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Der Fluch des Koenigs

Der Fluch des Koenigs

Titel: Der Fluch des Koenigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Trélov
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den Kopf. „Wie kannst du - „
    Sie schloss seine Lippen mit einem scheuen Kuss. Dann legte sie eine Hand in seinen Nacken und zog ihn mit sich auf das Lager. Ihr war durchaus bewusst, dass sie das niemals ohne seine Zustimmung hätte tun können, doch Joesin folgte dem sanften drängen ihrer Hände bereitwillig. Er beugte sich über sie und strich ihr eine Strähne aus der Stirn.
    „Bist du dir sicher?“, fragte er und sah ihr direkt in die Augen.
    „Ich will es so“, flüsterte sie.
    „Moa.“ Ihr Name war ein Seufzen, das direkt aus seiner Seele kam. Dann fanden seine Lippen ihren Mund und das Feuer, das sein erster Kuss in ihr ausgelöst hatte, erwachte mit einem Brüllen zu neuem Leben. Seine Hände glitten unter ihr Hemd und die Welt versank in Flammen.
     
    Joesin lehnte entspannt mit dem Rücken an der Höhlenwand und Moa lag in seinen Armen, den Kopf an seiner Halsbeuge. Die Decke lag locker über sie gebreitet und das Feuer flackerte vor ihren Augen, während ein Vorhang aus Regen sie vor der restlichen Welt verbarg.
    Moas Lider waren halb geschlossen. Sie fühlte sich gleichzeitig frei und geborgen wie nie zuvor in ihrem Leben und von einer Wärme erfüllt, die tief aus ihrer Brust kam und ihr Echo im Rhythmus von Joesins Herz fand, das unter ihren Fingern stark und beständig schlug.
    „Wie fühlst du dich?“, fragte er leise.
    Träge hob Moa den Kopf, legte ihre Hand an seine Wange und schaute ihn an. „Ich fühle“, sagte sie und küsste ihn, „dass ich zu dir gehöre.“
    Er nahm ihre Hand und führte sie an seine Lippen. „Mein Leben gehört dir, Prinzessin.“
    Die Freude, die sie durchströmte, machte sie übermütig. „Heißt das, du wirst mir alle meine Wünsche erfüllen?“
    Spielerisch biss Joesin ihr in die Finger. Moa zuckte leicht zusammen. „Vermutlich“, sagte er und grinste schelmisch.
    Sie lächelte. „Weiß du noch, wie du mir auf meiner Terrasse die Geschichte dieses jungen Kriegers erzählt hast?“
    Joesin strich sanft durch ihr Haar, nahm gedankenverloren einige Strähnen zwischen seine Finger und betrachtete ihren goldenen Glanz im Feuerschein. „Ja.“
    Sie legte ihre Hand zurück über sein Herz und ließ ihre Finger über seine vernarbte Haut wanderten. „Würdest du mir noch eine Geschichte erzählen?“, fragte sie zaghaft.
    Joesin hob sanft ihr Kinn an, bis sie ihm in die Augen sah. „Was möchtest du hören?“
    „Deine Geschichte.“
    Joesin sagte nichts. Er wandte den Blick ab und starrte in die Flammen.
    Ängstlich zu viel verlangt zu haben, rückte Moa ein Stück von ihm ab. „Es tut mir Leid“, sagte sie, „Ich wollte nur - “
    „Ich schlafe nicht.“
    Sein plötzliches Geständnis verwirrte sie. „Wie meinst du das?“
    „Niemals.“ Er richtete den Blick auf sie. Tiefe Trauer lag in seinen Zügen und ein gehetzter Ausdruck glomm in seinen Augen, von dem Moa fürchtete, dass er sie in ihre Alpträume verfolgen würde. „Ich kann es nicht.“ Er atmete tief ein und zog sie näher zu sich heran.
    „Aber ...“ Es vergingen einige Momente, in denen Moa sich daran zu erinnern versuchte, dass sie ihn hatte schlafen sehen, doch so sehr sie sich auch bemühte, es gelang ihr nicht. „Wie ist das möglich?“
    Joesin schwieg.
    Da Moa nicht wusste, was sie sagen sollte, kuschelte sie sich tiefer in seine Umarmung und hoffte darauf, dass er von sich aus beginnen würde zu erzählen. Auf keinen Fall, wollte sie ihn zu etwas zwingen, das ihm unangenehm war. Sie atmete seinen mittlerweile so vertrauten Geruch nach Wind und Meer ein und lauschte auf das beständige Geräusch des Regens vor der Höhle. Auf einmal verkrampfte sich Joesins Körper.
    „Ich war siebzehn, als sie mich gefangen nahmen.“ Seine Stimme hatte einen hohlen Klang angenommen, als erzähle er die Geschichte von jemand anderem und nicht seine eigene. Instinktiv schmiegte Moa sich näher an ihn und küsste seinen Hals. Joesin schluckte und als er erneut zu sprechen begann, klang seine Stimme nicht mehr so fremd und kalt.
    „Die Folgen des Fluch sind weithin bekannt“, begann er leise. „Niemand überlebt ihn. Das war mir klar, als sie mich in Caruss Kerker hinabzerrten. Ich war überzeugt, dass dies der Ort war, an dem ich sterben würde. Viele Male habe ich mir gewünscht, es wäre so geschehen. Doch Caruss hatte andere Pläne. Er wollte mich unbedingt zu einer seiner Kreaturen machen. Ich schwor mir, dass ich mir eher selbst das Leben nehmen würde, als sein willenloser Sklave

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