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Der Fluch der Totenleserin totenleserin4

Der Fluch der Totenleserin totenleserin4

Titel: Der Fluch der Totenleserin totenleserin4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: franklin
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auf dessen Bett gelegt.
    Der Keiler hatte sich tatsächlich als würdiger Gegner erwiesen, nachdem die Hundemeute ihn aufgespürt und in die Enge getrieben hatte. Lord Ivo und der Abt waren mit ihren Knappen und Jägern abgestiegen, bereit, das Ungeheuer zu erlegen.
    Aber obwohl die Hunde ihre Zähne in so gut wie jeden Körperteil des Keilers gegraben hatten, vermochte das riesige Tier auf Lord Ivo loszugehen und ihm die Leiste zu durchbohren. Es schleuderte den Edelmann in die Luft, bevor ihm der Abt sein Schwert tief im Auge versenken konnte.
    »Erst da«, sagte der Abt, der immer noch weinte, »stellten wir fest, dass Sir Nicholas nicht bei uns war. Er muss uns schon früh verloren haben, noch bevor wir den Keiler aufgespürt hatten. Ohne Mond war der Wald so dunkel, da sind viele nicht mitgekommen. Natürlich haben wir uns gleich auf die Suche gemacht und fanden ihn schließlich leblos, einen Fuß noch im Steigbügel seines Pferdes, das ihn hinter sich herschleifte. Gott vergib mir, dass diese Tragödie über uns kommen musste! Ein edler Ritter zu Tode verletzt, ein anderer bereits im Paradies, und mit ihm mein bester Hund. Es muss ein Fluch auf uns liegen.«
    Den Instruktionen Mansurs und Doktor Arnulfs folgend, taten Adelia und der Kräutersammler des Abtes für Lord Ivo, was sie konnten.
    In allgemeiner Übereinstimmung wurde Torfmoos auf seine Wunden gegeben, um sie zu reinigen und die Blutung zu stillen. Adelia sah jedoch, dass die Hauer zu tief in ihn gefahren waren. Seine Lordschaft litt zweifellos unter inneren Blutungen, und die Wunden zu vernähen hätte die Schmerzen höchstens noch vergrößert, ohne sein Leben zu verlängern, das sich unaufhaltsam seinem Ende näherte.
    Adelia eilte nach draußen, um den Mohnsaft aus ihrem Gepäck zu holen, und traf auf den wartenden Rowley. »Stirbt Ivo?«
    »Ja. Wir können nur seine Schmerzen mildern.«
    »Wie lange wird es gehen?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Ich gehe zu ihm. Gott sei einem guten Freund und ausgezeichneten Soldaten gnädig!«
    Als Adelia zurück ins Zimmer kam, hielt Rowley Lord Ivos Hand, während der Bischof von Winchester betend die Öle vorbereitete, um dem tödlich Verletzten die Sterbesakramente zu verabreichen. Der Abt in seinen Jagdkleidern, Vater Guy und Doktor Arnulf besprachen leise, welche der Reliquien des heiligen Benoît am hilfreichsten dabei wären, Lord Ivos Seele in die Unsterblichkeit zu begleiten, während Mansur, der nicht an dem Gespräch teilnahm, all dem mit einer Besorgnis zusah, die sich von seiner gewohnten Zurückhaltung unterschied.
    Steile Schatten von den Kerzen am Kopf und Fuß des Bettes verzerrten die Gesichter der Männer und ließen ihre Augenhöhlen wie die von Totenschädeln wirken. Nur die Züge des Sterbenden waren hell erleuchtet, und Adelia knirschte mit den Zähnen, als sie sich vorstellte, was für Schmerzen er erleiden musste und mit welcher Tapferkeit er sie ertrug. Seine Augen waren geschlossen, die Lippen zusammengepresst, aber seine Hand klammerte sich wie eine Raubvogelkralle um die Rowleys.
    »Hier, Mylord«, sagte sie und gab Mansur die Phiole.
    Doktor Arnulf stürzte sich gleich auf sie. »Was ist das?«
    »Mohnsaft. Lord Mansur hat ihn gegen die Schmerzen verordnet.«
    »Mohnsaft?« Das war Vater Guy. »Das ist ein Gebräu des Teufels. Der gute Mann hier wird durch sein Leiden gereinigt und erlöst. Das Leiden Christi hat dem Schmerz seine eigene Göttlichkeit verliehen. Ihr, Arnulf, habt die niederen Weihen und seid Doktor, Ihr könnt dem sicher nicht zustimmen. Es gibt Erlässe aus Rom …«
    »Tatsächlich kann ich das nicht«, sagte Doktor Arnulf entschlossen. »Mohn, Mandragora und Hanfsamen, all das hat keinen Platz in meiner Arzttasche.«
    Adelia starrte die beiden an und versuchte zu verstehen, was sie da hörte. »Dieser Mann leidet Qualen. Ihr könnt … Ihr könnt ihm doch die Erleichterung nicht verweigern.«
    »Besser, wenn der Körper Qualen leidet und nicht die Seele«, sagte Vater Guy.
    Der Abt trat zu ihnen. Er roch immer noch nach Wald und Blut, nach Lord Ivos Blut auf den Ärmeln seiner ledernen Tunika. »Mein Kind, ich habe nach dem Oberschenkelknochen des heiligen Stephan geschickt, des ersten Märtyrers. Wir müssen darum beten, dass seine Kraft dem guten Ritter durch sein Martyrium hilft.«
    »Hilf mir!«, sagte Adelia auf Arabisch.
    Mansur handelte. Er nahm ihr die Phiole aus der Hand und hielt sie Rowley hin, der Adelia ansah. Sie nickte.
    Und während der Araber

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