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Der Fluch des Koenigs

Der Fluch des Koenigs

Titel: Der Fluch des Koenigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Trélov
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zu sein.“
    Joesin wandte den Kopf und küsst Moas Stirn, als wolle er sich durch ihre Anwesenheit trösten. Eine Träne verfing sich in ihren Wimpern und sie musste blinzeln. Sie hatte die Kerker mit eigenen Augen gesehen und die Vorstellung, dass Joesin dort unten gefoltert worden war, war mehr als sie ertragen konnte. Sie schmiegte sich noch tiefer in seine warme Umarmung, um sich davon zu überzeugen, dass er bei ihr war und nicht an diesem schrecklichen Ort, der Menschen in seelenlose Geister verwandelte. Mit klopfendem Herzen horchte sie seinen nächsten Worten.
    „Niemand hätte gedacht, dass ich die Folter überleben würde. Dargaros tat sein Bestes, um mich wieder und wieder über den Rand des Todes zu stoßen. Er wollte mich tot sehen. Doch ich starb nicht. Bis heute kann ich nicht sagen, weshalb ich an meinem verfluchten Leben festhielt, doch immer, wenn ich aufgeben wollte, weigerte sich ein Teil von mir der Dunkelheit zu erlauben mich zu verschlingen. Es verging ein halbes Jahr, in dem ich mich am Rande des Wahnsinns befand. Ich wusste nicht mehr wer ich war, oder weshalb ich mich in diesem Kerker befand und leiden musste. Ich versuchte Ruhe zu finden, die Augen zu schließen, um dem Wahnsinn in meinem Kopf wenigstens für einige Momente zu entkommen. Es dauerte eine Weile, bis mir klar wurde, dass ich unfähig war zu schlafen. Eines Tages kamen Dargaros und der König in die Kerker und öffneten meinen Käfig, um zu sehen, was aus ihrer Aschekreatur geworden war. Die Narben, die Dargaros im Gesicht trägt, zeugen noch heute von diesem Tag. Sie haben versucht mich aufzuhalten, doch ihr Fluch hatte mich stark gemacht und schnell. Ich floh.“
    „Wo bist du hingegangen?“, fragte Moa, als Joesin nicht weitersprach.
    „In die Berge jenseits des Tals der tausend Flüsse.“
    Überrascht wandte sie den Kopf und sah zu ihm hoch. Die Gebirgskette galt als Niemandsland, als felsige Einöde, in der weder Tier noch Mensch lebten. „Weshalb bist du nicht nach Hause gegangen?“
    Joesin strich eine goldene Strähne hinter ihr Ohr. „Ich konnte nicht begreifen, was mit mir geschehen war“, erklärte er sanft. „Und ich hatte Angst vor mir selbst, Angst, mein eigener Alptraum geworden zu sein. Ich war eine Gefahr für mich selbst und alle, die in meiner Nähe waren.“ Sein Blick wanderte in die Flammen. „Ich wollte sterben.“
    Die Worte waren ein Schock für Moa und obwohl sie sie erwartet hatte, kostete es sie einige Kraft ihre Tränen zurückzuhalten. Sie wollte nicht, dass er sie trösten musste, wenn doch er derjenige war, der Beistand brauchte. „Aber du bist nicht gestorben“, sagte sie mit belegter Stimme.
    „Nein.“ Joesin nahm ihre Finger in seine und küsste ihr Handgelenk. „In den Bergen habe ich meinen Überlebenswillen wiedergefunden.“
    „Und Rach?“
    Joesin legte den Kopf schräg und nickte. „Den auch.“
    „Und wie?“
    „Das ist eine andere Geschichte.“ Er lächelte und küsste ihre Nasenspitze. „Er hat mir das Leben gerettet, als er mein Gefährte wurde.“
    Moa zögerte, bevor sie die nächsten Worte aussprach. „Aeshin hat mir die Geschichte der Greifen erzählt.“
    Joesin blinzelte überrascht. „Aeshin.“ Sein Blick ging ins Leere, richtete sich auf etwas, das nur er sehen konnte. „Ja.“ Er lächelte. „Meine Schwester.“
    Moa fuhr mit den Fingern die feinen Fältchen um Joesins Mund nach. „Erzähl mir von Rach, bitte.“
    Für einen Moment hielt Joesin inne, als wägte er ab, was er als nächstes sagen sollte. Dann zog er sie näher zu sich heran und bettete sein Kinn leicht auf ihrem Haar. Moa kuschelte sich an ihn und lauschte.
    „Die Greifen leben so weit oben in den Bergen, dass kein Mensch sie erreichen kann. Die Staubdiamanten, die mit dem Regen der Herbststürme ins Tal getragen werden, liegen dort im Berg begraben, wo die Greifen ihre Nester haben. Etwas zog mich in diese Berge, rief nach mir und drängte mich zu folgen. Ich konnte mich dem Ruf nicht widersetzen.“ Joesin atmete tief ein, er strich über Moas Haar und seine Hand wanderte hinab über ihre Schulter und den Rücken. „Ich war mehr ein wildes Tier als ein menschliches Wesen, als ich die Gebirge erreichte. Mit jedem Schritt war das Drängen, der Wunsch dem Ruf zu folgen größer geworden und ich hungerte nach seiner Quelle. Es gab keinen anderen Lebensinhalt für mich. Ich hoffte, dass ich sterben dürfte, wenn ich endlich angekommen war.“
    Moa klammerte sich noch fester an

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