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Der Fluch des Khan

Der Fluch des Khan

Titel: Der Fluch des Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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unternehmen konnte, stürmten zwei Männer über die Gangway, die ebenfalls Jarygin-Pistolen in den Händen hielten, die Dienstwaffe des russischen Militärs.
    Der zweite war, wie Pitt sofort erkannte, der verschwundene Steuermann der
Wereschtschagin,
ein verstockter Eisklotz namens Anatoli. Kurz darauf tauchte ein dritter Mann am Fuß des Treppchens von der Brücke auf und näherte sich mit ruhigen Schritten. Er hatte lange schwarze Haare, wirkte befehlsgewohnt und sah sich die Szene mit teilnahmsloser Miene an. Im Schein der Hafenlichter sah Pitt eine lange Narbe, die sich über seine linke Wange zog, vermutlich ein Andenken an einen Messerkampf in jungen Jahren.
    »Ich habe diesen Eindringling hier entdeckt, der sich hinter dem Beiboot versteckt hat«, meldete der Wachmann.
    Der Mann musterte Pitt kurz und wandte sich dann an die beiden anderen Besatzungsmitglieder. »Seht nach, ob er Komplizen hat. Und keine Schüsse mehr. Wir wollen kein Aufsehen erregen.«
    Die beiden Männer schwärmten sofort aus und suchten das Vordeck ab, vor allem die dunklen Stellen. Unterdessen wurde Pitt in die Mitte gebracht, wo er im Schein einer Deckslampe stand.
    »Wo ist Alexander?«, fragte Pitt seelenruhig. »Er hat gesagt, ich soll mich hier mit ihm treffen.«
    Pitt erwartete nicht, dass der Bluff gelang, aber er musterte das Gesicht des Mannes, der hier offenbar das Sagen hatte, wartete auf eine Reaktion. Er zog nur kurz die Augenbrauen hoch.
    »Engländer?«, sagte er schließlich ungerührt. »Sie müssen von der
Wereschtschagin
sein. Leider haben Sie sich verlaufen.«
    »Aber ich habe herausgefunden, wer sie versenken wollte«, entgegnete Pitt.
    Trotz des schummrigen Lichts sah er, wie der Mann rot anlief.
    Mühsam unterdrückte er seine Wut, als Anatoli und der andere Mann kopfschüttelnd näher kamen.
    »Keine Begleiter? Dann steckt ihn zu den anderen und erledigt sie alle unauffällig, wenn wir an eine Stelle kommen, wo ihr sie über die Bordwand werfen könnt, ohne dass sie einer findet«, zischte er.
    Der Wachmann trat einen Schritt vor, drückte Pitt die Pistole in die Rippen und nickte zum Backbordgang hin. Schleppenden Schrittes ging Pitt auf den Schatten zu, dorthin, wo er Giordino zuletzt gesehen hatte. Der Wachmann und die beiden Besatzungsmitglieder hielten sich hinter ihm, und aus dem Augenwinkel konnte er sehen, wie der narbengesichtige Boss auf die Brücke zurückkehrte.
    Als sie den Seitengang passierten, rechnete er fast damit, dass Giordino unverhofft aus der Dunkelheit auftauchen und sich auf seine Bewacher stürzen würde, doch sein Freund und Partner war nirgendwo zu sehen. Am Achterdeck angekommen, wurde er zu den rostigen Frachtcontainern gedrängt, die entlang der Bordwand standen. Ruhig und ohne Widerstand zu leisten wartete er ab, bis sich einer der Matrosen an dem Vorhängeschloss zu schaffen machte, dann ging er zum Angriff über. Der Wachmann, der ihm immer noch die Pistole an die Rippen drückte, geriet sofort aus dem Gleichgewicht, als Pitt mit dem Ellbogen auskeilte und die Pistole blitzschnell wegstieß. Ehe er wusste, wie ihm geschah, hatte Pitt mit aller Kraft ausgeholt und ihm einen Schwinger verpasst, der den Wachmann am Kinn traf und ihn beinahe bewusstlos schlug. Er torkelte zurück, landete in Anatolis Armen und ließ die Waffe fallen.
    Der dritte Mann war noch mit dem Schloss beschäftigt, daher ging Pitt aufs Ganze und hechtete nach der Waffe. Er landete an Deck und schloss die ausgestreckte rechte Hand gerade um den Kunststoffgriff der Jarygin, als eine 70 Kilo schwere Last auf seinem Rücken landete. Ohne zu zögern hatte Anatoli dem angetrunkenen Wachmann einen Schubs versetzt, sodass er ins Stolpern geriet und prompt auf Pitt stürzte. Als dieser den Wachmann von sich wälzen wollte, spürte er plötzlich die kalte Stahlmündung einer automatischen Pistole, die seitlich an seinen Hals gedrückt wurde, worauf er seinerseits die Waffe fallen ließ.
    Pitt musste mit vorgehaltener Pistole auf dem Deck knien, bis das Schloss geöffnet war und die Doppeltür des sechs Meter langen Containers aufgerissen wurde. Dann bekam er einen Stoß in den Rücken, torkelte hinein und fiel auf etwas Weiches. Im schummrigen Licht erkannte er, dass es sich um einen Menschen handelte, der eingerollt am Boden lag. Dann rührte sich die Gestalt, stützte sich auf die Ellbogen und wandte Pitt das Gesicht zu.
    »Dirk … gut, dass Sie vorbeischauen«, krächzte Alexander Sarchow mit matter

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