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Der Fluch des Denver Kristoff

Der Fluch des Denver Kristoff

Titel: Der Fluch des Denver Kristoff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ned Vizzini , Chris Columbus
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diesen Krieg gibt es in Wirklichkeit gar nicht.«
    »Wie, es gibt ihn nicht? Es gibt ihn genauso, wie es mich gibt! Genauso wie diese … diese Cracker hier!« Will knabberte Fleischwurst von der Messerspitze.
    »Es kommt dir nur wirklich vor, weil Denver Kristoff es in seiner Geschichte so geschrieben hat«, sagte Brendan. »Ich sag es ja nicht gern, aber Cordelia hat recht.«
    »Jetzt hört mal zu! Wenn ich irgend so ein affiger Kerl aus einem Buch sein soll, dann verlange ich auf der Stelle, dieses Buch zu sehen! Habt ihr es versteckt? Ich habe ein Recht darauf zu erfahren, was mit mir geschieht … was, wenn ich am Ende sterbe?!«
    »Ich weiß nicht, wo es ist«, log Cordelia, obwohl sie wusste, dass das Buch immer noch oben im Schlafzimmer unter ihrem Kopfkissen lag. Sie wollte es zuerst selbst lesen und herausfinden, ob er am Ende überlebte oder nicht. Was sie gleich nach dem Frühstück tun würde.
    Will schob das Messer zurück in sein Futteral und kam drohend auf sie zu. »Du lügst. Wir Männer von der königlichen Luftwaffe mögen es gar nicht, wenn man uns belügt. Wo ist das Buch?«
    »Hey, komm mal runter!« Brendan stellte sich zwischen Will und seine Schwester. »Du bedrohst eine Frau? Jemand wie du, der im Großen Krieg gekämpft hat? So etwas hätte ich von dir nicht erwartet!«
    Einen Moment lang sah es so aus, als wollte Will ihm einen Fausthieb verpassen, doch dann trat er beiseite – offenbar beeindruckt von Brendans Kompliment. Brendan wusste, dass die Soldaten, die im Ersten Weltkrieg gekämpft hatten, immer nur vom Großen Krieg sprachen.
    »Außerdem ist es sowieso egal, wie die Geschichte im Buch ausgeht, Will«, fuhr Brendan fort. »Denn jetzt bist du hier gelandet und hast uns getroffen, dadurch wird sich deine Geschichte sowieso verändern.«
    »Ich will aber keine andere Geschichte. Ich will wieder in meine eigene zurück.«
    »Ja, das kann ich gut verstehen. Aber du hast uns das Leben gerettet. Du hast was gut bei uns. Wenn du uns hilfst, nach Hause zu kommen, können wir … ich weiß nicht … dich mitnehmen! Dann kannst du Red Dead Redemption auf einem richtigen Fernseher spielen, anstatt auf einem winzigen Bildschirm. Ich verspreche dir, das wird dir viel mehr Spaß machen als alles, was du jemals im Vorkriegsengland gemacht hast.«
    »Meistens haben wir nur Schafe gequält«, gab Will zu.
    »Das Problem ist jedenfalls, dass wir keinen Schimmer haben, wie wir wieder zurückkommen«, seufzte Cordelia.
    »Vielleicht kann ich euch wirklich helfen«, zögerte Will. »Aber vorher muss ich eines wissen: Dort wo ihr herkommt, gibt es noch immer ein England , oder?«
    »Na klar«, sagte Cordelia.
    »Und ihr könnt mich dorthin bringen?«
    »Sicher. Busfahrkarte, Abschiebung … wir finden schon einen Weg«, witzelte Brendan.
    »Entschuldigung, Will«, sagte Eleanor, »aber ich muss kurz an dir vorbei, hinter dir ist der Müll.«
    Will machte ihr Platz. Eleanor öffnete den Schrank unter der Spüle und warf die Frühstücks-Verpackungen in den Mülleimer. »Also das kann ich euch sagen: Abgesehen von dem Streit und dem Riesenmesser war das ein super Frühstück!«
    Einen Moment lang ließen Will, Brendan und Cordelia Eleanors Worte auf sich wirken und genossen das Gefühl, es sicher und warm zu haben, weder in den Krieg ziehen noch in die Schule gehen zu müssen. Leider hielt dieser Augenblick nicht lange an.
    Draußen vor dem Haus hörten sie plötzlich ein ohrenbetäubendes Krachen, als würde ein ganzer Baum auseinanderbrechen. Darauf folgte ein lang gezogenes Ächzen und Knirschen. Brendan überlegte sich gerade, wie lange wohl einer dieser Mammutbäume da draußen brauchte, bis er auf dem Boden aufschlug, als ein ganzer Blätterwald draußen vor dem Küchenfenster niederging. Der Baumstamm rammte den Boden, wurde durch den harten Aufprall aber noch einmal hochgeschleudert, bevor er endgültig auf die Erde krachte und die Villa Kristoff erzittern ließ.
    »Wer hat den umgehauen?«, fragte Eleanor entsetzt.
    »Keine Ahnung«, sagte Will, »aber das werden wir gleich herausfinden. Was meint ihr?«

26
    A ls sie sich das letzte Mal aus dem Haus gewagt hatten, hatte Brendan seine Schwestern noch, so gut es ging, mit Waffen ausgestattet. Dieses Mal war Will ihre Waffe. Leicht schwankend, den verletzten Arm fest an sich gedrückt, humpelte er mit schnellen Schritten durch die Eingangshalle.
    Seine Schulter war zwar noch etwas steif, aber Cordelia freute sich, dass er überhaupt noch am

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