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Der Fluch des Koenigs

Der Fluch des Koenigs

Titel: Der Fluch des Koenigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Trélov
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durchströmte Moa.
    „Einer der Gaukler hatte sich den Knöchel verletzt und die Truppe suchte verzweifelt nach einem Ersatz. Ihr Auftritt bei der Verlobungsfeier war schon lange geplant. Ich kam ihnen gerade recht und sie mir.“
    Etwas schabte über den Boden, dann sprach wieder die Frauenstimme. „Wenn sie dich erkannt hätten, hätten sie dich auf der Stelle umgebracht.“
    „Aber man hat mich nicht erkannt“, entgegnete Joesins gereizt. „Wie auch, Elora? Ich war seit Jahren nicht in einem der drei Reiche und niemals zuvor im Tal der tausend Flüsse.“
    „Der Prinz hätte sich erkennen können“, beharrte Elora.
    Joesin lachte humorlos auf. „Alawas? Der Ärmste kann froh sein, wenn er sein eigenes Spiegelbild erkennt.“
    Einen Moment herrschte Stille. Moa hörte, wie jemand sich über den Holzboden bewegte und das Klingen von etwas Metallenem.
    „Ich verstehe ja, was dich antreibt“, sagte Elora so leise, dass Moa sie kaum mehr verstand. „Auch wenn du es mir nicht glaubst. Aber die Prinzessin aus dem Tal der tausend Flüsse entführen!“ Moa zuckte zusammen und hoffte inständig, dass niemand in ihre Richtung schaute. „Prinz Alawas mag blöde sein, aber glaubst du wirklich, der König von Cinann wird es hinnehmen, dass man seinen Machtanspruch auf das Tal einfach so entführt?“
    „Ich gehe fest davon aus, dass dem nicht so ist“, erwiderte Joesin ungerührt.
    „Du hast den König von Cinann gegen dich aufgehetzt“, schimpfte Elora empört. „Es wird nicht lange dauern, bis die Nachricht von Prinzessin Moas Entführung in allen drei Reichen verbreitet ist. Caruss Aschewesen durchstreifen bereits die Wälder und - “
    „Caruss“, unterbrach Joesin sie scharf, „ist seit jeher mein Feind. Seine Aschewesen verpesten das Land schon viel zu lange. Es wird Zeit, dass jemand sich ihm in den Weg stellt.“
    „Joesin, wie du redest! Es ist unmöglich die Aschewesen zu töten. Dass es dir einmal vor vier Jahren gelungen ist, beweist nur, wie viel Glück du hattest.“ Es gab ein Geräusch, als würde sich jemand schwer auf einen Stuhl fallen lassen. „Bei den Klippen“, stöhnte Elora. „Die Aschewesen werden über die Küste kommen, wie eine schwarze Pest.“
    „Elora“, sagte Joesin beruhigend. „Niemand weiß, wer die Prinzessin entführt hat.“
    „Noch nicht“, rief Elora aus. „Aber schon bald wird Caruss dahinterkommen. Spätestens, wenn du mit der Prinzessin die Klippen erreichst. Falls du überhaupt so weit kommst.“ Sie hielt einen Moment inne und fuhr dann in einem bittenden Tonfall fort. „Joesin, die Klippen sind nicht mehr wie sie einst waren. Es hat sich viel verändert, seit du ...“
    Moa hörte, wie jemand aufstand, und spitzte die Ohren.
    Dann sprach Elora. „Ich wünschte du würdest mir anvertrauen, wo du all die Jahre warst.“ Als Joesin nichts erwiderte, fuhr sie fort. „Wir hielten dich für tot, nachdem Caruss Häscher dich gefangen nahmen. Wie konntest du nur entkommen, Joesin?“
    Seine Antwort bestand aus Schweigen.
    „Ich sehe doch die Schatten in deinen Augen“, versuchte Elora es weiter. Ihre Stimme klang beinahe flehentlich. „Willst du mir nicht sagen, was dich quält?“
    „Die Entführung der Prinzessin ist das Einzige, was unserem Volk noch helfen kann“, gab Joesin kalt zurück, ohne auf Eloras Worte einzugehen. „Auch, wenn du den Klippen nach den Aufständen den Rücken zugekehrt hast, weißt du, wie sehr unser Volk unter Caruss Herrschaft leidet. Im Gegensatz zu dir kann nicht zusehen, wie er sie quält.“
    Seinen Worten folgte eine Stille, die sich schwer über den Raum legte. Moa drückte sich unmerklich tiefer in die Kissen.
    Als Elora wieder sprach, war ihre Stimme voll Mitgefühl. „Was Caruss unserem Volk antut, ist grausam. Ich verstehe ja, dass du dich wehren willst, Joesin. Aber uns fehlt es an Stärke. Wir können uns nicht gegen seine Aschewesen durchsetzen. Wir sind wehrlos gegen ihre Macht.“
    „Nein!“ Etwas fiel scheppernd zu Boden und zerbrach. „Es gibt durchaus eine Möglichkeit sie zu besiegen.“
    Elora keuchte. „Das kannst du nicht wollen. Selbst wenn jeder Klippenbewohner ein schwarzes Korallenschwert in die Hand bekäme, würden die Aschewesen uns zerfetzen. Sie sind zu stark und zu schnell.“
    Moa wartete mit angehaltenem Atem darauf, dass Joesin von seinem Sieg über das Aschewesen berichten würde, doch er tat es nicht. Er sagte etwas vollkommen anderes.
    „An dieser Stelle kommt die Prinzessin ins

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