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Der Fluch des Andvari (German Edition)

Der Fluch des Andvari (German Edition)

Titel: Der Fluch des Andvari (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas W. Krüger
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mit den Armen, wodurch sie aufgrund des weiten Gewandes wie eine riesige Fledermaus wirkte. Nie zuvor hatte Steinhagen die Königin so erzürnt gesehen. Seine Bodyguards legten auf die Frau an, waren bereit zu schießen. Da traf eine imaginäre Faust die Männer und schleuderte sie gegen den BMW.
    „Du hast es gewagt, dich gegen mich zu stellen“, fuhr Brünhild wütend fort.
    „Nein, das ist nicht wahr“, klagte Steinhagen. „Es war Holler. Er wollte …“
    „Lügner. Ich weiß, was du beabsichtigst. Doch lass dir dies eine Warnung sein. Solltest du des Jägers Tochter weiter nachstellen, wirst du das Schicksal des Todesengels teilen.“
    Gebieterisch blickte sie ihn an. Sie war keinen Meter von ihm entfernt. Abrupt krallte sich ihre Hand um seinen Hals. Steinhagen rang nach Luft.
    „Du wirst mir gehorchen, Loki.“
    „Ja, meine Königin“, röchelte er.
    „Du wirst mein Vertrauen nicht weiter missbrauchen.“
    „Nein, meine Königin.“
    Ein erhabenes Lächeln zeichnete ihr Gesicht. „Sehr gut.“
    Dann stieß sie Steinhagen von sich. Er taumelte zurück und rang nach Luft. So plötzlich wie sie erschienen war, verschwand Brünhild wieder in einer Rauchwolke. Entsetzt starrte Steinhagen in die Leere, die sich vor ihm auftat.
    „Was sollen wir jetzt tun, Boss?“, fragte einer der beiden Bodyguards verschreckt.
    „Na, was wohl, Sie Idiot?“, herrschte Steinhagen ihn an. „Pfeifen Sie Ihre Leute zurück.“
    Eingeschüchtert ging der Mann zum Wagen und griff nach dem Funktelefon.

    Bekümmert stand Julia vor dem Bücherregal in ihrem Zimmer und suchte nach einem ganz bestimmten Buch - eine mystische Geschichte aus dem 17. Jahrhundert, die vom Hexensabbat handelte. Sie hatte es schon zweimal gelesen, doch morgen war der 1. Mai - heute war Walpurgisnacht. Jene Nacht, in der die Hexen auf dem Blocksberg ihre Rituale feierten. Es fiel Julia schwer, sich zu konzentrieren, denn sie musste unentwegt an ihre Mama denken, die jetzt mit ihrem Opa in gefährlicher Mission unterwegs war. Die Harmonie litt, seit sie Jochen Röwer kennen gelernt hatte. Julia war sich sicher, dass er sich in sie verliebt hatte. Da war mehr, als nur das Theater, das er gegenüber den Großeltern spielte. Julia mochte ihn sehr, er wäre ein guter Papa.
    Es klopfte.
    „Ja“, rief Julia.
    „Ich bin‘s, Jochen. Darf ich hereinkommen?“
    Freudig wandte sie sich um. „Ja.“
    Die Tür öffnete sich.
    „Na, Prinzessin. Alles klar bei dir?“, fragte Röwer, als er das Zimmer betrat.
    Julia strahlte ihn an.
    „Ist das ein ‚ja‘?“
    Sie nickte. „Darf ich noch etwas lesen?“
    Er schaute auf den Tischwecker. „Aber nur eine halbe Stunde. Dann machst du das Licht aus. Okay?“
    „Du klingst wie meine Mama“, amüsierte sie sich.
    Er lachte. „Du dachtest, du könntest mich mit deinen schönen, blauen Augen verzaubern, Süße.“
    „Klar“, erwiderte sie munter.
    „Da hast du dich getäuscht“, entgegnete er in demselben spaßigen Ton. „Wenn du nicht spurst, muss ich dich verhaften.“
    „Au ja.“
    Betont übertrieben suchte er in seinen Taschen, griff sich auf den Rücken. „So ein Pech. Da habe ich doch glatt meine Handschellen vergessen.“
    Sie strahlte über das ganze Gesicht. „Du bist so witzig, Jochen.“
    „Deine Mutter kann wirklich stolz auf dich sein. Du bist ein liebes Mädchen, Julia. Ich hab dich sehr gern.“
    „Ich mag dich auch, Jochen.“
    Sie griff nach dem bewussten Buch und ging damit zu ihrem Bett.
    „Zähne geputzt?“, fragte er.
    „Ja.“
    Vergnügt schlüpfte sie unter die Decke, kuschelte sich ein. Röwer betrachtete sie heiter.
    Dann wagte Julia die entscheidende Frage: „Du, Jochen, liebst du meine Mama?“
    Für einen Moment schaute er sie regungslos an. Schließlich lächelte er. „Weißt du, ich hatte geglaubt, die Liebe meines Lebens gefunden zu haben … damals. Ich habe sogar einen Sohn. Doch seine Mutter stellte mich eines Tages vor die Wahl, entweder die Familie oder mein Job. Du musst wissen, Julia, ich bin Polizist mit Leib und Seele. Ich wollte die Menschen immer nur beschützen.“ Er stockte kurz. „Für meine Familie gelang mir das nicht.“
    „Und meine Mama“, ließ Julia nicht locker.
    „Sie ist eine tolle Frau“, antwortete er anerkennend. „Doch sie scheint nichts für mich zu empfinden. Sie steht mehr auf diese Managertypen, die, die gestern Abend auf der Party mit ihr geflirtet haben.“
    „Und Beate? Du schläfst mit ihr.“
    Er grinste. „Du bist

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