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Der Fluch des Andvari (German Edition)

Der Fluch des Andvari (German Edition)

Titel: Der Fluch des Andvari (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas W. Krüger
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denken, was passiert wäre, wenn die Männer obsiegt hätten. Liebevoll nahm sie Julia in die Arme. Das Mädchen kuschelte sich an sie, legte den Kopf an ihre Brust. Zärtlich streichelte Hannah sie. Es waren die schrecklichsten Minuten ihres Lebens gewesen, sie hatte Todesangst um ihre Tochter gehabt.
    „Sie wollten dich entführen, Mama“, flüsterte Julia.
    Hannah stutzte. „Was?“
    „Ich habe es gesehen“, fuhr sie leise fort. „Die beiden Männer trugen Masken.“
    „Das hast du gesehen?“, fragte sie stockend und sah ihre Tochter mitfühlend an.
    Julia nickte. „Warum hast du es Beate nicht gesagt?“
    „Ich … wollte dich nicht ängstigen, mein Schatz.“
    „Du musst es der Polizei sagen.“
    „Die ganze Sache ist leider nicht so einfach, wie du denkst. Es gibt Momente, da muss man sich selbst helfen, um zu gewinnen.“
    „Werden wir gewinnen?“
    „Ja, das werden wir.“
    „Sicher?“
    „Ganz sicher.“
    Julia kuschelte sich stärker an ihre Mutter.
    Nach dem Abendessen hatte Hannah ihre Tochter ins Bett gebracht. Das Mädchen war bereits so müde, dass es gleich eingeschlafen war. Leise schloss Hannah die Tür des Gästezimmers. Jetzt galt es, einige Vorkehrungen zu treffen. Röwer war vor wenigen Minuten eingetroffen.
    Voller Spannung stieg Hannah ins Erdgeschoss hinunter. Der Kommissar saß im Wohnzimmer und unterhielt sich angeregt mit Beate. Sie erzählte ihm von den Ereignissen.
    „Frau Jenning“, rief er, als er sie sah. „Geht es Ihnen gut?“
    „Mir ist nichts passiert. Aber … ich habe dich angelogen, Bea. Ich wollte Julia nicht ängstigen.“
    Überrascht sahen Röwer und Beate auf. Hannah erzählte ihnen daraufhin, was wirklich auf dem Reiterhof geschehen war. Nur dass Julia es mitbekommen hatte, verschwieg sie.
    „Können Sie die Männer beschreiben?“, fragte der Kommissar.
    „Nein. Sie trugen Masken.“ Ernst sah sie ihn an. „Aber das war kein Zufall. Die Männer haben auf uns gewartet. Sie wussten genau, dass wir auf dem Reiterhof waren.“
    „Was macht Sie so sicher?“
    Sie überlegte einen Moment. „Ich weiß nicht. Die Art, wie der eine Mann mit mir sprach. Als würde er mich schon lange kennen.“
    Röwer sah sie schweigend an. Hannah war, als würde er über etwas nachdenken und nicht wissen, ob er es aussprechen sollte oder nicht.
    „Du bist eine Tochter aus reichem Haus“, warf Beate ein. „Vielleicht wollten sie deinen Vater erpressen.“
    Hannah nahm sich ein Glas vom Tisch, schenkte sich etwas Wodka aus der Flasche ein und setzte sich damit in einen der Sessel. Grübelnd schaute sie zu Beate, die soeben einen Schluck Wein trank.
    „Oder sie wollten mich erpressen“, sprach Röwer versonnen.
    „Dich?“, fragte Beate überrascht.
    Der Kommissar nickte. „Es könnte mit dem Fall zu tun haben, an dem ich arbeite.“
    „Die Serienmorde?“
    „Ihr seid beide in Gefahr“, fuhr er fort und blickte zu Hannah. „Als ich heute Abend das Präsidium verließ, habe ich festgestellt, dass ich beschattet werde.“
    „Was?“, schrie Hannah.
    „Entschuldigung, ich …“
    „Sie hätten mich warnen müssen“, erboste sie sich. „Wissen Sie eigentlich …?“
    „Dann wissen die jetzt auch, dass du hier bist“, unterbrach Beate den Wutausbruch.
    „Nein. Ich habe sie abgehängt“, beruhigte Röwer. „Im Moment sind wir sicher hier.“
    Hannah wollte sich nicht beruhigen. „Sie haben das Leben meiner Tochter aufs Spiel gesetzt. Die Männer hätten uns …“
    Sie stockte. Tränen schossen ihr in die Augen. Noch einmal erlebte sie die schrecklichen Minuten. Beate kam zu ihr, nahm sie tröstend in die Arme, streichelte sie, sprach beruhigend auf sie ein. Hannah ließ ihren Gefühlen freien Lauf, schluchzte mehrfach auf. Nur langsam legten sich Furcht und Zorn. Sie war in jenem Moment so hilflos gewesen.
    „Es wird alles gut, Hanni“, flüsterte Beate. „Ich bin bei dir.“
    Sanft streichelte sie ihr über den Rücken. Diese Zärtlichkeiten taten Hannah gut. Und in diesem Moment wünschte sie sich, sie hätte sich in Beates Arme fallen lassen und die Geborgenheit spüren können.
    „Wir müssen ein sicheres Versteck finden“, vernahm sie Röwers Worte. „Für euch alle drei. Auch Ihre Tochter darf die nächsten Tage nicht in die Schule gehen.“
    „Wo sollen wir uns denn verstecken?“, widersprach Beate.
    „Wir haben Wohnungen, die wir für gefährdete Personen nutzen.“
    Hannah löste sich von Beate und sah den Kommissar an. „Ich kann mich

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