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Der Fluch des Khan

Der Fluch des Khan

Titel: Der Fluch des Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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sagte Batbold ruhig.
    Tatiana stand an der Bar in der Ecke des Arbeitszimmers und mixte zwei Wodka-Martini. Sie reichte ihrem Bruder ein Glas, trank selbst einen Schluck und fragte dann: »Waren es chinesische Spione?«
    »Nein«, erwiderte Batbold. »Das glaube ich nicht. Die zwei Männer haben sich offenbar durch Bestechung unter die staatlichen Personenschützer gemischt. Die chinesische Delegation schien ihre Abwesenheit gar nicht zu bemerken, als der Konvoi wieder aufbrach. Außerdem gebe ich zu bedenken, dass die Beschreibung der beiden Männer, die vorletzte Nacht in unser Lager in Ulan-Bator eingebrochen sind, ebenfalls auf sie zutrifft.«
    »So ungeschickt hätten sich die Chinesen nicht angestellt«, wandte Borjin ein.
    »Die Männer waren aber keine Chinesen. Ich habe sie selber gesehen. Sie sahen aus wie Russen. Aber Dr. Gantumur vom Labor behauptet, sie hätten ihn auf Englisch mit amerikanischem Akzent angesprochen.«
    Tatiana verschluckte sich plötzlich, stellte ihr Glas ab und hustete.
    »Amerikaner«, rief sie. »Wie sahen sie aus?«
    »Soweit ich das aus dem Fenster erkennen konnte, war der eine groß und schlank und hatte schwarze Haare, der andere klein und gedrungen, mit dunklen Locken«, sagte Borjin.
    Batbold nickte. »Ja, die Beschreibung trifft es ganz genau«, murmelte er, ohne zu verraten, wie nah er den beiden Männern gewesen war, als er mit der Schaufel niedergeschlagen wurde.
    »Das klingt so, als wären es die Männer von der NUMA«, stieß Tatiana aus. »Dirk Pitt und Al Giordino. Sie waren es, die uns von dem Fischerboot auf dem Baikal gerettet haben. Die gleichen Männer, die kurz vor unserer Abreise aus Sibirien an Bord der
Primorskij
kamen und den russischen Wissenschaftler in ihre Gewalt brachten.«
    »Wie haben sie dich hier aufgespürt?«, fragte Borjin mit scharfem Unterton.
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht durch das Leasen der
Primorskij.
«
    »Sie haben ihre Nase in Dinge gesteckt, die sie nichts angehen.
    Wie sind sie überhaupt auf das Grundstück gekommen?«, fragte er Batbold.
    »Sie sind mit einem platten Reifen in die Garage gefahren und dann ins Forschungszentrum eingedrungen. Dr. Gantumur verständigte sofort die Sicherheitskräfte, sodass sie nur ein paar Minuten im Labor waren. Aber irgendwie entkamen sie den Wachen und wollten das Haus durchsuchen, als Sie sie beim Betreten des Heiligtums entdeckt haben.«
    Borjins Gesicht lief vor Wut rot an, die Ader an seinem Hals trat noch stärker hervor.
    »Sie suchen nach den Mitarbeitern der Ölfirma, da bin ich mir sicher«, sagte Tatiana. »Sie wissen nichts von unserer Arbeit.
    Mach dir keine Sorgen, mein Bruder.«
    »Du hättest diese Leute gar nicht erst herbringen sollen«, zischte er.
    »Das ist deine Schuld«, herrschte ihn Tatiana an. »Wenn du die Deutschen nicht umgebracht hättest, bevor sie mit der Auswertung der Daten fertig waren, hätten wir keine weitere Unterstützung gebraucht.«
    Borjin funkelte seine Schwester an, weigerte sich aber zuzugeben, dass sie recht hatte. »Dann müssen diese Ölleute ebenfalls liquidiert werden. Sorge dafür, dass sie sich mit ihrer Analyse beeilen. Ich möchte, dass sie bis Ende der Woche tot sind«, sagte er mit stechendem Blick.
    »Keine Sorge. Die Amerikaner wissen nichts von unserer Arbeit. Und da sie ohnehin nicht überleben werden, können sie auch nicht reden.«
    »Vielleicht hast du recht«, erwiderte er und beruhigte sich wieder etwas. »Diese Männer der See sind jetzt weit entfernt vom Wasser. Aber schick vorsichtshalber den Mönch dorthin, damit es auch dabei bleibt«, fügte er an Batbold gewandt hinzu.
    »Eine weise Entscheidung, mein Bruder.«
    »Mögen sie verdursten und verdorren«, sagte er versonnen, hob sein Glas und trank einen Schluck Martini.
    Tatiana leerte ihr Glas, fragte sich aber insgeheim, ob die Amerikaner tatsächlich dem Verderben geweiht waren. Es waren entschlossene Männer, wie ihr inzwischen klar geworden war, die sich nicht so leicht mit einem Todesurteil abfanden.
    Sie kamen sich vor, als liefen sie durch die Außenkulisse eines Hollywood-Western, nur dass sie von Kamelen anstelle von Rindern umgeben waren. Pitt und Giordino kletterten über die Umzäunung einer Koppel und stellten belustigt fest, dass sogar ein Wassertrog für das Vieh vorhanden war. Die reglosen Tiere, die man geschickt um die Ortschaft verteilt hatte, warfen in der Frühmorgensonne lange Schatten. Pitt zählte die Kamelattrappen, gab bei hundert aber

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