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Der Fluch des Khan

Der Fluch des Khan

Titel: Der Fluch des Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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dass zumindest einige Leute Sarchow entweder für verrückt oder für betrunken hielten. Unwillkürlich musste er lächeln, als der sonst so umgängliche Wissenschaftler rot anlief und eine Reihe von Kraftausdrücken ins Mikrofon brüllte.
    »Diese dummen Fischer! Sie haben mich als Spinner bezeichnet!«, fluchte er.
    Die Warnung wurde erst beachtet, als der Kapitän eines Fischerbootes, das in der halbwegs geschützten Aja-Bucht lag, von den Ausläufern der Woge erfasst wurde und um ein Haar gekentert wäre, den Vorfall mit überschnappender Stimme meldete. Pitt suchte mit einem Fernglas den Horizont ab und konnte ein halbes Dutzend schwarzer Fischerboote erkennen, die den sicheren Hafen von Listwjanka ansteuerten, dazu einen kleinen Frachter und ein Tragflächen-Fährboot.
    »Ich glaube, jetzt hören sie auf Sie, Alex«, sagte Pitt.
    »Ja«, erwiderte Sarchow sichtlich erleichtert. »Die Polizei von Listwjanka hat sämtliche Reviere rund um den See verständigt und lässt die Leute von Tür zu Tür gehen, um die gefährdeten Gebiete zu evakuieren. Wir haben alles getan, was wir können.«
    »Könnten Sie nun vielleicht auch noch so freundlich sein und dem Kapitän sagen, dass er volle Kraft voraus fahren und uns so schnell wie möglich nach Listwjanka und zum Westufer bringen soll«, sagte Pitt lächelnd, da Sarchow offenbar überhaupt nicht daran gedacht hatte, dass sie ja ebenfalls in Gefahr schwebten.
    Als die
Wereschtschagin
Kurs auf Listwjanka nahm und schnellere Fahrt machte, musterte Gunn die Karte vom Baikalsee und strich mit dem Finger über die nach Westen gekrümmte Südspitze.
    »Wenn die Welle weiter nach Süden rollt, müssten wir eigentlich so weit davon entfernt sein, dass wir nicht die volle Wucht abbekommen«, stellte Gunn fest.
    »Das will ich doch hoffen«, erwiderte Pitt.
    »Wir sind knapp dreißig Kilometer von Listwjanka entfernt«, sagte Sarchow, der durch die Brückenverglasung zum Westufer spähte. »Wir entgehen ihr um Haaresbreite, wie Sie gesagt haben.«
    In Listwjanka heulte eine alte Fliegeralarmsirene auf, woraufhin die aufgeschreckten Einwohner ihre kleinen Boote an Land zogen und die größeren Schiffe fest an den Kais vertäuten. Die Schulkinder wurden mit einer Warnung an ihre Eltern nach Hause geschickt und die Geschäfte in Ufernähe kurzerhand geschlossen. Massen von Anwohnern rund um den See begaben sich in höhergelegene Gebiete und brachten sich vor der anbrandenden Wasserwand in Sicherheit.
    »Da draußen geht es zu wie bei einer Regatta«, sagte Sarchow, während er mit verkniffenem Grinsen durch die Brückenverglasung blickte. Am Horizont waren nahezu ein Dutzend Boote zu sehen, die mit Höchstgeschwindigkeit Listwjanka anliefen, als würden sie von einem Magneten angezogen. Der Kapitän der
Wereschtschagin,
ein ruhiger, unerschütterlicher Mann namens Ian Charitonow, fasste das Ruder fester und beschwor sein Schiff stillschweigend, noch mehr Fahrt zu machen. Wie die anderen auf der Brücke warf er immer wieder einen verstohlenen Blick in Richtung Norden und hielt Ausschau nach der drohenden Welle.
    Pitt, der ein Auge auf das Schiffsradar hatte, bemerkte einen Blip, etwa zehn Meilen südöstlich von ihnen, der sich nicht von der Stelle bewegte.
    »Offenbar hat da jemand nichts gemerkt«, sagte er zu Sarchow und deutete auf den Leuchtpunkt am Radarsichtgerät.
    »Der Idiot hat vermutlich sein Funkgerät ausgeschaltet«, murmelte Sarchow und beugte sich mit einem Fernglas aus dem Backbordfenster. In der Ferne konnte er mit Mühe und Not einen verschwommenen schwarzen Punkt erkennen, der langsam in Richtung Osten wanderte.
    »Er hält genau auf das Zentrum des Sturms zu«, sagte Sarchow und griff wieder zum Mikrofon des Funkgerätes.
    Mehrmals versuchte er, in Kontakt mit dem einsamen Schiff zu kommen, erntete aber nur Schweigen.
    »Blind und taub fahren sie in den Tod«, sagte er, schüttelte bedächtig den Kopf und hängte das Mikrofon wieder ein. Im nächsten Moment fuhr er hoch, als ein lautes Knattern ertönte, das die Brückenverglasung zum Klirren brachte.
    Ein kleiner Helikopter, der tief über dem Wasser flog, hielt genau auf die
Wereschtschagin
zu, zog dann jäh hoch und schwebte neben der Steuerbordbrückennock. Es war eine Kamow Ka-26, ein alter sowjetischer Hubschrauber, der seine Hochzeit in den 1960er Jahren als leichte Transportmaschine erlebt hatte. Am Rumpf des mit einem verblichenem Silberlack gestrichenen Hubschraubers prangte groß und unübersehbar das

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