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Der Fluch der Totenleserin totenleserin4

Der Fluch der Totenleserin totenleserin4

Titel: Der Fluch der Totenleserin totenleserin4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: franklin
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vorsichtig zu Wort und erklärte, was geschehen sein musste. »Nur diejenigen, die das Wasser getrunken haben, sind krank.«
    Einen Moment lang herrschte Schweigen. »Lieber Gott«, sagte Rowley schließlich, »Richard hat die Quelle von Sept-Glane vergiftet.«
    »Ich fürchte … Lord Mansur fürchtet, dass er genau das getan hat.«
    Es war durchaus normal, den Feind während eines Krieges seines Wassers zu berauben, was den betroffenen Dörfern noch mehr Leiden brachte.
    »Es ist die Pest«, wiederholte Doktor Arnulf. »Ich werde die Prinzessin und ihr Gefolge nach Figères bringen und ihr mein spezielles Mittel gegen eine Ansteckung verabreichen.«
    Der Bischof von Winchester fiel auf die Knie. »Gott, Gott, wie nur haben wir Dich so erzürnt, dass Du immer weiteres Unglück über uns bringst?«
    »Wie viele sind krank?«, wollte Rowley wissen.
    »Vierunddreißig«, sagte Adelia, »aber Lord Mansur denkt, es werden nicht mehr werden. Der Rest von uns hat aus anderen Fässern getrunken.« Die Oberen hatten ihr eigenes, besseres Ale und sich deshalb nicht mit Wasser behelfen müssen. »Wenn nicht … Wenn auch wir von dem vergifteten Wasser getrunken hätten, würden wir alle Anzeichen des Ausflusses zeigen. Zum Glück ist die Prinzessin nicht betroffen.«
    »Wir dürfen das Risiko nicht eingehen«, sagte Doktor Arnulf eilig. »Ich muss sie in Sicherheit bringen.«
    »Lass ihn gehen, Rowley!«, sagte Adelia schnell auf Arabisch. »Er stände sowieso nur im Weg.«
    »Du reitest mit ihm, das kann ich dir sagen.«
    Ein Ausdruck, den Gyltha und Mansur nur zu gut kannten, breitete sich auf Adelias Gesicht aus und ließ es kantiger und schwerer erscheinen, ihr Bis-hierher-und-nicht-weiter-Ausdruck.
»Ich bleibe bei meinen Patienten.«
Sie betonte jedes einzelne Wort. Sie hatte Brune gegenüber ihre Pflicht verletzt, und sie würde diese Kranken jetzt nicht im Stich lassen.
    Ihr Geliebter gab sich geschlagen.
    Locusta kam herangaloppiert, mit einer jungen Frau hinter sich auf dem Pferd. Er keuchte. »Da oben … sind Nonnen. Zwei. Diese Lady hier ist Schwester Aelith, sie sagt … Es gibt einen unbenutzten Kuhstall …« Er half ihr vom Pferd.
    Schwester Aelith machte einen Knicks und zuckte leicht zurück, als sie Mansur sah. Die muslimische Besetzung des Languedoc vor tausend Jahren hatte im Volk Erinnerungen hinterlassen, in denen das Wort »Sarazene« immer noch gleichbedeutend mit »Zerstörung« und »Untergang« war.
    »Er ist Arzt«, erklärte ihr Locusta ungeduldig. »Sagt ihnen, was Ihr mir schon gesagt habt!«
    Schwester Aelith machte einen zweiten Knicks. »Meine Mutter sagt, es tut ihr leid, von Eurer Not zu hören, und sie bietet Euch unseren alten Kuhstall für die Kranken an. Sie macht ihn gerade sauber.«
    »Egal, was es ist, Rowley. Wir müssen diese Leute an einen Ort schaffen, wo ich sie behandeln kann.«
    Es wurde schnell entschieden. Der Zustand der Kranken wurde immer erbärmlicher und gefährlicher.
    Die Prinzessin und ihre Entourage, die Karren mit den Kostbarkeiten und die gesamte gesunde Dienerschaft sollte nach Figères weiterziehen. Doktor Arnulf konnte sie nicht schnell genug wegbekommen.
    Rowley würde helfen, die Betroffenen in den Stall zu schaffen, und solange die Krankheit dauerte, die Verbindung nach Figères halten. Locusta wurde vorausgeschickt, um die Stadt auf das Kommen der Prinzessin vorzubereiten.
    Zur Überraschung aller – und zu Adelias Missfalle – verkündete O’Donnell, auch er wolle bleiben. »Sicher braucht Lord Mansur noch ein paar Männerhände, und er bekommt vier, denn Deniz bleibt ebenfalls.«
    Die Kranken mussten den Weg zu dem Stall hinauf, der ihr Spital sein sollte. Immer wieder mussten erbärmliche Pausen eingelegt werden, und sie ließen eine widerwärtige Spur hinter sich zurück.
    Oben am Hügel stand ein für die Gegend typischer Kuhstall nur mit einer auf einer Seite halben Wand, damit Luft hineinkam. An einer Ecke war ein Teil der Wand eingebrochen, aber der Rest schien fest dazustehen. Neben dem Stall gab es einen kleinen Teich.
    Als Adelia und ihre Patienten ankamen, war der fest gestampfte Lehmboden gefegt, und eine wie die jüngere Nonne in Schwarz gekleidete Frau stopfte Stroh in Säcke, um den Kranken ein Lager zu bereiten.
    Sie kam ihnen entgegen. Sie war klein, hielt sich aufrecht und hatte schlaue dunkle Augen. Sie war zwar nicht alt, aber ihr Gesicht war von tiefen Falten durchzogen. Es war das Gesicht einer Frau, die zu viel in der

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