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Der Fluch der Totenleserin totenleserin4

Der Fluch der Totenleserin totenleserin4

Titel: Der Fluch der Totenleserin totenleserin4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: franklin
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zu einer der Palastwachen hin, »der hat sie aus dem Bottich raus, aber da war sie schon tot. Gott sei ihrer Seele gnädig! Heilige Mutter Maria, sei ihr gnädig!«
    »Warum ist dieses Fass voll, Kind?« Vater Guy klang anklagend. »Es muss eine Untersuchung durchgeführt werden, bevor wir sie wegbringen, und es müssen Gebete gesprochen werden.«
    Der Geistliche war sich unsicher und warf giftige Blicke auf Mansur. Er wollte den Körper einer Christin keinem Ungläubigen überlassen. »Lasst mich Doktor Arnulf holen!«
    »Wenn Ihr es wollt und er bereit ist, aus dem Bett zu steigen … was ich allerdings sehr bezweifle. Bitte, Captain«, Rowley wandte sich an Bolt, »wenn Ihr diese junge Dame in den Speiseraum bringen und dafür sorgen wolltet, dass sie ein Glas Branntwein bekommt. Und ihr zwei …«, das ging an die Palastwachen, »ihr holt eine Trage.«
    Bevor er ging, wandte sich Vater Guy noch an Adelia. »Wie ich höre, habt Ihr mit dieser armen Frau gerade erst gestritten, Mistress.«
    »Macht das jetzt noch etwas?«
    »Ich hoffe, das tut es nicht, Mistress. Ich hoffe, das tut es nicht.«
    Höflich, aber bestimmt drängte der Captain den Geistlichen Richtung Treppe, einen Arm um die kleine Wäscherin gelegt, die immer noch schluchzte und das Waschbrett an sich gedrückt hielt.
    »Fremdeinwirkung?«, fragte Rowley, als die anderen weg waren.
    »Ich bin nicht sicher.«
    »Dann untersuche sie, und beeile dich!«
    Adelia überlegte einen Moment lang, ob Boggart auch gehen sollte, aber das Mädchen gehörte jetzt gleichsam zur Familie, und da konnte es auch gleich sehen, was für eine Arbeit da getan wurde.
    »Pass auf, Boggart!«, sagte sie. »Ich versuche jetzt herauszufinden, wie diese Frau gestorben ist.«
    Sie kniete sich neben die Leiche, hielt kurz inne und richtete ihr Bittgesuch an die Tote: Vergib mir und erlaube deinem armen Fleisch, mir zu sagen, was deine Stimme nicht mehr sagen kann.
    Das Kinn zeigte bereits erste Anzeichen der Totenstarre, und der rote Fleck auf der Oberlippe der toten Frau war eindeutig durch Reibung entstanden.
    Mit schnellen Bewegungen begann Adelia Brunes Kleider zu öffnen und achtete nicht weiter auf das entsetzte Luftholen Boggarts.
    An beiden Oberarmen waren dunkle blaue Flecken zu sehen. »Hmm.«
    »Nun?«, fragte Rowley ungeduldig.
    Auch ihm schenkte sie keine Beachtung. Beide Augen waren geschlossen. Wahrscheinlich war das einem der Leute zu verdanken, die sich um die Tote versammelt hatten. Es gab nichts Nackteres als die starrenden Augen einer Leiche.
    Adelia hob ein Augenlid, dann das andere. Sie musste an zwei Tote denken, einen alten Mann und ein Kind, die unabhängig voneinander zu ihrem Pflegevater gebracht worden waren, damit er sie untersuchte. Beide hatten einen ähnlichen Abrieb auf der Oberlippe gehabt wie Brune. Beide waren auf unnatürliche Weise zu Tode gekommen, wie er herausgefunden hatte.
    Rowley und Mansur unterhielten sich leise, aber sie beachtete sie nicht. Sie versuchte der Toten das Mieder herunterzuziehen, doch es war zu fest geschnürt. Adelia sah Boggart an. »Hilf mir, sie umdrehen!«
    Das Mädchen schrak zurück. »Oh, Mistress, das iss nich’ richtig, was Ihr da tut.«
    Adelia war wie immer ziemlich dünnhäutig, wenn sie in ihrer Konzentration auf eine Leiche gestört wurde. Laut erwiderte sie: »Nicht richtig? Es ist nicht richtig, was mit dieser Frau geschehen ist, und ich muss herausfinden, was es war. Sie ist schwer. Hilf mir sie umdrehen!«
    Erschreckt tat Boggart, was ihr gesagt wurde. Ihre Herrin war noch nie böse mit ihr gewesen.
    Adelia fuhr durch das graue Haar der Wäscherin und fand Blut. Sie untersuchte die Wunde, schnürte das Mieder auf und öffnete es. Die Zickzackspuren auf dem Rückgrat zeigten, wo sich die Schnüre in die Haut gegraben hatten. »Hmm. Jetzt drehen wir sie wieder um«, sagte sie.
    Der Körper lag wieder auf dem Rücken, Boggart wimmerte, und Adelia legte Brunes große, weiße Brüste frei. Sie boten keinen Hinweis.
    »Beeil dich, in Gottes Namen!«, zischte Rowley. »Sie kommen sie gleich holen. Was sagst du?«
    Ohne Hast hob Adelia Brunes Rock und spreizte die Beine. Nein, der vaginale Bereich war unberührt.
    Langsam setzte sie sich zurück auf ihre Fersen. »Ich bin ziemlich sicher, dass sie nicht ertrunken ist, Rowley. Ich würde natürlich gerne die Lunge öffnen …«
    »Aber ja, eine Leichenöffnung würde hier äußerst gut ankommen«, sagte der Bischof mit zusammengebissenen Zähnen.

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