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Der Fluch des Khan

Der Fluch des Khan

Titel: Der Fluch des Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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und etliche Händler boten schon wieder allerlei köstlich riechende, frisch geräucherte Fische an. Der Lärm der Sägen und Hämmer hallte durch die Luft, als eine Reihe Andenkenkioske, die die ganze Wucht der Woge abbekommen hatten, wiederaufgebaut wurden.
    Allmählich verbreitete sich auch die Kunde von weiteren durch das Erdbeben und die Flutwelle verursachten Verwüstungen rund um den See. Vor allem am Südufer waren zahlreiche Gebäude beschädigt worden, aber bemerkenswerterweise wurden keine Todesopfer gemeldet. Die finanziell folgenschwersten Schäden trug das Zellulose- und Papierkombinat in Baikalsk davon, mit seinen qualmenden Schloten ein weithin sichtbarer Orientierungspunkt am Südufer. Mehrere Wochen musste es den Betrieb einstellen, bis die Trümmer beseitigt und die überfluteten Anlagen repariert waren. Schwere Erdbebenschäden, so wurde berichtet, habe auch die Taischet-Nachodka-Ölpipeline erlitten, die am Nordufer des Sees verlief. Ökologen vom Limnologischen Institut waren bereits unterwegs, um festzustellen, ob austretendes Öl zu Umweltschäden im See führen könnte.
    Kurz nach dem Mittagessen kam der Polizeichef von Listwjanka in Begleitung zweier Kriminalpolizisten aus Irkutsk an Bord der
Wereschtschagin.
Die Ordnungshüter stiegen zur Brücke des Schiffes hinauf, wo sie Kapitän Charitonow mit förmlichem Tonfall begrüßten. Der Polizeichef, ein ungepflegt wirkender Mann in einer schlecht sitzenden Uniform, warf den drei Amerikanern, die auf der anderen Seite der Brücke saßen und ihre Computer untersuchten, einen abschätzigen Blick zu.
    Er war von sich und seiner Machtbefugnis eingenommen, ein Mann, der die Annehmlichkeiten, wenn auch nicht unbedingt die Arbeit zu schätzen wusste, die mit seiner Stellung verbunden waren. Als Charitonow von den Vermissten, dem toten Fischer und dem Wassereinbruch im Achterschiff berichtete, verzog der Polizeichef unwirsch das Gesicht. Vermisste Personen und der drohende Untergang der
Wereschtschagin
ließen sich möglicherweise noch durch einen Unfall erklären, aber ein Toter komplizierte die ganze Sache. Ein Mord bedeutete zusätzliche Papierarbeit und Vertreter des Staates, die ihm über die Schulter schauten. In Listwjanka musste er sich allenfalls um den einen oder anderen Fahrraddiebstahl oder eine Kneipenschlägerei kümmern. Und dabei wollte er es auch belassen.
    »Unsinn«, entgegnete er mit rauer Stimme. »Ich habe Belikow gut gekannt. Er war ein versoffener alter Fischer. Hat zu viel Wodka getrunken und ist abgekratzt wie ein alter Geißbock. Ein bedauerlicher Unglücksfall«, erklärte er leichthin.
    »Und was ist mit den beiden verschwundenen Besatzungsmitgliedern, dem Erkundungsteam und dem Fischer? Und warum hat jemand versucht, mein Schiff zu versenken?«, wandte Kapitän Charitonow ein, der zusehends aufgebrachter wurde.
    »Ach ja«, erwiderte der Polizeichef, »die Besatzungsmitglieder, die irrtümlich die Seeventile geöffnet haben.
    Wahrscheinlich haben sie sich wegen ihres Fehlers geschämt und sind desertiert. Irgendwann werden sie schon wieder in einer unserer schönen Schenken auftauchen«, sagte er im Brustton der Überzeugung. Als ihm klar wurde, dass die beiden Männer aus Irkutsk nichts von seinen Abwiegelungsversuchen hielten, fuhr er fort: »Natürlich wird der Vorfall offiziell untersucht werden, und dazu müssen wir selbstverständlich sämtliche Besatzungsmitglieder und Passagiere vernehmen.«
    Pitt wandte den Blick von dem offenbar allzu sehr von sich überzeugten Polizeichef ab und musterte die beiden Ordnungshüter neben ihm. Die Ermittler vom Kriminaldezernat der Stadtpolizei von Irkutsk schienen eindeutig aus einem anderen Holz geschnitzt. Abgebrühte Männer, die keine Uniform trugen, sondern Anzüge, unter denen sie ihre Waffen verbargen. Keine gewöhnlichen Streifenpolizisten, denn sie strahlten eine Ruhe und ein Selbstvertrauen aus, das auf Erfahrung und eine gute Ausbildung hindeutete, die sie aller Wahrscheinlichkeit nach nicht an der einheimischen Polizeiakademie genossen hatten.
    Als die drei Männer mit ihren ersten Vernehmungen begannen, fiel Pitt auf, dass sich die Kriminalpolizisten aus Irkutsk allem Anschein nach mehr für Sarchows Verschwinden als für das vermisste Erkundungsteam und den toten Fischer interessierten.
    »Wer sagt denn, dass Boris Badenow nicht quicklebendig ist?«, grummelte Giordino nach einem kurzen Verhör vor sich hin.
    Als alle Mann an Bord vernommen waren, kehrten die

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