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Der Fluch des Nebelgeistes 02 - Herr des Lichts

Der Fluch des Nebelgeistes 02 - Herr des Lichts

Titel: Der Fluch des Nebelgeistes 02 - Herr des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janny Wurts
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Blutschwur verband, schluchzte hemmungslos an seiner Schulter.
    Als die Clankrieger, die sie in ihrer Hast hinter sich gelassen hatten, sie wieder einholten, gab es nichts weiter zu tun, als rasch die Hoffnung zu vergessen. »Es ist vorbei. Wir sind zu spät gekommen. Bleibt hier.«
    Der Widerhall der Lichtdetonation donnerte heran und wich schließlich der Stille. Arithon starrte in die Ferne, als drei ältere Männer einen jungen Krieger aufhielten, der in blinder Wut in die Schlucht rennen wollte.
    Zappelnd im festen Griff der Männer schrie er dem Prinzen seinen wilden Protest entgegen. »Sie können nicht alle tot sein. Manche von ihnen können ein Schwert führen.«
    Eisig schnitt ihm Arithon das Wort ab. »Sie sind tot. Alle. Du kannst ihnen nicht mehr helfen.«
    Niemand konnte das. Zu plastisch hatte Jierets Vision ihm die grausame Wahrheit gezeigt, niedergestürzte Leiber, versengt, Fleisch und Knochen innerhalb eines Augenblicks bis zu Unkenntlichkeit verbrannt. Zu dem Kundschafter, der noch immer mit ihm streiten wollte, sagte Arithon nur: »Es sind die Männer eurer Clans, denen wir nun beistehen müssen.«
    Unbehaglich bewegte sich Jieret an seiner Brust. »Unser Herrscher spricht die Wahrheit.« Obwohl vom Ärmel des Prinzen gedämpft, war seine tiefbetrübte Verkündung doch klar und deutlich vernehmbar. »Ich hatte eine Vision. Niemand im Tal hat überlebt.«
    Bestürzt schweigend gab der Kundschafter nach, und seine wachsamen Kameraden ließen von ihm ab. Auf Jierets Druck hin löste auch Arithon seine Arme von dem Knaben. Mit seiner freien Hand umfaßte er das Kinn des Jungen und blickte ihm forschend in die Augen.
    Jieret hatte es gesehen, seine gnadenlose, unfreiwillige Vision hatte ihm drei verbrannte Schwestern gezeigt, eine vergewaltigt, und seine Mutter, deren blutiger Leib auf den toten Blättern ruhte. Die Erinnerung an diesen Traum hatte eine Härte in seine Gesichtszüge gegraben, die ihn möglicherweise nie wieder verlassen würde.
    »Ich hätte dich davor geschützt, wenn ich es gekonnt hätte«, sagte er in so gequältem Ton, daß nicht ein Mann ihm lauschen mochte.
    Jieret blickte auf in die grünen Augen, die ihm keine Barrieren entgegenbrachten. Angesichts einer Tiefe und eines Mysteriums, dessen Hinderlichkeiten sich seinem Verständnis entzogen, konnte er sich nur auf den einen Schmerz beziehen, den sie teilten: »Aber, mein Gebieter, seht Ihr denn nicht, daß Ihr das getan habt?«
    Arithon wich zurück. »Ath«, keuchte er in dem erstickten Tonfall reinsten Zornes. »Laßt mich nur nicht in die Nähe meines Halbbruders kommen.«
    Den Kundschaftern, die nichts als eine Zurückweisung erkennen konnten, verstanden sie doch nicht das Ausmaß des Irrsinns und der Grausamkeit, in das Desh-Thieres Fluch ihn zu treiben vermochte, sagte er schlicht: »Lauft. Zurück, stromabwärts. Findet Caolle. Sorgt dafür, daß die Männer den Schluchten fernbleiben.«
    »Ich werde gehen.« Der junge Kundschafter drängte sich vor, wild entschlossen seinem Kummer durch Aktivität zu entgehen. »Unterwegs kann ich die Knaben zurückrufen.«
    Jieret gab einen Laut des Protests von sich, während Arithon jenseits allen Feingefühls den Kopf schüttelte und sagte: »Vergiß sie. Lauf nur direkt zu deinem Kriegshauptmann.«
    »Vergiß sie!« Wutentbrannt wollte der Kundschafter sich auf ihn stürzen. »Was sagt Ihr da?«
    »Daß ihnen nicht mehr geholfen werden kann.« Nicht die Spur einer Reaktion zeigte sich in Arithons Haltung. Ermattung lag auf seinen Zügen, und es schien ihm völlig gleich zu sein, ob er angegriffen wurde. »Es tut mir leid. Geh jetzt und hör auf, nachzudenken.«
    Hätte Jieret nicht zwischen ihnen gestanden, so hätte der Kundschafter sich auf den Prinzen gestürzt. Beschämt von der aufrechten Loyalität des Knaben und der ungläubigen Lähmung, die seine Kameraden ergriffen hatte, sah er den Prinzen an, der, wie er befürchtet hatte, die ganze Macht Etarras gegen sie aufgebracht hatte. »Es tut Euch leid! Das reicht nicht!« Dann wirbelte er herum und rannte blindlings davon.
    »Macht Euch nichts aus ihm.« Weißhaarig und vernarbt, von stoischer Härte, bekundete der Kundschafter Madreigh seine Sympathie. »Der Junge ist kein schlechter Kerl, er ist nur erzürnt. Nächsten Monat hätte er heiraten sollen.« Bereitwillig akzeptierten die anderen den Mann, der zurückhaltend mit den Fingern über die Klinge seines Schwertes strich, als ihren Sprecher. »Sollten wir einen zweiten

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