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Der Fluch des Nebelgeistes 02 - Herr des Lichts

Der Fluch des Nebelgeistes 02 - Herr des Lichts

Titel: Der Fluch des Nebelgeistes 02 - Herr des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janny Wurts
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Schnell riß er Alithiel aus dem stürzenden Leib des sterbenden Kopfjägers heraus und wehrte mit atemberaubender Geschwindigkeit den nächsten Angreifer ab.
    Selbst unter Druck, drehte sich der Clankrieger neben ihm, um Arithon zu schützen, während er sich wieder aufraffte. »Elwedd hat offensichtlich seinen Einsatz verloren. Woher wußte der Meisterbarde, daß Ihr gut mit dem Schwert seid?«
    »Laß uns das hier überleben, dann können wir ihn fragen«, entgegnete Arithon.
    Mit einem freudlosen Grinsen gab der Kundschafter zu verstehen, daß Arithon geschickt genug war, Jieret ganz allein zu verteidigen.
    Was nicht viel zu bedeuten hatte, waren doch die Kopfjäger zahlenmäßig schon jetzt zu überlegen, geschlagen zu werden, und in jeder Sekunde tauchten noch mehr von ihnen auf. Arithon sah sie. Gegen den Baumstamm gedrängt und gezwungen, kurze Schläge auszuführen, wurde sein Kampfstil immer verkrampfter. Moos und Wurzeln erschwerten die Beinarbeit, und die gefallenen Feinde taten das Ihre, um die Probleme zu verschärfen. Die Bogenschützen auf dem Baum sollten es leichter haben, trotzdem hing einer von ihnen bereits mit dem Kopf nach unten tot in den Zweigen. Der Armbrustschütze der Kopfjäger war noch immer aktiv. Arithon konnte nicht über das Kampfgebiet hinausblicken, um ihn zu lokalisieren, und schon riß ein weiterer Pfeil Blätter und Baumrinde mit sich.
    Es war unausweichlich, daß noch mehr Armbrustschützen auftauchen würden, und es war kaum damit zu rechnen, daß Caolles Männer ihnen zu Hilfe kamen, um Steivens Sohn zu retten, konnten sie doch nicht wissen, in welcher Gefahr er schwebte. Arithon schlug eine Klinge nieder, die auf ihn einzudringen drohte, und erkämpfte sich einen schlüpfrigen Halt in dem feuchten Laub. Ein freundlich gesonnener Pfeil bohrte sich von oben in den konischen Helm des Viehs neben ihm, das ihn gerade zu fassen bekommen hatte. Mit einem blauen Fleck und ein paar Kratzern kam Arithon davon. Hinter ihm zog Jieret seinen Dolch, fest entschlossen, sich in den Kampf zu stürzen.
    »Nicht jetzt«, sagte Arithon. »Jieret, dies ist nicht dein Kampf.«
    Drei Schwerter kamen auf ihn zu. Er duckte sich unter dem einen hinweg, fühlte, wie die flache Seite des zweiten auf seine verwundete Schulter krachte und konzentrierte seine Abwehr auf die dritte. Stahl gegen Stahl stand er einem Feind gegenüber, und, während er seine linke Seite dem Schicksal überlassen mußte, sah er keine andere Möglichkeit als die, die ihn in Karthan zugrunde gerichtet hatte.
    Er mußte seine Magie einsetzen, um zu töten, oder er war gezwungen, Jieret und Steivens gramgeplagte Männer dem Fluch Desh-Thieres zu opfern.
    Arithon verdrehte das Handgelenk, und fühlte, wie der Stahl Alithiels die Waffe seines Gegners berührte.
    Der Kopfjäger hatte mit dem Vorstoß gerechnet, der ihn entwaffnen sollte. Stämmig und gut geschult, gab er dem Druck nach und grunzte dann überrascht, als Arithons Tritt mit dem rechten Fuß seiner Abwehr zusätzlichen Schwung verlieh und ihn seitwärts zum Stolpern brachte. Er krachte gegen andere Kopfjäger, die mit ihren Schwertern auf eine freie Stelle zielten, die nicht mehr vorhanden war. Aufgeschlitzt, halb zerfleischt, ging er zu Boden, riß zwei Klingen mit sich in den Schmutz und brachte einen dritten Mann aus dem Gleichgewicht, der daraufhin gegen die nachdrängenden Angreifer aus seinen eigenen Reihen prallte.
    Während die Kampfhandlungen sich für einen Augenblick von ihm fort verlagerten, ließ Arithon sein Schwert fallen, sprang auf, packte einen Ast des Baumes und schwang mit aller Kraft herum. Sein Stiefel traf einen weiteren Angreifer und schleuderte ihn gegen den Feind, der Madreigh attackierte. »Beschütze Jieret«, befahl Arithon. »Was getan werden muß, kann ich so nicht tun.«
    »Habt Ihr die notwendige Magie für ein Wunder?« grunzte der Clankundschafter, dessen Klinge nicht für einen Moment zur Ruhe kam. Er sprang an die Stelle, die der Prinz aufgegeben hatte, täuschte und schlug zu. Blut spritzte auf das Laub, den Baumstamm und auf Jieret nieder, der von seinen Beschützern angerempelt wurde, während er zusah, wie sein Herrscher den Bogenschützen nachzog, die inzwischen alle drei, von Armbrustpfeilen getroffen, tot im Baum hingen.
    Ein weiterer Pfeil riß die Rinde des Baumes knapp neben Arithons Kopf auf. Er ignorierte ihn und bedachte Jieret mit einem raschen Lächeln, das eher besorgt denn beruhigend wirkte. Mit den geübten

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