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Der Fluch der Totenleserin totenleserin4

Der Fluch der Totenleserin totenleserin4

Titel: Der Fluch der Totenleserin totenleserin4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: franklin
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Gerüche in seine kleine Nase schnuppern kann« – zurück.
    Auch sie war elegant. Ihr Haar bedeckte wie das Adelias ein Perlennetz. Zugegeben, noch fielen etliche Dinge um, wenn sie an ihnen vorbeikam, doch ihre Ungelenkheit schwand, wenn sie Donnell auf dem Arm hielt. Es hatte nie eine aufmerksamere Mutter gegeben.
    Adelia setzte sich auf und nahm das Baby, um sich mit ihm in die Kissen zu schmiegen und sein Daunenhaar auf ihrer Wange zu spüren. Donnell roch nach frischer Luft und Milch. »Keine Lotusblüten für dich«, erklärte sie ihm, »nicht, bevor du deine ersten Zähne bekommst.«
    »Hab noch keinen Lotus probiert«, sagte Boggart. »Iss der so gut wie Couscous?«
    Selbst Ward trug ein silbernes Halsband. Da er eine wichtige Rolle bei der Befreiung in Aveyron gespielt hatte, war der muslimischen Dienerschaft des Schlosses befohlen worden, ihre Abneigung gegen die für sie unreinen Hunde zu unterdrücken. Erst war ihm eine Unterkunft in der einzigen Hunderesidenz des Palastes angeboten worden, dem königlichen Zwinger, aber die Salukis-Meute hatte ihn in Panik versetzt, und so wurde ihm erlaubt, als zusätzlicher Ehrengast zu Adelia und den anderen zu ziehen.
    Seine Herrin hatte gefragt, ob sie eine Botschaft an den Bischof von St. Albans schicken könne, um ihn wissen zu lassen, wo sie sei, aber Jibrils Befehl, ihren Aufenthaltsort geheim zu halten, wurde aufs peinlichste befolgt und ihre Bitte überhört. Höflich überhört.
    Dass Rowley in Palermo angekommen war, hatten sie ihr gesagt. Ja, der Bischof sei sich auch ihrer Anwesenheit in Sizilien bewusst, aber da es überall Spione gebe, sei es besser, keinerlei Kontakt zwischen La Zisa und der Außenwelt zuzulassen.
    Nun, sagte sie sich, bei der Hochzeit werde ich ihn sehen. Und darauf war noch ein unschöner Gedanke gefolgt: Es wird ihm nicht schaden, bis dahin warten zu müssen.
    Das war Rowley und vielleicht auch dem Admiral gegenüber unfair, der sich so um sie gekümmert hatte, aber ihr fehlte im Moment die Kraft für Männer und all die Gefühle, die mit ihnen verbunden war. Tatsächlich war ihr erst nach ihrer Ankunft in La Zisa und in dem Luxus, der sie hier umgab, richtig klar geworden, wie erschöpft sie und die anderen wirklich waren.
    Es genügte ihr, nein, es war ein sinnlicher Genuss, wie ein Pascha bedient zu werden, im warmen Wasser des Beckens zu liegen, das groß genug war, um darin zu schwimmen, sich massieren, einölen und parfümieren zu lassen, unter schönen Kleidern zu wählen und Köche darum wetteifern zu sehen, ihre Geschmacksnerven mit Speisen zu verwöhnen, die sie in den Himmel des Wohlgeschmacks trugen.
    Und alles das in einem Palast, der von Arabern für die normannischen Könige gebaut worden war, der die Augen verwirrte und die Sinne entzückte. Überall plätscherten Springbrunnen, Stalaktiten wuchsen aus Decken wie Honigwaben, die Böden waren mit überwältigenden Mosaiken bedeckt, und wohin man blickte, schlugen Pfauen ihr Rad.
    Es kam den vieren zupass, für sich zu sein, zu schwatzen und sich an die Zeit in Caronne erinnern zu können, zufrieden und unter Freunden. Jeder wusste, dass auch die anderen nachts schwitzend aus Albträumen voller Schreie und Flammen hochschreckten. In Adelias Träumen erschien zudem immer wieder eine ermordete Wäscherin, die mit anklagendem Finger auf sie zeigte. Gesprochen wurde über diese Erinnerungen nicht, nein, die vier versuchten, es sich in ihrem irdischen Paradies und Miteinander so gut wie nur möglich gehen zu lassen.
    Von Krummsäbel tragenden Männern bewacht zu werden, die an jedem Eingang standen, war für den Moment zumindest nicht ärgerlich und bedrohlich, sondern beruhigend. Adelia redete sich ein, dass Scarry, wer immer es sein mochte, gestorben war oder aufgegeben und sich davongemacht hatte und sie nie wieder behelligen würde.
    Hätte sie auch noch Allie und ihre Eltern bei sich gehabt, wäre es fast so etwas wie der Himmel gewesen.
     
    In einer der ärmeren Gegenden Palermos sprechen ein Hausbesitzer und seine Frau über den Mann, dem sie gerade ein Zimmer unter dem Dach ihrer heruntergekommenen Herberge vermietet haben.
    »Er bezahlt gut«, sagt Ettore. Zimmer sind angesichts der bevorstehenden Hochzeit, die so viele Fremde in die Stadt lockt, begehrt und werden teuer bezahlt, aber dass sich der Mann sofort auf einen ganzen Gold-Tari eingelassen hat, und das für ein Zimmer, das selbst Ettore kaum luxuriös nennen würde, das hat den Herbergsbesitzer denn

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