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Der Fluch des Denver Kristoff

Der Fluch des Denver Kristoff

Titel: Der Fluch des Denver Kristoff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ned Vizzini , Chris Columbus
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die Wachsschicht. »Wie eine dicke Kruste.«
    »Kann nicht schaden«, meinte Brendan.
    »Außerdem riecht es gut«, stellte Eleanor fest.
    Will gab ein leises Stöhnen von sich.
    »Ist er tot?«, wollte Eleanor wissen.
    »Klar, die Kerze hat ihm den Rest gegeben«, feixte Brendan.
    »Halt die Klappe, Bren; er atmet noch«, sagte Cordelia.
    »Eigentlich müsste er tot sein.« Brendan griff nach einer Rolle Küchenpapier. »Ich weiß echt nicht, wie wir das hingekriegt haben. Saubere Arbeit, Leute.« Er fing an, das mittlerweile dunkel verfärbte Blut vom Fußboden zu wischen. In der ganzen Aufregung hatten sie nicht bemerkt, dass die Sonne schon lange untergegangen war. Helles Mondlicht schien in die Küche.
    »Hier ist das Schmerzmittel, Deli.« Eleanor gab ihrer großen Schwester die Pillendose.
    »Ich hoffe, das ist extrastark«, kicherte Brendan.
    Cordelia stellte das Schmerzmittel neben Will auf den Tisch.
    »Wir geben es ihm, sobald er aufwacht. Heute Nacht dürfen wir ihn nicht aus den Augen lassen. Wenn er sich zu stark bewegt, könnte die Wunde wieder aufreißen.«
    »Also ich bleibe auf keinen Fall hier unten«, sagte Brendan. »Falls wieder irgendjemand oder irgend etwas durch die Haustür spaziert, will ich nicht direkt in der Schusslinie sein.«
    »Ja, bitte, Deli«, bettelte Eleanor, »können wir uns nicht einfach oben ins Bett legen und schlafen? Ich bin so müde.« Plötzlich war es, als habe jemand ihnen Schlafsand in die Augen gestreut. »Kommt schon, wir wecken Will und tragen ihn nach oben. Dann können wir alle in Moms und Dads großem Bett schlafen.«
    »Ich schlafe niemals mit euch beiden in einem Bett!«, empörte sich Brendan. »Aber wir sollten ihn wirklich hier wegbringen. Will! Will, wachen Sie auf!«
    »So funktioniert das nicht! Schade, dass wir kein Riechsalz haben«, sagte Cordelia.
    »Wartet mal, hatte er nicht eine Knarre?«, fragte Brendan.
    »Ja, ich glaube, er trägt sie auf der rechten Seite …«, sagte Cordelia, doch als Brendan nach der Waffe greifen wollte, rief sie: »Bren! Bist du verrückt? Was tust du da?«
    »Ich wollte nur ein paar Schüsse abfeuern, damit er wach wird.«
    »Du kannst hier doch nicht mit einer Waffe herumballern!«
    »Wieso nicht?«
    »Hör zu.« Cordelia sah ihrem Bruder fest in die Augen. »Nur weil wir durch irgendeinen merkwürdigen Zauber in einem Buch gelandet sind, heißt das noch lange nicht, dass du deinen gesunden Menschenverstand abschalten kannst. Du hast keine Ahnung, wie man so ein Ding benutzt. Wahrscheinlich würdest du uns alle damit umbringen.«
    »Weißt du, was? Wenn ich eine Pistole hätte, wäre das alles gar nicht erst passiert! Dann hätte ich die Windfurie erschossen, bevor sie uns hätte hierherschicken können! Hast du daran mal gedacht?«
    »Sei nicht albern! Ich bin die Älteste. Ich bin für euch verantwortlich. Keine Waffe.«
    Brendan kochte vor Wut. »Ich brauche dich nicht. Keinen von euch! Ich bin sehr gut allein klargekommen! Wäre ich doch bloß bei meinem Freund Drew geblieben, dann hätte ich von dem ganzen Mist nichts mitgekriegt! Ihr hättet mich ja nicht einmal vermisst! Ich bin euch doch sowieso egal – genau wie ihr mir!«
    Bevor Cordelia und Eleanor antworten konnten, öffnete Will stöhnend die Augen. »Was ist hier los? Warum schreit diese Frau so?«

24
    D as ist keine Frau«, erklärte Cordelia, »das ist mein Bruder. Hatte mal wieder einen seiner hysterischen Anfälle.«
    »Er hat gedacht, du wärst ein Mädchen!« Eleanor krümmte sich vor Lachen. »Immerhin hast du ihn aufgeweckt.«
    »Das war kein hysterischer Anfall«, wehrte sich Brendan verlegen und bemühte sich, seine Stimme ein paar Oktaven tiefer klingen zu lassen. Will schüttelte sich und versuchte, einen klaren Kopf zu bekommen, als sein Blick auf seine Schulter fiel.
    »Was habt ihr mit mir gemacht?«
    Selbst in dem blau schimmernden Mondlicht in der Küche war unschwer zu erkennen, dass keine Spezialisten am Werk gewesen waren. Er schnupperte an seiner Schulter. »Warum riecht das so seltsam?«
    »Das ist Trüffel«, sagte Eleanor. »Sie können es abmachen, wenn Sie wollen.«
    Will wollte die weiße Schicht sofort abkratzen, doch dann zögerte er. »Eigentlich ist es ein ganz hübscher Verband. Autsch, verflixt, tut das weh! Habt ihr etwas gegen die Schmerzen?«
    Cordelia reichte ihm zwei Schmerztabletten.
    »Was soll das sein? Morphium zum Einnehmen?«
    »So ähnlich.«
    Will schluckte die Tabletten ohne Wasser hinunter und tastete nach

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