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Der Fluch des Nebelgeistes 03 - Die Schiffe von Merior

Der Fluch des Nebelgeistes 03 - Die Schiffe von Merior

Titel: Der Fluch des Nebelgeistes 03 - Die Schiffe von Merior Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janny Wurts
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die Bande Eures s’Ffalenn-Gewissens hinaus, zu verzeihen.«
    Arithon zuckte zurück, als hätte er sich verbrannt. »Ath, nur das nicht. Ich bin verflucht. Welche Sicherheit gibt es dann noch? Ihr wißt, daß Desh-Thieres magische Bande mich zwingen werden, die gleichen Greueltaten wieder zu verüben, wenn Lysaers Armeen mich finden.«
    Asandirs Hände griffen wieder zu und preßten sich gleich unbarmherzigen Fesseln auf Arithons Schädel. »Ihr wolltet die Wahrheit erfahren. Es wird an Euch sein, einen eigenen Weg zurück zu Eurem Gleichgewicht zu finden.« Dann, besorgt ob der Wahrnehmung, daß das Zittern unter seinen Händen nicht länger eine Folge der Krämpfe war, sondern vielmehr die des Kampfes gegen eine Verzweiflung, zu tief selbst für Tränen, rief der Zauberer mit überwältigender Macht seine Magie herbei und versetzte Rathains Prinzen in tiefen Schlaf.
    Kaum war er damit fertig, die Decken zu richten und den erschlafften Leib Arithons bequem ausgestreckt zu betten, sah er auf und erblickte den Wahnsinnigen Propheten, der, die Hände in die Ledergurte des Zaumzeugs gekrallt, vor dem Regenschleier im Höhleneingang stand.
    »Dakar? Hast du geglaubt, ich wüßte nicht, daß du lauschst?«
    Leise klirrten die Messingschnallen, als Dakar mit verschämtem Gesichtsausdruck einen Schritt nähertrat, und der Feuerschein spiegelte sich in einem Messingring, der gleich einem Drachenauge aufleuchtete. »Arithon hat seine magische Wahrnehmung verloren?«
    Der Zauberer erhob sich in einem Strudel aufgewirbelter Luft. »Hast du gedacht, ich hätte dich aus einer Laune heraus zu seinem Schutz ausgesandt?«
    »Warum bin ich dann der letzte, der davon erfährt?« Dakar schleuderte die schlangenartig verwundenen Gurte mit Getöse neben die Ausrüstung aus dem Ponywagen. »Großer Ath, Ihr habt mich beide schon seit dem Winter als Spielzeug mißbraucht.«
    »Ich habe den Prinzen von Rathain ausgesandt, dich aufzusammeln«, korrigierte Asandir in scharfem Ton. »Wenn er beschlossen hat, dich nicht ins Vertrauen zu ziehen, so war das sein gutes Recht. Wenn dir an seinem Vertrauen gelegen ist, dann wirst du es dir wohl erwerben müssen.« Zu beleidigt, noch etwas zu sagen, streifte Dakar seinen tropfnassen Mantel ab, ehe er zum Feuer hinüberstampfte, um sich die Hände zu wärmen, wobei er seinem Meister aus der Bruderschaft demonstrativ die Kehrseite zuwandte.
    Doch Asandir war noch lange nicht fertig. »Was auch immer du für einen Groll hegst, wie bitter du die Tatsache empfinden magst, daß deine eigenen Fehler dich zu einem leichten Opfer für Manipulationen machen, nichts unter Aths Himmel vermag das Versprechen zu entschuldigen, daß du Halliron frei von jeder Grundlage gegeben hast.«
    Dakar wand sich. Ruckartig zuckten seine Augen hin und her auf der verzweifelten Suche nach einer Möglichkeit, davonzukommen. »Ich habe nur gesagt …«
    Gnadenlos schnitt Asandir ihm das Wort ab. »Der alte Meisterbarde wird Innish in seinem gegenwärtigen Zustand nicht erreichen.«
    Ertappt setzte Dakar erneut zu sprechen an: »Aber ich dachte …«
    »Keine Macht innerhalb des großen Gleichgewichtes kann entgegen dem menschlichen Willen heilen«, unterbrach ihn Asandir erneut.
    Ernüchtert gab sich Dakar seinem nervösen Bewegungsdrang hin, ergriff einen Ast und schürte das Feuer. Schweißnaß glänzte seine gerötete Haut im Funkenflug. »Aber Halliron hat doch einen Grund, leben zu wollen! Er wünscht sich von ganzem Herzen, seine Familie wiederzusehen.«
    »Eines Mannes Schicksal wird nicht allein von seinem Begehren beherrscht, wenn du auch fälschlicherweise so denken magst, berücksichtigt man deinen lockeren Lebenswandel.« Sorge verbarg sich hinter Asandirs schroffem Tonfall, als er sagte: »Das Schicksal der Sterblichen ist weit öfter ein Spielball ihrer tief verborgenen Ängste.«
    Starrsinnig, wenngleich von Bestürzung und Schuldgefühlen geplagt, pflanzte Dakar seinen massigen Leib auf den Holzstoß. Draußen erklang der Ruf einer Eule. Zwei verzauberte Gestalten schliefen entspannt unter ihren Decken, während der Regen in Rinnsalen hinab zu einem Wasserlauf lief. Von dem bohrenden Blick des Zauberers entnervt, zog Dakar einen Birkenscheit unter seinen Knien hervor und schleuderte ihn in das Feuer. Während ein Luftzug die Asche herumwirbelte und Funken tänzelnd aufstoben, sagte er: »Verdammter Mist! Seid einmal so gut und sagte mir ganz einfach, welchen Fehler ich begangen habe.«
    »Die Musik, die Halliron

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