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Der Fluch des Koenigs

Der Fluch des Koenigs

Titel: Der Fluch des Koenigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Trélov
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keuchte vor Schmerz und schlug um sich. Es war, als kämpfe sie mit einem Eisblock.
    Doch die Konturen der Wesen waren noch nicht solide, ihre zackigen Bewegungen zogen schwarze Schlieren nach sich und das gab Moa Hoffnung. Erneut versuchte sie sich aus der Umklammerung zu befreien. Das Aschewesen fauchte, packte sie fester und schleifte sie von der Hütte weg auf Dargaros zu.
    Der Aschejäger verharrte am Waldrand. Er genoss die Szene, die sich vor ihm abspielte, sichtlich. Die zuckenden Schatten in seinem Rücken und vermischten sich mit dem Nebel.
    „Joesin!“ Mit aller Kraft stemmte Moa sich gegen das Aschewesen.
    Ein kalter Schatten verrauchte unter seinem Schwertstreich und löste sich im Nebel auf. Der andere setzte nach und hieb mit der Klinge nach Joesins Bein. Im letzten Moment wich er aus.
    Ihm war kaum anzumerken, dass er verletzt war, doch Moa konnte sehen, dass seine Bewegungen nicht ganz so fließend und kraftvoll waren wie beim Kampf im Schilfmeer.
    Joesin Gesicht war eine starre Maske aus Entschlossenheit, es gab nichts von seinen Schmerzen preis. Mit seiner schwarzen Klinge schlug und stach er nach dem wirbelnden Schatten und trieb ihn vor sich her auf Dargaros zu.
    Der Aschejäger hatte die Augen zu schmalen Schlitzen zusammengezogen und beobachtete den Kampf mit größter Konzentration. Ein Hauch von Furcht zeigte sich in seinen Zügen.
    Das Aschewesen, das Moa hielt, umklammerte sie plötzlich am Hals und um die Hüften. Der Schmerz brannte erneut auf und für einen Moment sah Moa nichts als Schwärze. Sie spürte, wie sie angehoben wurde.
    „Still“, hauchte eine heisere Stimme an ihrem Ohr. Kurz darauf trafen ihre Füße wieder auf den Boden und sie konnte sehen. Das Aschewesen hatte sie an Joesin vorbei geschleppt, so dass sie nun näher an Dargaros und dem Waldrand war, als an der Hütte.
    Gerade löst sich Joesins letzter Gegner in glimmende Aschefetzen auf, da erschienen zwei weitere Aschewesen neben Dargaros. Er richtete seinen Arm auf Joesin und die Schatten griffen an.
    Mit Schrecken bemerkte Moa, dass Joesins Bewegungen langsamer wurden und er immer häufiger auswich anstatt anzugreifen. Den linken Arm hielt er unmerklich näher am Körper. Seine Bewegungen wirkten steifer.
    Mit gemächlichen Schritten näherte Dargaros sich Moa.
    „Rühr sie nicht an“, brüllte Joesin. Ein weiteres Aschewesen glitt aus dem Wald und stürzte sich auf ihn.
    Moa konnte es nicht länger ertragen. „Aufhören“, rief sie verzweifelt. „Bitte hört auf!“
    Ein flüchtiger Schatten stob unter Joesins Schwerthieb in glimmenden Fetzen auseinander.
    Dargaros lächelte nur darüber, seine rechte Gesichtshälfte ein verzerrtes Bild des Grauens. Seine Augen glichen einem Abgrund, in den niemals ein Lichtstrahl gelangte. Es waren die Augen aus Moas Alptraum. Unaufhaltsam kam er auf sie zu. Moa zerrte an den kalten Händen, die sie hielten, doch sie gruben sich nur fester in ihre Haut.
    Der Aschejäger baute sich vor ihr auf und verdeckte ihr die Sicht auf Joesin. „Ich grüße Euch, Prinzessin Moa“, sagte er auf seine schleppende Art. Seine höfische Verbeugung verhöhnte den brutalen Kampf, der in seinem Rücken tobte. Er betrachtete sie eingehend und Moa fühlte sich, als würden seine Augen jeden Zoll ihres Körpers abtasten.
    „Bitte“, flehte sie. „Ruft die Aschewesen zurück.“
    Dargaros wollte gerade antworten, da ertönte hinter ihm ein wilder Schrei. Wie aus dem Nichts tauchte Joesins schwarze Klinge auf.
    Der Aschejäger wich im letzten Moment aus. Die Klinge streifte lediglich seinen Hals, anstatt ihm den Kopf von den Schultern zu trennen.
    „Fass sie nicht an!“ Sofort waren die Aschewesen wieder über Joesin und drängten ihn ab.
    Dargaros fluchte lauthals. Er hob den Arm und auf sein Kommando hin strömten acht weitere Schatten aus den Bäumen. Moa wurde übel bei ihrem Anblick. Ihre Körper aus Ruß und Hass wirkten im schwindenden Licht vollkommen fest. Die Aschewesen gewannen an Kraft.
    Joesin sprang zurück und sah den Aschewesen fest entgegen. „Zurück mit euch!“
    Unter der Macht seiner Stimme gerieten sie ins Wanken und hielten in ihrem Angriff inne. Sie wirkten so vollkommen reglos, wie eine eingefrorene Flutwelle, die kurz davor war, sich gegen die Klippen zu werfen. Hoffnung durchströmte Moa.
    Dargaros Gesicht verzerrte sich vor Wut. „Erkennt ihr euren Herrn nicht?!“, herrschte er die Aschewesen an.
    Joesin stand schwer atmend da. Seine Augen waren starr auf die

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