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Der Fluch des Lono (German Edition)

Der Fluch des Lono (German Edition)

Titel: Der Fluch des Lono (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hunter S. Thompson
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Vollidioten, die versuchten, im Land Po auf Fischjagd zu gehen.
    Captain Steve starrte mürrisch über die Reling auf das Ankerseil. »Jetzt müssen wir nur noch den Anker lichten«, sagte er, »und zusehen, dass wir hier wegkommen.« Er schüttelte den Kopf und pfiff nervös vor sich hin. »Eins ist sicher«, fügte er hinzu. »Wir können von Glück sagen, dass wir noch leben . Das war die schlimmste Nacht meines Lebens.« Er deutete in Richtung Land, wo die Brandung noch immer schäumend gegen die Felsen donnerte. »Eine leichte Winddrehung«, sagte er, »hätte uns so schnell herumreißen können, dass ich nicht mal dazu gekommen wäre, die Motoren anzuwerfen. Dann wären wir jetzt nur noch Treibholz.«
    Er fixierte immer noch die Ankerleine. Ich wusste, das andere Ende war tief unten am Meeresgrund fest an einen Felsbrocken verzurrt, und uns beiden war klar, was deswegen zu tun war. Es war unmöglich, den Anker zu lichten oder ihn mit der Kraft des Boots zu lösen. Entweder wir kappten die Leine und ließen den Anker zurück, oder einer musste mit Ausrüstung tauchen und den Knoten lösen.
    Eine Zeit lang standen wir auf dem Achterdeck und starrten aufs kalte schwarze Wasser. Da Ackerman nicht infrage kam, blieben nur Captain Steve und ich. Er war am Abend zuvor getaucht, und ich wusste, dass jetzt ich an der Reihe war. Das war nur fair  – es war das Gesetz der See, ein Eckpfeiler in der Lebensführung jedes wahren Machos.
    Ich zog den Reißverschluss meiner Jacke zu und machte mir ein Bier auf. »Wie viel kostet so ein Anker?«, fragte ich.
    Er zuckte mit den Achseln. »Na ja … zusammen mit einer 30 Meter langen Leine zu ungefähr sechs Dollar pro Meter …« Er schien konzentriert im Kopf zu rechnen.
    »Ja«, sagte er schließlich. »Schätzungsweise 400, vielleicht 450.«
    »Das ist günstig«, befand ich und griff nach dem Messer an meinem Gürtel. »Ich gebe dir einen Scheck.« Ich beugte mich vor, um mit der anderen Hand die Ankerleine zu greifen und uns loszuschneiden. Nur extreme körperliche Gewaltanwendung hätte mich an diesem Morgen ins Wasser gebracht.
    Captain Steve stoppte mich, bevor ich die Leine kappen konnte. »Warte kurz«, sagte er. »Ohne Anker kann ich mich im Hafen nie wieder blicken lassen. Man wird mich gnadenlos auslachen.«
    »Scheiß auf die Leute«, sagte ich. »Die waren letzte Nacht nicht auf dem Boot.«
    Er schnallte sich die Flaschen auf.
    Kurz darauf ließ er sich über Bord fallen und verschwand.
    Ackerman wachte auf, als Captain Steve noch unten war, und ich erzählte ihm, was passiert war. »Der verrückte Hund«, knurrte er und griff nach dem Tauchermesser, das er in einer Scheide an seinem Bein trug. »Wirf den Motor an. Lass ihn zurück schwimmen .« Er setzte an, die Leine durchzuschneiden, hielt dann aber inne. »Nein«, sagte er. »Sobald wir die Motoren gestartet haben, wird er den Lärm hören und wie eine Rakete an die Oberfläche schießen. Und wir haben einen schlimmen Fall von Taucherkrankheit am Hals.«
    Schließlich kam Captain Steve aus der Tiefe empor und gab mir das Zeichen, den Anker einzuholen. 20 Minuten später hatten wir die Brandung hinter uns und tuckerten entspannt nach Norden. Der Captain war so groggy, als wir ihn wieder ins Boot zogen, dass seine Sauerstoffflasche auf Ackermans große Zehe fiel und sie zu Brei zerquetschte. Blut spritzte übers Deck. Ackerman warf sich noch eine Handvoll Dramamine ein und fiel in tiefe Bewusstlosigkeit. Wir legten seinen Fuß in einen Eisbeutel und ihn selbst bahrten wir wie einen Leichnam auf einem Kissen im Schatten der Brücke auf.
    Ich übernahm das Ruder, während Captain Steve die Ausleger bereitmachte. »Hast du deinen verdammten Verstand verloren?«, schrie ich ihn von meinem Adlerhorst auf dem Turm an. »Finger weg von den Angelschnüren! Geh schlafen.«
    »Nein!«, brüllte er zurück. »Das hier ist ein Fischerboot! Und deswegen müssen wir Fische fangen!«
    Die Anspannung der langen Nacht am South Point forderte allmählich ihren Tribut und war ihm deutlich anzusehen. Seine Augen waren angeschwollen wie faule Eier, und er hatte sich die Lippen im Lauf der Nacht so zerbissen, dass er kaum mehr sprechen konnte. Als er versuchte, wieder auf die Brücke zu klettern, verlor er auf der Leiter den Halt, fiel rücklings ins Cockpit und blieb wild um sich schlagend in einer schmutzigen Blutlache auf Deck liegen.
    Es war ein übler Anblick. Von der Brücke aus konnte ich direkt unter mir auf dem

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