Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Fluch des Denver Kristoff

Der Fluch des Denver Kristoff

Titel: Der Fluch des Denver Kristoff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ned Vizzini , Chris Columbus
Vom Netzwerk:
überzogen, als hätte man sie soeben aus einem Sumpfloch gefischt. Verzweifelt zerrten sie an ihren Ketten und gaben erstickte Schreie von sich … Man hatte sie mit zwei dicken, schleimigen toten Aalen geknebelt.
    Direkt hinter ihnen stand Captain Sangray. Er trug die Maske, die die Geschwister schon von Weitem durchs Fenster gesehen hatten: ein hämisch grinsendes Rattengesicht mit einem Walrossbart an der Spitze der langen Nase. Er hielt einen Dolch mit gewellter Klinge über Penelopes Brust.
    »Meine Freunde!«, dröhnte seine Stimme durch die viel zu weißen Zähne der Rattenmaske. »Herzlich willkommen! Ihr werdet eine wunderbare Bereicherung meiner Knochensammlung!«

52
    D en drei Walkers gefror das Blut in den Adern. Wenn Captain Sangray nur nicht diese furchtbare Maske aufgehabt hätte, wenn er aus Will und Penelope nicht diese zwei pechschwarzen Schreckensbilder gemacht hätte, wenn seine Kajüte nicht an einen Raum erinnert hätte, wo Kinder in zappelnde Molche verwandelt wurden … dann hätten sie sich wohl auf ihn gestürzt und kurzen Prozess mit ihm gemacht. Allerdings hätten sie dann nicht wie angewurzelt dastehen und ihn anstarren dürfen. Sangray lächelte hinter seinen blitzenden Rattenzähnen.
    »Oh, ihr wollt also zuschauen? Beginnen wir also mit dem Eingriff am lebenden Objekt.«
    » Nnnngggg!«, flehte Penelope Hope hilflos.
    Sangrays kreischendes Gelächter klingelte ihnen in den Ohren. Er klingt wie eine Ratte . Der Gedanke tauchte plötzlich irgendwo im hintersten Winkel von Brendans Gehirn auf. Penelope riss verzweifelt an ihren Fesseln und grub ihre Zähne in den Aal, der sie knebelte …
    Sangray versenkte das Messer in ihrer Brust.
    Den Schmerzensschrei konnte nicht einmal der Knebel in ihrem Mund dämpfen. »Als Erstes öffnen wir den Brustk…«
    »Nein!« Mit hocherhobenem Entermesser stürzte Brendan sich auf ihn.
    Die Spitze durchbohrte Sangrays Hand. Der Captain schrie auf und ließ den Dolch fallen. Cordelia warf den Speer hinterher, verfehlte jedoch ihr Ziel; er prallte hinter Sangray von der Bleiverglasung des Fensters ab.
    »Verteilt euch!«, schrie Cordelia.
    Eleanor und sie flohen jeweils in entgegengesetzte Ecken des Raumes. Sangray riss sich die Maske vom Kopf und untersuchte seine Wunde. »Du hast mich durchlöchert«, sagte er beinahe staunend und drehte die blutende Hand vor dem Gesicht hin und her. Durch den Schnitt in seiner Handfläche funkelte er Brendan böse an. Dann ging er zum Angriff über.
    Brendan wich zurück, bis er mit dem Rücken gegen die Tür stieß. Sangray riss sein Kinn ruckartig hoch – erst nach links, dann nach rechts – und zog damit die rasiermesserscharfen Klingen aus dem Gürtel, die an seinen Bartspitzen befestigt waren. Während er auf Brendan zustürmte, ließ er seinen Kopf und damit die Klingen kreisen wie Hubschrauberflügel. Mit rasender Geschwindigkeit wirbelten sie durch den Raum, Brendan sah sie immer nur kurz aufblitzen. Er hielt sein Entermesser schützend über den Kopf und versuchte, die Bänder zu kappen.
    Doch schon beim ersten Aufprall der wirbelnden Klingen flog ihm der Säbel aus der Hand.
    »Helft mir!«, schrie Brendan, während sein Arm zitterte wie nach einem Stromschlag. Wahrscheinlich war dies das Letzte, was er in seinem Leben spüren würde. »Er will Hackfleisch aus mir machen!«
    In diesem Moment stieß Eleanor einen der schwarzen Kessel um. Zischend ergoss sich der heiße Teer über die Holzplanken des Kajütenbodens, woraufhin Sangray sich kurz umdrehte. Seine kreisenden Klingen verfehlten Brendans Gesicht nur um wenige Millimeter.
    Brendan nutzte die Unaufmerksamkeit seines Gegners und trat ihm kräftig zwischen die Beine. Penelope war eine gute Lehrerin gewesen.
    Der Kapitän der Muräne sackte zusammen, die Messer schlugen klirrend auf den Boden und seine verletzte Hand tauchte in den dampfenden Teer.
    Mit einem wilden Schrei kam Sangray wieder auf die Füße und stürzte sich mit den kreisenden Messern auf Eleanor. »Ich bringe euch alle um!«
    Das Schlimmste war das Geräusch des rotierenden Metalls, es hörte sich an wie ein riesiger Ventilator in einem Windkanal. Eleanor wollte den Messern mit einem Hechtsprung entkommen, doch eine der Klingen erwischte sie an der Schulter und hinterließ einen tiefen Schnitt. Mit einem Schmerzensschrei landete Eleanor neben Cordelia, die fieberhaft versuchte, Will von seinen Ketten zu befreien. Eleanor biss die Zähne zusammen und krabbelte auf allen vieren auf den am

Weitere Kostenlose Bücher