer Würde, und sie trug selbst noch in der Badewanne ein leichtes Gewand. Adelia fürchtete, dass dem Mädchen nicht bewusst war, sich spätestens vor ihrem Ehemann ausziehen zu müssen. Sie war sich nicht einmal sicher, ob Joanna überhaupt etwas von der sexuellen Seite der Ehe ahnte.
    Wann würde sie das lernen müssen? Was für ein Mann war William von Sizilien?
    Als Edeva, Joannas Kinderfrau, Adelia in einem seltenen Ausbruch von Vertrauensseligkeit gestand, das sie ihr »Lämmchen noch nie so munter« gesehen habe wie an Bord dieses Schiffes, hofft Adelia, die Zeit auf der »St. Patrick« werde am Ende nicht die unbeschwerteste in Joannas ganzem Lebens bleiben.
    Es war eine kalte Reise, aber unter klarem Himmel. Der Admiral nutzte den strengen Nordwind, setzte alle Segel, die er hatte, und schickte sein Schiff mit großer Geschwindigkeit über die Wellen. Joanna hatte sich an den Wellengang gewöhnt, und auch sonst schlug er niemandem auf den Magen. Adelia verspürte ein beruhigendes Gefühl von Sicherheit, das ihr sagte, dass Scarry nicht an Bord war.
    Sie verbrachte so viel Zeit wie nur möglich mit Mansur und Ulf auf dem Achterdeck, sah Italien vorbeiziehen und fragte sich ob einer der Reiter auf der fernen Küstenstraße wohl ein ganz spezieller Mann auf dem Weg nach Sizilien war.
    Nach zwei Tagen erbarmte sich der Kapitän. »Falls es St. Albans ist, nach dem Ihr Ausschau haltet, der wird längst ein ganzes Stück weiter südlich sein.«
    »Wenn er in der Lombardei nicht aufgehalten wurde«, sagte sie.
    »Ach, wie denn? Wenn er gehört hat, dass Ihr unterwegs nach Palermo seid, wird er sich nicht aufhalten lassen und auch dort sein.« Der Mund des Iren verzog sich. »Ich wär’s auf jeden Fall.«
    Adelia zuckte zusammen und fragte schnell: »Werden wir Herzog Richard einholen?«
    »Wenn’s so weitergeht, überholen wir ihn. Die ›Nostre Dame‹ ist

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