Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Fluch des Khan

Der Fluch des Khan

Titel: Der Fluch des Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
Vom Netzwerk:
und so weiter messen. Al hat sie vom Hubschrauber aus wie Brotkrümel im ganzen See verteilt.
    Zufällig haben wir gerade das Gebiet nahe der Insel Olchon überwacht, wo wir eine ganze Menge Sensoren im Wasser hatten. Rudi hat sofort erkannt, dass dort nach einem Beben ein Erdrutsch unter Wasser abgegangen ist, der eine Seiche-Welle auslösen könnte.«
    »Zum Glück, sowohl für uns als auch für viele andere, kann ich mir vorstellen«, sagte Theresa.
    »Al hat eben einfach ein Näschen für Katastrophen«, erwiderte Pitt grinsend.
    »Ohne eine Flasche Jack Daniel’s nach Sibirien zu kommen, ist die wahre Katastrophe«, sagte Giordino und trank mit säuerlicher Miene einen Schluck Samogon.
    »Ein Jammer, dass unsere Datenerfassung durch dieses unverhoffte Ereignis gestört wurde«, sagte Sarchow, der an die wissenschaftlichen Folgen des Bebens dachte. »Aber wir haben vermutlich einige aufsehenerregende Daten über die Entstehung und Bewegung der Welle erfasst.«
    »Diese Sensoren, können die auch anzeigen, wo das Erdbeben stattfand?«, fragte Tatiana.
    »Sofern es sich unter dem See ereignet hat«, erwiderte Pitt.
    »Rudi sagt, er will sich morgen die Computer vornehmen und zusehen, ob er anhand der Messsensoren den genauen Ort bestimmen kann. Nach Aussage der Seismologen, mit denen er geredet hat, soll sich das Epizentrum irgendwo in der Nähe der Nordspitze des Sees befunden haben«, sagte Giordino. Er blickte sich in der Galley um, sah Gunn aber nirgendwo, und fügte dann hinzu: »Wahrscheinlich ist er auf der Brücke und hockt schon vor seinen Computern.«
    Tatiana trank ihren letzten Schluck Samogon, dann warf sie einen Blick auf ihre Uhr. »Es war ein anstrengender Tag. Ich fürchte, ich muss mich für heute Abend zurückziehen.«
    »Ich komme mit«, sagte Pitt, der ein Gähnen unterdrückte.
    »Darf ich Sie zu Ihrer Kabine geleiten?«
    »Das wäre sehr freundlich«, erwiderte sie.
    Sarchow schloss sich ihnen an. Sie standen auf und wünschten allen eine gute Nacht.
    »Ich nehme an, ihr beiden wartet auf den gebratenen Alaskalachs?« Pitt lächelte Theresa und Giordino zu.
    »Auf Geschichten aus den Niederlanden warten meine hungrigen Ohren.« Giordino grinste Theresa an.
    »Bekomme ich dafür Anekdoten aus der Tiefe zu hören?«
    Auch sie lächelte.
    »Irgendwas Tiefes gibt’s hier bestimmt«, sagte Pitt lachend und wünschte ihnen eine gute Nacht.
    Höflich geleitete er Tatiana zu ihrer Kabine im Achterschiff und zog sich dann in seine mittschiffs gelegene Unterkunft zurück. Auch er hatte einen anstrengenden Tag hinter sich und war heilfroh, dass er seine schmerzenden Gliedmaßen in die Koje betten konnte. Doch trotz aller Erschöpfung konnte er nur schwer einschlafen. Wieder und wieder gingen ihm die Ereignisse des Tages durch den Kopf, bis er endlich einnickte.
5
    P itt hatte etwa vier Stunden geschlafen, als er plötzlich wach wurde und sich aufsetzte. Obwohl alles ruhig war, sagte ihm sein Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmte. Er schaltete die Leselampe ein und setzte die Füße auf den Boden, stand auf und wäre um ein Haar hingefallen. Nachdem er sich den Schlaf aus den Augen gerieben hatte, wurde ihm klar, dass das Schiff zum Heck hin krängte, und zwar um fast zehn Grad.
    Er zog sich rasch an, stieg die Treppe zum Hauptdeck hoch und lief den Außengang entlang. Der Gang und das davorliegende Deck waren völlig menschenleer – auf dem ganzen Schiff herrschte eine sonderbare Stille, als er zum Bug ging. Dann wurde ihm klar, weshalb es so still war. Die Schiffsmaschinen waren abgestellt, und nur das gedämpfte Summen des Hilfsgenerators drang aus dem Maschinenraum.
    Er stieg eine weitere Treppe zur Brücke hinauf, trat durch die Tür und blickte sich um. Missmutig stellte er fest, dass auch die Brücke völlig verlassen war. Er fragte sich, ob er der einzige Mensch an Bord war, ließ dann den Blick über den Fahr- und Kommandostand schweifen und entdeckte schließlich einen roten Kippschalter mit der Aufschrift TREWOGA. Er legte ihn um, worauf im ganzen Schiff Alarmglocken schellten. Kurz darauf kam der hagere Kapitän der
Wereschtschagin
wie ein wütender Bulle aus seiner im Untergeschoss liegenden Kabine auf die Brücke gestürmt.
    »Was ist hier los?«, stammelte er, sichtlich darum bemüht, sich mitten in der Nacht an die englischen Vokabeln zu erinnern.
    »Wo ist die Wache, Anatoli?«
    »Das Schiff sinkt«, sagte Pitt ruhig. »Als ich vor einer Minute auf die Brücke kam, war keine Wache

Weitere Kostenlose Bücher